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Fahrzeuge des Models 3 stehen vor der Tesla Fabrik in Shanghai.

© dpa/Ding Ting

Podcast „Gradmesser“: Klimapolitik fördert besonders Wohlhabende

Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Und die bisherige Klimapolitik ist sozial ungerecht. Klimaphysikerin Brigitte Knopf und Sozialexpertin Ines Verspohl sagen, was sich jetzt ändern muss.

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Bei der Verkehrswende zeigte es sich besonders deutlich: Der Umweltbonus bei Elektroautos war mit mehreren tausend Euro beachtlich, doch nur jemand, der ohnehin schon viel Geld hat, konnte sich überhaupt einen teuren E-Neuwagen leisten. Und auch in anderen Bereichen förder die bisherige Klimapolitik vor allem Wohlhabende. Zugleich haben immer mehr Menschen reale Angst vor Wohlstandsverlust, auch durch die grüne Transformation.

Klima- und Sozialpolitik besser und konkret zusammenzudenken, das ist deshalb das Ziel der Klimaphysikerin Brigitte Knopf und der Sozialexpertin Ines Verspohl. Zusammen haben sie den Thinktank „Zukunft KlimaSozial“ gegründet, im Klima-Podcast Gradmesser sprechen sie darüber, wie eine sozial gerechte und klimaneutrale Zukunft gesichert werden kann.

„Wir haben bisher nicht Menschen sondern Techniken gefördert“, sagt Verspohl. Statt Geld pro Wärmepumpe oder E-Auto zu zahlen, müsse viel stärker darauf geachtet werden, an wen die Förderung gehe, und vor allem, wer Förderung brauche. Beide betonen den Ausbau öffentlicher Infrastruktur, einmal, damit Alternativen zum fossilen Verhalten überhaupt möglich sind, und dann, um einem sehr realen Gefühl von Abgehängtsein entgegenzuwirken. „Wenn die Menschen keine Busanbindung haben, dann können sie eben nicht umsteigen“, sagt Knopf.

Die Klimaphysikerin, die unter anderem auch Vizevorsitzenden des Expertenrates für Klimafragen der Bundesregierung ist, sagt auch, warum die Politik den Zusammenhang von Klima- und Sozialpolitik bisher vernachlässigt hat. Und sie beschreibt, wie zum Beispiel in Belgien über das Ordnungsrecht Mieterinnen und Mieter einerseits vor steigenden Preisen geschützt und andererseits Hausbesitzerinnen zum energetischen Sanieren animiert werden.

Sozialexpertin Ines Verspohl (links) und Klimaphysikerin Brigitte Knopf (rechts), Gründerinnen des neuen Thinktanks „Zukunft Klimasozial“ im Tagesspiegel.

© Markus Lücker

Generell wollen Verspohl und Knopf jetzt dazu beitragen, dass Klimapolitik nicht nur zur Reduzierung von CO2-Emissionen führt, sonder auch, dass „die Leute vor Ort auch etwas davon haben“.

Der nächste Gradmesser erscheint am Freitag, den 19. Juli. Zu Gast ist dann der Klimaphysiker Stefan Rahmstorf, im Gespräch mit ihm geht es um den Atlantik und einen Klimakippunkt, der dort liegt. Bis dahin ereichen Sie uns mit Fragen, Kritik oder Anregungen unter gradmesser@tagesspiegel.de. Wir freuen uns, von Ihnen zu lesen.

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