
© Tagesspiegel / Mario Heller
Podcast „Eine Runde Berlin“ live: „Den Makrokosmos Berlin findest du im Mikrokosmos S-Bahn“
Zum 100. Geburtstag der Berliner S-Bahn steigen Klaus Wowereit, Lea Streisand und Dimitrij Schaad in die (virtuelle) Ringbahn. Ein Gespräch über kuriose Fahrerlebnisse und das Jahr 2124.
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Ein Abend ohne Betriebsstörungen: Zum 100. Geburtstag der Berliner S-Bahn hat Tagesspiegel-„Checkpoint“-Redakteurin Ann-Kathrin Hipp ihren Ringbahn-Podcast „Eine Runde Berlin“ live auf die Bühne gebracht. Gemütlich in der historischen Wartehalle am Nordbahnhof sitzend erlebte das Publikum eine authentische Ringbahnfahrt, inklusive Döner-Duft, schrägen Typen und Livemusik. Die Gäste: Berlins Ex-Regierender Klaus Wowereit, Schauspieler Dimitrij Schaad und Schriftstellerin Lea Streisand – alle Berliner, alle regelmäßige S-Bahn-Fahrer.
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Erste Station: Gesundbrunnen. Braungebrannt und sichtlich gut gelaunt steigt Klaus Wowereit ein. Er genieße seinen nun schon zehnjährigen Politruhestand: Das Leben sei „deutlich ruhiger geworden“ – im Amt sei er schließlich Tag und Nacht unterwegs gewesen, „wie man bei mir weiß“.
Die bisherige Arbeit seines aktuellen Nachfolgers im Amt bewertet er mit der Schulnote 3: „Ich finde es gut, dass Kai Wegner sich immer noch freut, Regierender Bürgermeister zu sein. (…) Ich kann aus Erfahrung sagen: Die Freude wird abnehmen.“ Spätestens dann, wenn harte Entscheidungen gefällt werden müssten.
Nächste Station: Schönhauser Allee, Lea Streisand steigt in die Ringbahn. Die Kolumnistin, Autorin und Geschichtenerzählerin ist Berlinerin mit Leib und Seele. Im Bötzow-Viertel in Prenzlauer Berg ist sie aufgewachsen und hat dort gelebt, „bis die Miete zu teuer wurde“. Ihre Konstante in einer Stadt, die sich ständig wandelt? „Die schlechte Laune. Wenn ich angepöbelt werde, weiß ich, ich bin zu Hause. Berliner sind direkt. Das ist eine Form von Freundlichkeit, die versteht nicht jeder.“
Am Ende ist auch Schauspieler Dimitrij Schaad „mit Berlin warmgeworden“ – als dritter Gast steigt er an der Greifswalder Straße ein und setzt sich auf die historischen Holzbänke auf der Bühne. Geboren in Kasachstan ist er im Alter von acht Jahren nach Deutschland gekommen und von Berlins Bühnen nicht mehr wegzudenken: Er spielte am Gorki und an der Schaubühne, aktuell ist er in der Agentenserie „Kleo“ auf Netflix zu sehen.
Die S-Bahn sei für ihn Alltag und Inspiration, er beobachte sehr gerne Menschen: „Den Makrokosmos Berlin findest du im Mikrokosmos S-Bahn.“ Was er als Erstes machen würde, wenn er Regierender Bürgermeister von Berlin wäre? „Klaus anrufen und fragen, was ich jetzt machen soll!“

© Mario Heller/Tagesspiegel
Während des Gesprächs passiert, was bei einer Fahrt mit der Berliner S-Bahn eben so passiert: Am Südkreuz steigt ein Gast dazu, der genüsslich einen Döner (mit Knoblauch und Zwiebeln) verspeist, am Westkreuz wird das Gespräch unterbrochen von zwei Passagieren aus dem Jahr 1924, die das grüne Sakko von Klaus Wowereit loben: „Fantastisch, mit diesem Stil wäre der Herr auch in den 1920er-Jahren gut angekommen.“
Aus der Vergangenheit ein Sprung in die Zukunft: Was wünschen die Gäste der Hauptstadt für die nächsten 100 Jahre? „Olympische Spiele in Berlin“, schlägt Klaus Wowereit vor. Eine „fahrradfreundliche Verkehrspolitik“ fordert Lea Streisand. Und Dimitrij Schaad hofft, dass Berlin eine „einzigartige Stadt bleibt, wo Menschen so leben dürfen, wie sie sind“.
Nach 60 Minuten und 27 Stationen fährt die S-Bahn wieder am Bahnhof Gesundbrunnen ein, zum Abschluss singt Sängerin Naomi Fearn mit der Ukulele ihr Ringbahn-Lied („Ich schwöre, es gibt Tage, da fährt diese S-Bahn um die ganze Welt“) und Lea Streisand findet nach Wowereits „Arm, aber sexy“ einen neuen Slogan für Berlin: „Berlin: genug gemeckert“. Auch, wenn hier in jedem Meckern natürlich ein Fünkchen Freundlichkeit liegt.
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