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Benicio Del Toro als Zsa-Zsa Korda und Mia Threapleton as Liesl in einer Szene des Films „Der phönizische Meisterstreich“

© dpa/Courtesy of Focus Features

Highlights vom Cannes-Festival: Auf diese zehn Filme können wir uns freuen

Eine deutsche Regie-Hoffnung, die Rückkehr des iranischen Dissidenten Jafar Panahi und von Wes Anderson plus Kristen Stewarts Regie-Debüt. Auf diese Cannes-Highlights müssen wir nicht lange warten.

Stand:

Am Samstag endeten die 78. Filmfestspiele von Cannes mit der Verleihung der Goldenen Palme an Jafar Panahi. Auch in diesem Jahr war das Programm durch alle Reihen wieder gespickt mit Stars, Regie-Veteranen und Neuentdeckungen vor und hinter der Kamera.

Einigen der folgenden zehn Filme werden wir – wie dieses Jahr dem Palmen-Gewinner „Anora“ – bei den Oscars im kommenden Jahr wiederbegegnen. Vorher finden sie aber ihren Weg in die deutschen Kinos. Ein kleiner Streifzug durch die vergangenen Tage auf der Croisette.


„Alpha“ von Julia Ducournau

 Die 13-jährige Alpha (Mélissa Boros) wächst in der Aids-Parabel „Alpha“ inmitten einer weltweiten Epidemie auf.

© Neue Visionen

Vor vier Jahren leitete die französische Regisseurin Julia Ducournau mit ihrer Goldenen Palme für das Bodyhorror-Drama „Titane“ eine Zeitenwende in Cannes ein. Das Festival des gepflegten Weltkinos erwies sich plötzlich als unberechenbar. Diesen modernen Klassiker zu toppen, wäre schwierig genug gewesen.

In ihrem dritten Film, der Aids-Parabel „Alpha“ (noch ohne Kinostart), bleibt Ducournau den Genremotiven des Bodyhorrors zwar treu, sie verankert ihre Geschichte aber in der historischen Realität der 1980er/1990er Jahre. Eine tödliche Epidemie, übertragen durch Blut, hat die Menschheit heimgesucht, das Virus lässt die Körper der Infizierten langsam marmorieren wie griechische Statuen.

Auch die 13-jährige Alpha (Mélissa Boros) hat Angst, von dem Virus befallen zu sein – durch eine Tätowierung mit einer schmutzigen Nadel oder auch durch den drogensüchtigen Bruder Amin (Tahar Rahim) ihrer Mutter (Golshifteh Farahani), der bei den beiden unterkommt.

Ducournaus klaustrophobisches Familiendrama, erzählt aus der Sicht eines Teenagers, der gerade erst seinen eigenen, sich verändernden Körper zu entdecken beginnt, wechselt abrupt zwischen Schockeffekten und warmen zwischenmenschlichen Momenten – in einer Welt, in der die Paranoia vor der unbekannten Krankheit sozialdarwinistische Züge annimmt.

Ducournau spielt auf visuell virtuose Weise mit dem Gefühl von Tod und Verlust: Es sind vertraute Motive, aber so verstörend hat man sie im Kino selten gesehen.


„In die Sonne schauen“ von Mascha Schilinski

Blick aus der Vergangenheit in die Gegenwart. „In die Sonne schauen“ streift durch hundert Jahre deutsche Geschichte.

© Neue Visionen

Vier Frauen, deren Leben über einen Zeitraum von einem Jahrhundert durch ein unsichtbares Band verbunden sind. Die deutsche Regisseurin Mascha Schilinski ist mit einem ambitionierten Projekt an die Croisette eingeladen worden: ein Film, der einen über zweieinhalb Stunden in eine konkrete Welt (ein altes Gehöft in der sächsisch-anhaltinischen Altmark) und in einen elliptischen Erinnerungsstrom hineinzieht, in dem Trauma, Tod und ein jugendliches Freiheitsgefühl nebeneinander existieren. Sie habe sich für die feinstofflichen, unsichtbaren Dinge interessiert, sagt die Berliner Filmemacherin.

