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Drei mögliche Standorte: Gedenkstätte Yad Vashem plant Bildungsstätte in Deutschland
Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem will ein Bildungszentrum in Deutschland eröffnen. Drei Bundesländer sind für den Standort in der engeren Auswahl.
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Die weltweit größte Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, mit Sitz in Jerusalem, bekommt eine Außenstelle in Deutschland. Ein Yad-Vashem-Bildungszentrum soll entweder in Bayern, Nordrhein-Westfalen oder Sachsen entstehen. Das teilten der Leiter der Gedenkstätte Dani Dayan und Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) in Berlin mit.
Die Idee für ein solches Zentrum war noch während der Regierungszeit von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) entstanden. In einer Machbarkeitsstudie wurden die drei Bundesländer als potenzielle Standorte ausgewählt. Berücksichtigt wurden dabei Erreichbarkeit oder die bestehende Gedenkstättenlandschaft. Es wird der erste Ableger der Gedenkstätte in einem anderen Land.
Perspektive der Opfer in das Land der Täter bringen
Dayan erläuterte, es gehe nicht um ein Museum, sondern um eine Bildungsstätte. Es sei wichtiger, was in dem Gebäude passiere, als wie es aussehe. Ein Neubau ist demnach nicht geplant. „Was Yad Vashem berühmt macht, ist der pädagogische Ansatz.“ Es gehe darum, die Perspektive der Opfer in das Land der Täter zu bringen.
Vertreter von Yad Vashem wollen in den kommenden Wochen nach Angaben Dayans die drei Bundesländer besuchen und sich dort mit Regierungsvertretern und der Zivilgesellschaft treffen, bevor voraussichtlich im ersten Halbjahr 2026 eine Entscheidung über den genauen Standort getroffen werden soll. Seine Arbeit aufnehmen könnte das Zentrum zwei bis drei Jahre später. Die Bildungsstätte werde etwa 20 Mitarbeiter haben. Sie soll offen für alle sein, sich aber besonders an Lehrkräfte richten.
Prien sagte, sie sei dankbar, dass Yad Vashem diesen Schritt nach Deutschland gehen möchte. Antisemitismus sei eine ständige Herausforderung für alle Bildungseinrichtungen. „Lehrkräfte benötigen dafür umfassende fachliche Unterstützung.“ (dpa)
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