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Kultur: Hörschule

Ursula von der Leyen wirbt für mehr Musikunterricht

„Ein Kleinkind braucht von Anfang an Musik um sich herum“, sagt Ursula von der Leyen. In einem Gespräch mit der Intendantin der Berliner Philharmoniker, Pamela Rosenberg, wirbt die Bundesfamilienministerin für den „Tag der Berliner Musikschulen“ am Sonntag in der Philharmonie. Doch sie hat leicht reden, muss sie doch nichts bezahlen: Die Förderung der Musikschulen ist Ländersache. „Da kann der Bund nicht mal eben einspringen“.

Obwohl der rot-rote Senat kulturelle Jugendbildung zu einem Schwerpunkt der Legislaturperiode erklärt hat, sieht es in Berlin nicht gut aus. Die 12 bezirklichen Musikschulen müssen mit immer weniger Geld auskommen, die Zahl der Lehrenden ist seit 2000 von 251 auf 194 gesunken, die nächsten 18 Entlassungen an der Musikschule „Fanny Hensel“ in Mitte stehen bevor. Zugleich sollen mit dem neuen Schulgesetz ab September 2008 auch die 15 musikbetonten Grundschulen ihren Schwerpunkt verlieren. Grund genug für Pamela Rosenberg, auf die Bedeutung der Musik für Kinder hinzuweisen, weil sie dadurch analytische Fähigkeiten entwickelten. Es sei kurzsichtig, diese „Umwegrentabilität“ nicht wahrzunehmen: „Musik verringert die Zahl der Menschen, die mit sich und der Gesellschaft nicht zurechtkommen. Wir haben doch das Geld, aber wir müssen es für andere Sachen ausgeben, zum Beispiel für Gefängnisse.“

Während SPD und PDS darüber nachdenken, wie sie 2008/09 einen Jugendkultur-Fonds in Höhe von 3,6 Millionen Euro verteilen, veranstaltet der Rotary Club Kurfürstendamm in Zusammenarbeit mit der Philharmonie am Sonntag den Aktionstag, um das Potenzial der Berliner Musikschulen zu zeigen. Über 30 Konzerte sollen ab 14 Uhr die musikalische Vielfalt der Bezirke zeigen. Udo Badelt

www.berliner-musikschultag.de

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