Lesermeinung: Betriebsausflug
Rauchen verboten! 5.
Stand:
Rauchen verboten! 5.1. 2008
Wenn man die Ausführungen der Autoren liest, denkt man, der Untergang des Abendlandes stünde bevor. Dabei geht es lediglich um den juristischen Sachverhalt, dass ab 1. Januar die Raucher in Brandenburg vor der Kneipentür qualmen sollen. Mein Vorschlag an die ernstlich besorgten Redakteure: Machen Sie doch mal einen Betriebsausflug in Ländern, in denen das absolute Rauchverbot (das ja in Deutschlands Kneipen ohnehin nicht vorgesehen ist, wegen der Nebenraum-Ausnahmeregelung) bereits seit Jahren üblich ist! Nicht nur ins warme Italien, sondern ins verregnete Irland, Schottland oder England. Sie werden feststellen, dass dort die meisten Raucher das Rauchverbot positiv bewerten und über die typischen deutschen Bedenkenträger milde lächelnd den Kopf schütteln. Ein deutscher Raucher, der mehrfach in Irland war und sich dort sehr intensiv in Kneipen herumgetrieben hat, berichtete mir jüngst von „weniger Kater am nächsten Tag, dank weniger rauchgeschwängerter Luft“. Und in Schottland registrierten die Kliniken im Großraum Edinburgh bereits neun Monate nach der Einführung des Rauchverbots einen Rückgang von Herzinfarkten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 30 Prozent, da das Passivrauchen und seine gesundheitlichen Folgen wesentlich eingedämmt werden konnten. Ich freue mich jedenfalls schon auf das Ende der Bundesliga-Winterpause, weil dann meine Kinder und ich auch jeden Samstag Live-Fußball in unserer einzigen Fußballkneipe im Ort sehen können ohne Passivrauch und seine Folgen.
Wolf Fröhling, Neustadt/Dosse
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