Regisseurin Mascha Schilinski posiert bei der Premiere des Films.

© dpa/Lewis Joly

In „In die Sonne schauen“ (Kinostart im September) sind die Zeitläufte aufgehoben. Der Film wechselt fast unmerklich die Epochen und Erzählperspektiven, Schilinski imitiert die Ästhetik vergilbter Fotografien und nähert sich den Figuren, als würden sich die Voice-over direkt ans Publikum richten.

Die Bilder finden stets eine Balance zwischen der Last der Geschichte und der Leichtigkeit des Moments. Eine sinnliche Kinoerfahrung, mit der der deutsche Film wieder um eine unverwechselbare Stimme reicher ist.


„The Chronicles of Water“ von Kristen Stewart

Lidia Yuknavitch (Imogen Poots) muss die Fragmente ihrer Persönlichkeit wieder zu einem Ganzen zusammensetzen.

© Cannes Filmfestival

Mit Schauspielern, die sich irgendwann für einen Platz im Regiestuhl entscheiden, ist das so eine Sache. Die Mischung aus Eitelkeiten und künstlerischen Herausforderungen bringt meist gemischte Resultate hervor.

Ganz anders Kristen Stewart und ihr lang erwartetes Debüt „The Chronology of Water“ (noch ohne Kinostart), das mit den Ambitionen einer Regisseurin heranrauscht, die überhaupt keine Scheu an den Tag legt, mit Pauken und Trompeten zu scheitern. Und sie triumphiert.

Kristen Stewart in Cannes

© IMAGO/ABACAPRESS/IMAGO/Marechal Aurore/ABACA

Ihre Verfilmung der preisgekrönten Memoiren von Lidia Yuknavitch ist keine bloße Bebilderung von Worten, sie hat die Syntax der Autorin, ihren Sprachrhythmus und ihre verbalen Ausbrüche in eine ganz eigene Bildsprache übersetzt.

Lidia Yuknavitch, gespielt von Imogen Poots, war eine begabte Schwimmerin, sie hätte beinah an den Olympischen Spielen 1980 in Moskau teilgenommen, bevor Alkohol und Drogen ihre Karriere frühzeitig beendeten.

In „The Chronology of Water“ berichtete sie erstmals vom sexuellen Missbrauch des Vaters – und wie ihr das Schreiben half, ihre zersplitterte Persönlichkeit neu zusammenzusetzen. Etwas Ähnliches gelingt auch Stewart.

Die impressionistischen Naheinstellungen, harten Schnitte und ausgewaschenen Farbspiele wehren sich gegen eine eindeutige Lesbarkeit. Die Intensität der Bilder soll erfahren werden. Das erstaunlichste Debüt in Cannes.


„It Was Just An Accident“ von Jafar Panahi

Die Opfer des iranischen Regimes sinnen auf Rache: „It Was Just An Accident“ von Jafar Panahi.

© Cannes Filmfestival

Die Filme von Jafar Panahi sind von einem nachsichtigen Humanismus grundiert, unberührt davon, was der iranische Regisseur in den vergangenen zehn Jahren in seinem Land erleiden musste.

„It Was Just An Accident“ (noch ohne Kinostart) ist sein erster Film, seit er vor zwei Jahren nach einem Hungerstreik auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen wurde. Und man merkt schon an der Prämisse des Films, dass Panahi mit seiner Geduld am Ende ist.

Ein harmloser Unfall auf der Landstraße endet für den Familienvater Eghbal (Ebrahim Azizi, dem einzigen Profidarsteller im Ensemble) – wie auch für dessen schwangere Frau und ihre gemeinsame Tochter – in einem Albtraum.

Der Mechaniker Vahid erkennt in dem Mann seinen Peiniger aus dem Gefängnis (die Beinprothese verrät ihn) wieder, aber bevor er seinen Racheplan umsetzt – das Grab ist schon ausgehoben –, will er sich die Identität des Täters noch von anderen Betroffenen bestätigen lassen.

