
© Helmut Klippel
Leserbrief zum Müll in Berlin: „Erledigt“ ist noch lange nicht erledigt
Unser Leser wundert sich über Rückmeldungen des Ordnungsamts zu herumliegendem Abfall. Die angekündigte Technik-Offensive des Senats sieht er mit Skepsis. Und was meinen Sie?
Stand:
Ich bin begeistert. Alles wird gut... ich meine sauber. Jetzt geht es den Wegwerf- und Müllsündern dank zeitgemäßer Geschütze wie Video-Technik, Anliegen-Management-System (AMS) und KI etc. konsequent an den Kragen.
Heute erhielt ich auf meinen dem Ordnungsamt (wiederholt) gemeldeten Müll-Hinweis eine Nachricht - „erledigt“! Nur habe ich nicht gewusst, dass die amtliche Nachricht „erledigt“ nicht zwangsläufig mit der Realität etwas zu tun haben muss.
Wie jetzt? Was war passiert, was habe ich falsch gemacht? Ich habe doch nur das zuständige Ordnungsamt (mit Fotos, Beispiel siehe oben) auf permanent bestehende Müllplätze, die im 200-Meter-Umkreis um meine Wohnung das Wohnumfeld verschönern, hingewiesen und die leise Hoffnung gehegt, dass hier unkompliziert „von Amts wegen“ etwas unternommen wird.
Passiert ist leider in drei Wochen: nichts. Ich gebe zu: ich bin bei Rattenpräsenz in Fußnähe etwas pingelig, auch das Durchwaten von Müll und Essensresten an den bekannten Vermüllungsschwerpunkten, gemeint sind die Glascontainer in meiner Nähe, macht nur eingeschränkt Spaß. Aber wie gesagt: „erledigt“ ist noch lange nicht erledigt.
Vielleicht ein kleiner Tipp, auch an die CDU-Initiatoren, bevor die Mülldedektive und die ganze Überwachungstechnik in Stellung gebracht werden können. Macht doch da etwas, was bekannt und buchstäblich mit den Händen zu greifen ist!
Bis dahin halte ich mich an die Ballade von Brecht über die Unzulänglichkeit des menschlichen Planens. Oder an den Volksmund: Wer’s glaubt, wird selig. Helmut Klippel, Berlin-Wilmersdorf
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