Oft genug haben wir in diesem Blatt über die konservative Programmgestaltung der diesjährigen Festwochen geklagt, aber beim fünfteiligen Gielen-Porträt konnten die Veranstalter auf selten gespielte Neue Musik doch nicht ganz verzichten.Vergangene Woche hat der Chef des SWF-Orchesters das Cello-Konzert von Friedrich Cerha am Pult der Philharmoniker uraufgeführt, sonst sich allerdings mehr um Bruckner bemüht.
Klassik
Es ist durchaus als Signal an die Berliner Kulturpolitik zu verstehen, wenn das Berliner Sinfonie-Orchester (BSO) heute abend im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt unter der Leitung von Eliahu Inbal in die neue Saison startet.Nach dem Abschied von seinem Chefdirigenten Michael Sch²nwandt im Juli steht das Orchester ohne künstlerischen Leiter da.
Obwohl der norwegische Komponist Harald Saeverud (1897-1992) in den 20er Jahren an der Berliner Musikhochschule studierte und die Berliner Philharmoniker den erst Vierundzwanzigjährigen 1921 mit der Uraufführung seiner Symphonischen Fantasie op.2 ehrten, was ihm in Norwegen großes Ansehen bescherte - hierzulande dürfte er unbekannt sein.
Obwohl der norwegische Komponist Harald Saeverud (1897-1992) in den 20er Jahren an der Berliner Musikhochschule studierte und die Berliner Philharmoniker den erst Vierundzwanzigjährigen 1921 mit der Uraufführung seiner Symphonischen Fantasie op.2 ehrten, was ihm in Norwegen großes Ansehen bescherte - hierzulande dürfte er unbekannt sein.
Bei den Salzburger Festspielen werden sie "Gastorchester" genannt: alle Orchester außer den Wiener Philharmonikern.Jenes Orchester, das an der Salzach seit 1923 regelmäßig im Sommer spielt, genießt hier einen Sonderstatus.
Erst ganz zum Schluß durfte auch das Geburtstagskind etwas sagen.Dazu griff es nicht zu längst bekannten Worten - etwa "Rhapsodie in Blue" -, sondern kommentierte allzu hochgestochene Festreden treffend: "Blah, blah, blah" heißt einer der weniger bekannten, aber nicht weniger pfiffigen Songs von George Gershwin, mit denen die Gruppe "Blue Noise" im Podewil zum 100.
Ja, die heißen Sommer in Berlin.Jene langen Augustnächte, in denen man am Abend endlich die ersehnte Frische genießen konnte, in einem schattigen Hinterhof, bei einem kühlen Bier.
Dynamisch, modern, aufgeschlossen: So präsentieren sie sich, die "Internationalen Ferienkurse für Neue Musik" 1998.Vor zwei Jahren feierte das Internationale Musikinstitut in Darmstadt sein fünfzigjähriges Bestehen.
Ach, über die ewigen Doubletten in Berlins Opernhäusern! Ist es wirklich eine Doublette, wenn Daniel Barenboim und Christian Thielemann den "Parsifal" dirigieren - oder haben nicht jeweils beide Interpretationen ihren künstlerischen Eigenwert und damit ihre Berechtigung?
"Er konnte einen verzaubern", sagt Steffi Eisler im SFB-Dokumentarfilm "Genie bin ich selber" von Hanne Kaisik, der zum Abschluß dieser langen Hanns-Eisler-Nacht als Voraufführung gezeigt wurde."Was spricht eigentlich gegen den Kommunismus?
Sie schreitet nicht, sie - man muß es leider so despektierlich sagen - sie walzt.Aber warum auch sollte sich eine Göttin auf Erden bewegen können?
Zar Peter der Große öffnete Russlands Tor zur westlichen Welt auch für europäische Musiker.Zunächst wurden Deutsche, dann auch Italiener als Instrumentalisten, Komponisten und Lehrer angeworben.
Die Show muß weitergehen - natürlich auch an der Deutschen Oper.Und während draußen das Ballett gegen seine Auflösung als einem weiteren "Sacre" demonstrierte (von null bis dreißig Tänzer ist augenblicklich noch alles drin) und oben in seiner Loge ein versteinerter Götz Friedrich saß, den sein Personalrat gerade per Aushang ein zweites Mal zum Rücktritt aufgefordert hatte, war unten auf der Bühne in einer trügerischen Idylle zwischen gemaltem Pappwald und echten Geranienkästen sein Orchester plaziert, dem er soeben die Medienzulage gestrichen hatte (welche sich die Staatskapelle, wenn auch anders genannt, gerade erstritten hat .
Als er vor dem Ausschuß zur Untersuchung unamerikanischer Tätigkeiten im September 1947 nach seinem Beruf gefragt wurde, antwortete Hanns Eisler: "Ich bin ein Komponist".In der Antwort steckt List und eine große Sehnsucht: Komponist sein zu dürfen.
Der englische Barock-Paganini Andrew Manze ist viel zu selten in Berlin.Dafür haben ihn die Musikfestspiele Potsdam-Sanssouci jetzt gleich mit zwei Programmen eingeladen.
Die Nachricht vom 19-Millionen-Defizit der Deutschen Oper Berlin hat auch eine lebhafte Debatte über die Verantwortung ihres Intendanten, Götz Friedrich, ausgelöst.Am gestrigen Montag stand Friedrich dem "Unterausschuß Theater" des Abgeordnetenhauses Rede und Antwort.
Am 1.Mai beginnt das 35.
Am 1.Mai beginnt das 35.
Ein kulinarisches Festkonzert bei den "Freunden guter Musik"VON FREDERIK HANSSENWenn es eine unumstrittene These in der modernen Küchenphilosophie gibt, dann die vom Auge, das mitißt.Wie aber verhält es sich mit der Zunge?
RSB mit Rögner und Anne GastinelAuch wenn die Wiener Klassik zur eigentlichen Domäne der großen Symphonieorchester gehört, tun diese sich mitunter schwer, sich auf eine vorromantische Musizierpraxis einzulassen.Natürlich verkleinerte Heinz Rögner für Haydns Cello-Konzert in D-Dur den Streicherapparat des Rundfunk- Sinfonieorchesters und sorgte im Schauspielhaus für klangliche Transparenz und leicht federnde Trommelbässe.
Henry Fogel, Orchestermanager und Internet-FanVON ALEXANDER ROSSIn amerikanischen Unternehmen herrscht eine klare Arbeitsteilung, und so ist es auch im Chicago Symphony Orchestra: Daniel Barenboim macht die Musik, Henry Fogel die Geschäfte.Auch wenn er längst nicht so bekannt ist wie der vielbeschäftigte Dirigent, ist seine Position nicht zu unterschätzen - der künstlerische und der kaufmännische Leiter verantworten gleichberechtigt ein Budget von 51 Millionen Dollar gegenüber dem Aufsichtsrat.
Wir sind Fanny van Damens Ratschlag nicht gefolgt und haben beim Nana-Mouskouri-Konzert die dunkle Brille zu Hause gelassen.Erstens, weil das Recht auf ein dunkles Brillengestell an einem solchen Abend eindeutig vergeben ist.
Musik und Zeit Überlegungen anläßlich eines Zeit-Symposions auf dem 71.Bach-Fest in Freiburg, mit Hans-Georg Gadamer, Friedrich Cramer, Peter Sloterdijk, Wolfgang Rihm VON SIMONE MAHRENHOLZAnfang und Ende: das sind die anfälligsten Momente, wo man wie ein Tier bei der Häutung den stärksten Anfeindungen ausgeliefert ist.