Und so versammeln sich nach und nach Überlebende der iranischen Foltergefängnisse (unter anderem eine junge Braut) in dem kleinen Bus. Sie alle haben traumatische Erfahrungen gemacht, aber auch sehr unterschiedliche Vorstellungen von Gerechtigkeit.

Jafar Panahi beim Filmfestival in Cannes

© AFP/BERTRAND GUAY

Panahi mit seinem verschmitzten Humor hat durchaus einen Sinn für die absurde Situation dieser Schicksalsgemeinschaft, aber noch nie brach auch die Wut so offen zutage wie in „It Was Just An Accident“. Er ist eine Warnung an das Regime, von einem der freundlichsten Regisseure im Weltkino.


„Sentimental Value“ von Joachim Trier

Nora (Renate Reinsve, links) ist von ihrer dysfunktionalen Familie am meisten gestresst.

© Cannes Filmfestival

Die Geschichte eines Hauses zu erzählen, anhand der Menschen, die in ihm wohnen, so lautet die Hausaufgabe – und die Geschichte – von „Sentimental Value“ (Kinostart im Herbst).

Für Sentimentalitäten ist der norwegische Regisseur Joachim Trier allerdings nicht zu haben, sein Familiendrama mit immer wieder befreienden komischen Untertönen handelt vielmehr davon, wie man sich des (auch emotionalen) Ballasts der Vergangenheit entledigt. Des Elternhauses zum Beispiel nach dem Tod der Mutter.

Plötzlich steht der Familienpatriarch Gustav (Stellan Skarsgård), ein erfolgreicher Regisseur, wieder vor seinen Töchtern: eine Rückkehr, die zwischen Gleichgültigkeit und Panikattacken alle nur denkbaren Gefühle wachruft.

Trier sorgte vor vier Jahren mit der bösen Komödie „The Worst Person in the World“ in Cannes für Furore. Seine Hauptdarstellerin Renate Reinsve ist jetzt wieder dabei, als jüngere Tochter Nora (eine erfolgreiche Schauspielerin), die den Manipulationen des Vaters zu entkommen versucht. Er hat nur für sie einen Film geschrieben, Nora will die Rolle aber nicht spielen, also heuert er eine bekannte Schauspielerin (Elle Fanning) an. Womit die dysfunktionale Familie weiter wächst.

Trier und sein Ko-Autor Eskil Vogt erzählen von der Unmöglichkeit, in der Kunst Seelenfrieden zu finden – und (manchmal) auch von der Unmöglichkeit der Familie an sich.


„Der phönizische Meisterstreich“ von Wes Anderson

Der Tycoon (Benicio Del Toro) und seine Tochter (Mia Threapleton) retten das Imperium.

© Wes Anderson

Wes Anderson ist nicht nur wegen der Fülle an Stars in seinen Filmen ein gern gesehener Gast in Cannes, mit seiner französischen Sensibilität genießt er an der Croisette auch eine Art Heimvorteil.

Der titelgebende phönizische Meisterstreich ist das jüngste Großprojekt des Industrie-Tycoons Zsa-zsa Korda (Benicio Del Toro), der für seine Macht und seinen Reichtum gehasst und gefürchtet wird. Aber wie immer dienen die Mechaniken weltlicher Umtriebe in Andersons Filmen nicht mehr als schöner (und mit größter Hingabe zum Detail ausgestalteter) Vorwand, um die Beziehungen der Menschen, die sich in seinen Miniaturwelten bewegen, auszuloten.

Nach einem weiteren gescheiterten Attentat (eine wahre Actionszene für Andersons Verhältnisse) nimmt Korda wieder Kontakt zu seiner entfremdeten Tochter Liesl (Mia Threapleton) auf, um sein Vermächtnis vorzubereiten.

Die junge Nonne zeigt verständlicherweise wenig Interesse am Imperium des Vaters, aber sie lässt sich zu einer Geschäftsreise überreden, auf der potenzielle Geldgeber (Tom Hanks, Bryan Cranston, Scarlett Johansson, Benedict Cumberbatch) von seinen Fitzcarraldo-haften Bauprojekten in dem fiktiven Modern Greater Independent Phoenicia überzeugt werden sollen.

