
© Kimberley French/Plaion Pictures/Kimberley French
Kino-Neustarts zu Weihnachten: Würden Sie zu Hugh Grant nach Hause gehen?
Besonders festlich wird es mit Hugh Grant im Kino an den Feiertagen nicht. Dafür haben wir uns aber noch ein paar Feelgood-Filme für Sie angeschaut.
Stand:
Woke Debatten mit einem deutschen Star-Ensemble (Iris Berben, Florian David Fitz), sanfter Horror mit Hugh Grant, lustige Beziehungspflege mit Charlotte Gainsbourg, Frauen im Iran, Abi-Trouble in Budapest oder ein König der Löwen – wer an den Weihnachtstagen ins Kino will, dürfte fündig werden.
1 Die Saat des heiligen Feigenbaums
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Dass „Die Saat des Heiligen Feigenbaums“ überhaupt existiert – und das gilt für alle jüngeren Filme von Mohammad Rasoulof – grenzt allein schon an ein Wunder. Der iranische Regisseur musste heimlich drehen, während er auf seinen Prozess wartete.
Im vergangenen Januar verurteilte das Islamische Revolutionsgericht ihn zu acht Jahren Gefängnis, kurz vor Vollstreckung des Urteils gelang es ihm, ins Ausland zu fliehen.
Im Mittelpunkt steht die Familie des loyalen Justizbeamten Iman (Missagh Zareh). Der hat eine Beförderung am Revolutionsgericht erhalten, die soziales Prestige mit sich bringt – allerdings zu einem hohen Preis. Die neue Aufgabe als „Ermittler“ fällt mitten in die Proteste gegen den Tod einer jungen Studentin im Gewahrsam der Polizei.
Rasoulof bezieht sich nicht explizit auf den Tod von Mahsa Amini, der im September 2022 Unruhen im Iran auslöste. Aber die Anspielung ist unmissverständlich. Innerhalb weniger Tage wird Imans Schreibtisch von hunderten Anklagen überflutet.
Es sind die Stimmen der jungen Generation, die sich auch in Imans Familie gegen die Eltern erheben. Diese Stimmen wird Rasoulofs mit deutschem Geld finanzierter Film im März hoffentlich auch in die Welt tragen: als deutscher Oscar-Kandidat. Andreas Busche
2 Mufasa: Der König der Löwen
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Die Augen eines Löwenbabys entlocken dem vorweihnachtlich gestimmten Publikum eine emotionale Reaktion. In „Mufasa“, der die Vorgeschichte des Lion Kings und seines intriganten Bruders Scar erzählt, gibt es ein paar solcher Großaufnahmen.
Regisseur Barry Jenkins („Moonlight“) ist für diese Art von „Tierfilmen“ eine interessante Wahl, da sie leicht in anthropomorphen Kitsch abdriften. Doch er und Komponist Lin-Manuel Miranda halten sich an die Erfolgsformel des Originals, das von seinen fotorealistischen Landschaftsaufnahmen und Musiknummern lebte.
„I Always Wanted a Brother”, gesungen von Findelkind Mufasa und seinem neuen Freund Taka, ist der schönste Song. Und die schwungvolle Melodie lässt ein böses Ende erahnen. Andreas Busche
3 Es liegt an dir, Chéri
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Liebe ist, sich nicht vorstellen zu können, ohne den anderen zu leben, weil man Angst hat, alleine zu sein. Stimmt dieser Satz?
Sagen wir’s mal so: Wer mit seiner langjährigen Beziehung oder gar Ehe unzufrieden ist und nicht den Mut findet, Schluss zu machen, bekommt hier auf unterhaltsame Weise recht gutes Anschauungsmaterial.
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Sandrine (Charlotte Gainsbourg) ist mehr als 20 Jahre mit Christophe (José Garcia) verheiratet. Sie leben mehr oder weniger aneinander vorbei, zumindest in ihrer Wahrnehmung. Christophe ist ständig unterwegs und reagiert praktisch nie auf Nachrichten.
Als die Kinder Loreleï und Bastien aus dem Gröbsten raus sind, verlangt Sandrine die Scheidung. Christoph überredet Frau und Kinder zu einem Wochenendausflug, einer Reise in die Vergangenheit zu Schlüsselorten der Familie, um Schlimmstes abwenden zu können …
Problemfilme können die Franzosen, auch wenn’s lustiger wird. Regisseur Florent Bernard hält in seiner Variation aus „Szenen einer Ehe“ meets Road Movie angenehm die Balance zwischen Tragik und Komödie und bringt ganz nebenbei ein Argument, seine Mailbox öfters abzuhören. Das könnte die Ehe retten. Markus Ehrenberg
4 Der Spitzname
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Nach „Der Vorname“ und „Der Nachname“ hat Sönke Wortmann nun seine Namens-Trilogie komplettiert. Was mag als Nächstes kommen? „Der Deckname“? „Der Künstlername“?
Besser ist die ausgesprochen dünne Familienposse diesmal nicht geworden. Doch das All-Star-Ensemble aus Iris Berben, Christoph Maria Herbst, Caroline Peters, Florian David Fitz und Justus von Dohnányi darf man sich inzwischen als bestens eingespielte Gauklertruppe vorstellen, die nur zu gerne gemeinsam auf Landpartie fährt.
