
Lesespaß für den Sommer: Wir empfehlen die beste Unterhaltungsliteratur
Sie suchen nach der richtigen Lektüre für das Urlaubsglück? Wir stellen unsere Highlights vor. Dieses Mal: Unterhaltungsliteratur.
- Gerrit Bartels
- Gregor Dotzauer
- Susanne Kippenberger
- Peter von Becker
- Anja Kümmel
- Caroline Fetscher
- Katrin Hillgruber
- Christian Schröder
Der Sommer ist da und der Urlaub nicht mehr weit. Das heißt auch: viel Zeit zum Lesen. Wir haben die besten Bücher der Saison rausgesucht und präsentieren sie in unterschiedlichen Kategorien. Dieses Mal: Unterhaltungsliteratur.
Rosmarie Waldrop: Pippins Tochters Taschentuch

Der Familienroman einer Lyrikerin, der auch ein erotischer und ein feministischer Roman ist und sich in seinen vielen Abschnitten wunderbar liest. Primär erzählt Waldrop die Geschichte einer Dreiecksbeziehung zu NS-Zeiten in Bayreuth und Kitzingen. (Gerrit Bartels)
Karl Immermann: Münchhausen

„Lügengeschichten“ des Barons von Münchhausen sind Weltliteratur, oft kopiert und variiert. Karl Immermann hat um 1838 eine ganz eigene Mischung aus fabelhafter M.–Biografie und originellen Neuerzählungen der Münchhausiaden ersonnen. Darin stecken die besten Fake-News aller Zeiten. (Peter von Becker)
Johann Jacob Spreng: Unerhörte Auswahl vergessener Wortschönheiten

Nichts gegen die Brüder Grimm und ihr Wörterbuch. Aber die erst jetzt ans Tageslicht beförderten Orchideen, die der Schweizer Theologe Spreng (1699-1768) im Garten der deutschen Sprache fand, ist zum „Rifieren“, d.h. „auf dem freyen Felde tanzen und allerley Freudenspiele anstellen“. (Gregor Dotzauer)
Charlie Kaufman: Ameisig

Rosenberg, Filmkritiker in New York, Experte für afroamerikanische Filme, alternd, männlich weiß, will – ach! – alles richtig machen in der neuen diversen Welt. Der Debütroman des Drehbuchautors von „Being John Malkovich“ ist ein Feuerwerk aus Komik und Melancholie. (Caroline Fetscher)
Lavinia Braniste: Sonia meldet sich

Wie sprangen die Ceaueescus mit ihrer lebenshungrigen Tochter Zoia um? In einer Hitzewelle begibt sich die Bukaresterin Sonia für ihr erstes Drehbuch auf historische Spurensuche und verheddert sich in ihrem Liebesleben und ihrer Familiengeschichte. Ein temperamentvoller Roman mit Sogwirkung. (Katrin Hillgruber)
Bernardine Evaristo: Mädchen, Frau etc.

Die Debatten über Genderfragen und Rassismus verlaufen oft ziemlich aggressiv und dogmatisch. Bernardine Evaristo dagegen erzählt voller Lust und Schwung davon, fächert mit Witz und (Selbst-)Ironie ein Panorama an Möglichkeiten auf. Selten war ein literarisches Experiment so unterhaltsam. (Susanne Kippenberger)
Saskia Vogel: Permission

Alles andere als ein Abklatsch von „Shades of Grey“: In elliptischem, manchmal beinahe unterkühltem Stil und dennoch maximal berührend erzählt die US-amerikanische Autorin von weiblicher Lust, patriarchalen Machtstrukturen, von Trauer und Befreiung. (Anja Kümmel)
Cord Riechelmann: Vögel

Eine faktenreiche, unterhaltsame Einführung in die Welt der Ornithologie. Nachtigallen haben ein Repertoire von mehr als 200 Gesangsstrophen, Albatrosse fliegen in ihrem Leben bis zu sechs Millionen Kilometer, Spatzen nisten gar auf Containerschiffen. Ein Buch, das man am besten auf dem Balkon liest, umgeben vom Zwitschern, Pfeifen, Tirilieren. (Christian Schröder)