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Vom Clip zum Hit: „Makeba“ von Jain ist mehr als ein TikTok-Phänomen
Ein sieben Jahre alter Song geht viral – und beschert der Popwelt einen feinen Sommerhit. Und die französische Sängerin Jain ist plötzlich weltbekannt.

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TikTok hat seine eigenen Gesetze und macht seine eigenen Hits. Warum dort etwas durch die Decke knallt, lässt sich häufig nicht richtig erklären. Ein aktuelles Rätsel stellt der Song „Makeba“ der französischen Sängerin Jain dar, den sie schon 2015 auf ihrem ersten Album veröffentlichte. Kürzlich ist er viral gegangen. Unzählige Tanz-Clips, die ein kleines Segment des Songs verwenden, kursieren auf der Plattform, auch zu Instagram ist das Phänomen übergeschwappt und auf Youtube hat das Musikvideo mittlerweile über 193 Millionen Klicks.
Darüber, wie das ganze losgegangen ist, gibt es verschiedene Theorien. Jain selber sagte im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“, dass der TikTok-Clip von zwei kirgisischen Gymnastinnen bilde den Ausgangspunkt. „Es kam auf jeden Fall aus dem Osten“, sagt die Sängerin, die eigentlich Jeanne Galice heißt. Eine andere Spur führt zu einem linkischen Tänzchen, das der Comedian Bill Hader in der Show „Saturday Night Live“ aufgeführt hat, und das unterlegt mit „Makeba“ zu einer Welle von Memes geführt hat.
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Ebenfalls mächtig gepusht wurde der Song durch ein TikTok-Video des amerikanischen Coaches und Beraters Phil Stringer, der sich Ende Juni in der absurden Situation befand, der einzige Passagier eines American Airline-Flugs zu sein. Er drehte einen witzigen Clip, in dem er mit dem Personal am Boden und an Bord des leeren Flugzeugs herumalbert und unterlegte ihn mit „Makeba“ – mehr als 61 Millionen Mal wurde er bisher angeschaut.
Die plötzliche Popularität des Lieds ist absolut nachvollziehbar, bleibt es doch sofort im Ohr hängen und ist mit seinem geraden Mid-Tempo-Beat gut tanzbar. Die bei Bohannons „Me And The Gang“ aus dem Jahr 1978 geborgte Bassline gibt ihm einen drängenden Groove und das nach oben gezogene „Oh oui“ zu Beginn des Refrains funktioniert wie eine gesungene Mini-Sirene. Die folgenden Zeilen „Makeba ma qué bella/ Can I get a oh oui Makeba/ Makes my body dance for you“ ergeben zwar nicht sonderlich viel Sinn, aber es ist klar, dass Jain damit Miriam Makeba huldigt.
In der Generation der 31-jährigen Französin, die unter anderem im Kongo und Dubai aufwuchs, ist die 2008 verstorbene südafrikanische Sängerin vielen kein Begriff mehr – ebenso wenig bei den noch jüngeren TikTok-Tänzer*innnen. Vielleicht googlen sie ja mal ein bisschen und dann geht demnächst eine „Pata Pata“-Challenge viral.
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