Wes Anderson in Cannes

© IMAGO/NurPhoto/IMAGO/Daniele Cifalà

Der Weg ist in Andersons Film natürlich immer wichtiger als das Ziel, zwischen den Etappen in „Der phönizische Meisterstreich“ (am 29. Mai im Kino) gibt es aber jede Menge herziger Vater-Tochter-Momente, dass am Ende sogar eine barmherzige Schwester vom Glauben abfällt.


„Nouvelle Vague“ von Richard Linklater                

Richard Linklater und Godard-Darsteller Guillaume Marbeck am Set von „Nouvelle Vague“

© Cannes Filmfestival

Jean-Luc Godard war 29, als er „Außer Atem“ ohne Drehbuch in den Straßen von Paris drehte; genauso alt der Texaner Richard Linklater bei seinem Debüt „Slacker“, in dem junge Menschen ohne Regie-Anweisungen parlieren. Beide Filme wurden zu Klassikern: der Nouvelle Vague und des US-Indiekinos.

Es gibt also gute Gründe, warum Linklater 65 Jahre später eine französische Komödie über die Dreharbeiten zu einem der einflussreichsten Filme der Kinogeschichte drehen wollte. Dass er sich damit auch eine Einladung nach Cannes sicherte, versteht sich von selbst.

Sein Film über das Filmemachen ist allerdings wirklich seine schönste Arbeit seit „Boyhood“: ähnlich nostalgisch nach einer unbeschwerten Zeit, aber auch neugierig, absurd. Einmal noch einen Film machen wie Jean-Luc Godard.

Guillaume Marbeck spielt den Regie-Zampano, der Drehbuchzeilen auf Servietten kritzelt und – zum Horror seines Produzenten – die Kamera aus lässt, wenn ihn die Muse nicht küsst. Godard braucht einen amerikanischen Star für die weibliche Hauptrolle und treibt die ohnehin schon traumatisierte Jean Seberg (Zoey Deutch) mit seinem unberechenbaren Arbeitsethos in den Wahnsinn. Und der unbekannte Aubry Dullin als Belmondo ist mit einem grandiosen Boxergesicht ausgestattet.

„Nouvelle Vague“ (noch ohne Kinostart) ist eine durchaus ernste Komödie darüber, wenn aus dem Chaos große Kunst entsteht.


„The Mastermind“ von Kelly Reichardt

Sympathischer Versager. James Blaine Mooney (Josh O’Connor) in „The Mastermind“ von Kelly Reichardt. 

© Mubi

Wenn die amerikanische Regisseurin Kelly Reichardt einen Film über einen Kunstraub macht, muss man sicher nicht mit einem Heist-Thriller wie „Vier im roten Kreis“ von Jean-Pierre Melville (nichtsdestotrotz ein Vorbild) rechnen. Der Einbruch in ein Kunstmuseum im beschaulichen Massachusetts in den 1970er Jahren hat trotzdem das Zeug zum Kinoklassiker, wenn auch aus anderen Gründen, als man annehmen würde.

Der arbeitslose Handwerker und Kunstfan James Blaine Mooney (Josh O’Connor aus „Challengers“) und seine Truppe sympathischer Versager sind nicht für das Verbrechen und das große Geld geboren. Ihr Diebstahl am helllichten Tag gelingt zwar, doch die Polizei kommt den Tätern schnell auf die Spur. Das Leben des Familienvaters zerfällt in Zeitlupe vor seinen Augen.  

Wie in ihrem Öko-Thriller „Night Moves“ interessiert Reichardt weniger das Verbrechen selbst als die Folgen der Tat. Und schon im Titel lässt die Regisseurin ihren lakonischen Humor aufblitzen. „The Mastermind“ (deutscher Kinostart im Herbst) ist die Charakterstudie eines Mannes, der die Konsequenzen seines Handelns viel zu spät erkennt – für seine Frau und Kinder, seine Eltern (der Vater ist ein pensionierter Richter) seine Freunde, deren Geduld er überstrapaziert.