N-Wörter, Genderfragen, Sensitivity-Coachings und sexuelle Nötigung
Ein schickes Bergresort in den Tiroler Alpen bildet die ideale Kulisse für ein vorweihnachtliches Boulevardtheaterstück, das durchaus amüsante Momente und lustige Dialoge hat.
Grund des Familientreffens ist mal wieder eine Heirat, und mir nichts, dir nichts ist die ganze Gesellschaft in wohlfeile Debatten über N-Wörter, Genderfragen, Sensitivity-Coachings und sexuelle Nötigung verstrickt. Gunda Bartels
5 Heretic
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Nach einem Tag voller Enttäuschungen klopfen Schwester Paxton (Chloe East) und Schwester Barnes (Sophie Thatcher), zwei Mormoninnen mit Missionsauftrag, an der Tür des abgelegenen Häuschens von Mr. Reed, einem freundlich wirkenden Golden Ager.
Der lockt die durchgefrorenen jungen Frauen in die warme, nach Blaubeerkuchen duftende Stube und lässt sich bereitwillig auf das Missionsgespräch ein. Doch ach, der Blaubeerkuchen ist nur eine Duftkerze, und der harmlose Mr. Reed entpuppt sich als hochintelligenter Psychopath mit Messiaskomplex.
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Seit einigen Jahren verspürt Hugh Grant große Lust, sein einstiges Image durch fiese Rollen zu konterkarieren. In dem klug komponierten, eher auf sukzessives Grauen als auf Blutfontänen setzenden Horrorfilm gibt er den Sadisten in der Strickjacke mit aasigem Restcharme, der sein sinistres Tun noch bedrohlicher wirken lässt.
Dass ihm Sophie Thatcher und Chloe East darstellerisch Paroli bieten können, macht dieses Kabinettstückchen zum Genre-Highlight. Jörg Wunder
6 Freud – Jenseits des Glaubens
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Matthew Brown hat Mark St. Germains Theaterstück „Freud’s Last Session“ in ein gepflegtes Kammerspiel verwandelt, das am Beginn des Zweiten Weltkriegs in London spielt.
Anthony Hopkins verkörpert den Begründer der Psychoanalyse mit latentem Overacting als bärbeißigen Egozentriker. Sein Freud agiert nicht mehr ganz auf der Höhe seiner geistigen und körperlichen Kräfte und feuert trotzdem eine Sottise nach der anderen ab. Matthew Goode wirkt als sein Gegenspieler C. S. Lewis überfordert.
Das dialogische Kammerspiel wird durch Rückblenden unterbrochen, die bis in Kindheitstraumata von Freud und Lewis zurückreichen. Liv Lisa Fries behauptet sich in der Rolle der fürsorglichen Tochter Anna, die sich Freuds Dominanz nicht entziehen kann.
Die Charakterdefizite Freuds spielt Anthony Hopkins in bewährt verklemmter Wortkargheit. Seltsam und schade, dass ein Drama über den Schlagabtausch zweier bedeutender Figuren des 20. Jahrhunderts so spannungsarm ausfallen kann. Gunda Bartels
7 All We Imagine as Light
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Die Krankenschwester Prabha, ihre Mitbewohnerin Anu und ihre Freundin Parvaty versuchen sich durch den wuseligen Alltag in der indischen Metropole Mumbai zu manövrieren.
Ihre Probleme sind sehr unterschiedlich – Prabha wartet auf Nachricht von ihrem Mann, der nach der Hochzeit einen Job in Deutschland annahm, Parvaty wurde von ihrem Vermieter vor die Tür gesetzt –, aber die drei Frauen aus drei Generationen verbindet ihre Frustration mit den traditionellen Vorstellungen in ihrem Land.
Das männlich geprägte Wertesystem
Den nachhaltigen Einfluss von Religion, Kapitalismus und dem männlich geprägten Wertesystem in einer konservativen Gesellschaft beschreibt Regisseurin Payal Kapadia in ihrem preisgekrönten Spielfilmdebüt aber nicht als prekäres Sozialdrama, sondern als traumhafte Aneinanderreihung von Begegnungen und vibrierenden Stadtimpressionen. Andreas Busche
8 Eine Erklärung für Alles
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Ábel ist ein ganz normaler Jugendlicher, lieb, aber verpeilt. Passiv lässt er sich durchs Leben trudeln, auch die Gefühle zu Janka entwirrt er nicht. Zu Hause gibt es viel Druck wegen der anstehenden Abiprüfungen.
Als Ábel durchrasselt, wird ein Detail an seinem Sakko zum Aufreger – eine Anstecknadel mit den ungarischen Nationalfarben … Gegenüber seinem Vater – Anhänger der rechten Orbán-Regierung – stellt er es dar, als hätte ihn ein junger Lehrer deswegen durchfallen lassen.
Als sich eine Journalistin dahinterklemmt, redet plötzlich das ganze Land über den Fall. „Eine Erklärung für Alles“ löst sein Titelversprechen nicht ein, zum Glück. Wir sind einfach mittendrin in einer Mittelschicht-Familie in Budapest und spüren an ihren Mitgliedern die Spannungen einer polarisierten Gesellschaft. Antje Scherer
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