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Logo und Fahnen des Rundfunk Berlin-Brandenburg

© imago/epd/Rolf Zöllner

Stellenabbau beim RBB: Die neue Führung macht den Sender zukunftsfest

Mehr als 250 Stellen sollen beim Rundfunk Berlin-Brandenburg wegfallen. Das wird auch Auswirkungen auf die Inhalte haben.

Joachim Huber
Ein Kommentar von Joachim Huber

Stand:

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg ist ein öffentlich-rechtlicher Sender, bei dem die Einnahmen aus dem Rundfunkbeitrag sprudeln. Standen 2023 noch 471 Millionen Euro zu Buche, so rechnet der Sender 2025 bereits mit 542 Millionen. Zuzug in die Region, mehr Haushalte und Meldedatenabgleich sind die wesentlichen Faktoren.

Aber das Geld reicht nicht. Es muss weiter heftig gespart werden, sagt Intendantin Ulrike Demmer. Neun Millionen Euro weniger werde der RBB ausgeben, um seine Zahlungsfähigkeit ab 2026 zu sichern, weitere 13 Millionen müssten zusätzlich aus dem Senderetat raus.

Und die schlechte Botschaft der Intendantin geht weiter. 254 Vollzeitstellen bei festen und freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sollen gestrichen werden. Aktuell beschäftigt der Sender nach eigenen Angaben knapp 2900 Menschen.

Kontrastprogramm zu Patricia Schlesinger

Weniger Geld, weniger Mitarbeiter – und trotzdem ein strahlender öffentlich-rechtlicher Sender für Berlin und Brandenburg? Demmer rechtfertigt die Sparmaßnahmen mit der Notwendigkeit wirtschaftlicher Stabilität, zudem soll Spielraum für die digitale Transformation und für die Investitionen in die regionalen Programme gewonnen werden.

Die genannten Ziele und ihre (finanzielle) Umsetzung belegen, wie sehr das Saus-und-Braus-Regime der Intendanz Schlesinger der grundsoliden Führung durch Ulrike Demmer und ihres Direktoriums gewichen ist. Zukunft soll gewonnen werden, indem die Gegenwart abgesichert wird.

Aber natürlich sind diese tiefen Einschnitte – fast zehn Prozent der Stellen sollen abgebaut werden – heftig. Der RBB betreibt zwei Standorte in Berlin und Potsdam, fünf Regionalbüros in der Mark, er liefert dem ARD-Programm zu, strahlt ein eigenes drittes Fernsehprogramm aus und betreibt fünf Hörfunkwellen.

Das ist ein respektables Betriebs- und Programm-Volumen. Ist es der Finanzkraft der öffentlich-rechtlichen Anstalt angemessen, müssen es wirklich fünf Radioprogramme sein – wenn der Spagat zwischen linearem und nonlinearem Auftritt gelingen soll?

Intendantin Ulrike Demmer hat gezeigt, wo der Sparhammer hängt. Jetzt muss sie hinterlegen, mit welchem (Programm-)Profil der Sender in die Sparphase hinein und wieder herauskommen will. Der Sparkurs braucht einen Programmkompass.

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