Josh O’Connor spielt diesen Tagträumer mit seinem einnehmenden Enthusiasmus als einen aus der Zeit gefallenen Antihelden. Ein großer Film weniger Worte und kleiner Gesten.


„O Agente Secreto“ von Kleber Mendonça Filho

Auf Marcelo (Wagner Moura), der in Recife seinen Sohn wiedersehen will, ist ein Kopfgeld ausgesetzt.

© Port au Prince Pictures

Bei der Rückkehr in seine Geburtsstadt Recife wird Marcelo (Wagner Moura) von einer Leiche auf dem Asphalt begrüßt. Es ist das Jahr 1977, in Brasilien hat das Militärregime alle Hemmungen verloren. Der Ausnahmezustand Karneval ist ein willkommener Anlass, Menschen auf offener Straße zu töten.

Marcelo will in Recife seinen Sohn wiedersehen, den der Schwiegervater, der ein kleines Kino betreibt, versteckt hält. Marcelos Frau wurde ermordet, auf ihn selbst ist ein Kopfgeld ausgesetzt. Aber er weckt auch das Interesse des korrupten Polizeichefs – vielleicht, weil er in einem Haus unterkommt, das Dissidenten wie ihm Unterschlupf gewährt.

In „O Agente Secreto“ (Kinostart im Herbst) von Kleber Mendonça Filho dienen die politisch turbulenten 1970er Jahre als Hintergrund für einen mit viel Zeitkolorit ausgestatteten Thriller, der jedoch lässig die Genres und erzählerischen Register wechselt.

Auftragskiller umkreisen Marcelo, die feindliche Außenwelt schweißt die Geflüchteten im Haus von Dona Sebastiana enger zusammen, Udo Kier spielt einen Holocaust-Überlebenden, den die Brasilianer als Nazi-Kriegshelden feiern.

Und in einer denkwürdigen Film-im-Film-Sequenz manifestieren sich die Gerüchte um ein menschliches Leichenteil als kuriose Horror-Fantasmagorie. Mendonça ist ein fantastischer Erzähler, selten waren 160 Minuten so kurzweilig und voller Leben.


„Highest 2 Lowest“ von Spike Lee

Musikmogul David King (Denzel Washington), genannt „King David“, steht vor einem moralischen Dilemma.

© A 24

Akira Kurosawa hat große Spuren im westlichen Kino hinterlassen, nicht zuletzt im Italo-Western und bei „Star Wars“. Jetzt also Spike Lee, der einen Film aus der Noir-Phase des japanischen Großmeisters neu verfilmt hat.

Musikmogul David King, genannt „King David“, hat mit seinem untrüglichen Ohr für Hits ein Imperium aufgebaut, aber irgendwann sein Pop-Gespür verloren. Dafür muss er in „Highest 2 Lowest“ büßen: Der Sohn seines besten Freundes (Jeffrey Wright) wurde versehentlich entführt, eigentlich wollten die Kidnapper den Sohn des Kings. Der soll aber trotzdem die 17,5 Millionen Dollar Lösegeld zahlen, mit denen er eigentlich sein Musiklabel (und sein Vermächtnis) retten wollte. Ein moralisches Dilemma.

Spike Lee und Denzel Washington, nach 18 Jahren wiedervereinigt in einem Thriller über die Musikindustrie, ist allein schon das Eintrittsgeld wert. „Highest 2 Lowest“ (im September bei Apple TV) hat sprachlich und visuell wieder den alten Lee-Swag, den man in den letzten Filmen so vermisst hat. Denzel spielt eh in seiner eigenen Liga.

Konkurrenz bekommt er diesmal aber von A$AP Rocky, der sich mit Washington einen furiosen Rap-Battle liefert. Das Thema des Films klingt zwischen den Textzeilen an: Für junge Afroamerikaner ist es oft ein schmaler Grat zwischen Stardom und Kriminalität, das gute Ohr eines Produzenten entscheidet da über Schicksale. Doch für die Generation Spike/Denzel hört sich der Hip-Hop der Jungen immer gleich an.

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