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Podcast „Gradmesser“: Sind wir an der 1,5-Grad-Grenze schon gescheitert?
Das Jahr 2024 wird sehr sicher durchgehend eineinhalb Grad wärmer sein als zur Zeit vor der Industrialisierung. Was das für die Ziele des Pariser Klimaabkommens bedeutet, darüber spricht Klimawissenschaftler Niklas Höhne.
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Das laufende Jahr ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert, auch in Sachen Klima: 2024 wird zum ersten Mal mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die globale Durchschnittstemperatur durchgehend 1,5 Grad höher liegen als zur Zeit vor der Industrialisierung, meldet das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus. Kurz: In diesem Jahr reißt die Welt zum ersten Mal die 1,5-Grad-Grenze des Pariser Klimaabkommens.
Dabei hatten sich die Staaten überhaupt erst vor neun Jahren bei der Weltklimakonferenz in Paris darauf geeinigt. Damals war beschlossen worden, dass die durch den Menschen gemachte Erderwärmung deutlich unter zwei Grad liegen und sich am besten auf 1,5-Grad beschränken muss, um „gefährlichen Klimawandel“ und das Auftreten von Klimakipppunkten möglichst zu vermeiden.
Wirtschaftswachstum und sinkende CO2-Emissionen gehen zusammen
Heißt das, die 1,5 als Orientierungs- und Zielmarke fallen künftig aus? Nein, sagt Niklas Höhne, Direktor des New Climate Institute in Köln. Zwar geht der aktuelle Trend der Temperaturentwicklung immer stärker nach oben, doch ein besonders heißes Jahr bedeutet noch nicht, dass die Grenze generell überschritten ist. Höhne sagt im Podcast: „Wenn wir auf der Autobahn nur 100 fahren dürfen, fahren viele Leute 120. Dann ist die Lösung aber nicht, das Tempolimit auf 120 zu heben.“

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Höhne ist zudem einer der Autoren des Climate Action Tracker, der die Klimaziele und Emissionen der Staaten auf ihre Paris-Tauglichkeit hin überprüft. Er sagt, warum Wissenschaftlerinnen und Politiker am Ziel von Paris festhalten und was allein das Setzen dieser Temperaturmarks schon bewirkt hat.
Außerdem spricht er darüber, warum die Emissionen aktuell immer weiter steigen, er aber dennoch davon ausgeht, dass wir jetzt sehr bald einen Rückgang erleben werden, und warum inzwischen Wirtschaftswachstum bei sinkenden Emissionen möglich ist. Direkt von der Weltklimakonferenz in Baku aus gibt Höhen zudem eine Einschätzung zu den laufenden Verhandlungen.
Der nächste Gradmesser erscheint am 6. Dezember. Bis dahin erreichen Sie uns mit Fragen, Kritik oder Anregungen unter gradmesser@tagesspiegel.de.
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