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Polizeiwagen sichern in Moskau den Tatort.

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Neuer Vorfall in Moskau: Russland meldet drei Tote nach Explosion – darunter zwei Polizisten

Russen nehmen strategisch wichtige Stadt ein + Ukraine greift mit mehr als 170 Drohnen an + Kiew bereitet offenbar Sondergesetz für Wahlen unter Kriegsrecht vor + Der Newsblog.

Stand:

Hinweis: Angaben der Regierungen, Armeen und Bilder und Videos aus der Region lassen sich manchmal nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine zu vermitteln.

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Sven Lemkemeyer
Polizisten sichern in Moskau den Tatort.
Polizisten sichern in Moskau den Tatort.   Bild: Reuters/Ramil Sitdikov

Russland meldet drei Tote nach Explosion in Moskau

Bei einer Sprengstoffexplosion sind im Süden der russischen Hauptstadt Moskau mindestens drei Menschen getötet worden. Wie das Ermittlungskomitee mitteilte, starben zwei Polizisten und ein Mann bei dem Zwischenfall in der Nacht. Die Hintergründe waren zunächst unklar. Die Beamten wollten den Ermittlern zufolge einen Mann überprüfen, der sich in der Nähe eines Polizeiautos aufhielt. Als sie sich auf den Mann zubewegten, kam es den Angaben nach zu der Explosion. Die Polizisten und eine neben ihnen stehende Person wurden getötet, wie die Behörde weiter mitteilte.
Der „Vorfall“ habe sich nahe des Ortes in der russischen Hauptstadt ereignet, an dem am Montag ein hochrangiges Mitglied des russischen Generalstabs durch eine Autobombe getötet wurde.
Der russische Generalleutnant Fanil Sarwarow leitete die operative Ausbildungsabteilung des russischen Generalstabs. Die detonierte Bombe war unter seinem geparkten Auto in einem Wohnviertel im Süden der russischen Hauptstadt platziert worden.

Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine im Februar 2022 wurden bereits mehrere mit dem Militäreinsatz in Verbindung stehende Russen bei Sprengstoffanschlägen in Russland getötet. Kiew hat sich zu einigen der Anschläge bekannt. (dpa/AFP)

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Sven Lemkemeyer

Mehrere Verletzte und zerstörte Häuser nach Angriff auf Saporischschja

Mindestens 13 Mehrfamilienhäuser, eine Feuerwache sowie ein Verwaltungsgebäude sind bei einem russischen Angriff auf Saporischschja beschädigt, wie der Leiter der Militärverwaltung der Region, Iwan Fjodorow, auf Telegram mitteilte. Seinen Angaben zufolge griff Russland die Stadt mit mindestens drei Fliegerbomben an. Nach vorläufigen Informationen wurden mindestens vier Menschen verletzt. (Valeriia Semeniuk)
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Sven Lemkemeyer

Ölflecken und tote Vögel an der Küste von Odessa entdeckt

An den Stränden von Odesa sind vermutlich Ölflecken entdeckt worden. Das teilte der Leiter der Militärverwaltung der Stadt Odesa, Serhij Lysak, mit. Die Größe der Flecken sowie ihre Herkunft werden demnach derzeit von Umweltfachleuten untersucht. Auf Telegram-Kanälen veröffentlichte Aufnahmen zeigen verschmutztes Wasser und tote Vögel an den Stränden.
Der Ölaustritt ereignete sich vermutlich in der Nähe der russischen Stadt Noworossijsk. Die Fläche der Verschmutzung im Schwarzen Meer beträgt den Angaben zufolge etwa 350 Quadratkilometer. Nach Angaben von Lysak gelangten rund zehn Tonnen Schadstoffe ins Meer. (Valeriia Semeniuk)
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Sven Lemkemeyer

Bilder eines Krieges

Eine verletzte ältere Frau schaut aus ihrem zerbrochenen Fenster, als ein Wohnhaus in Kiew während eines Luftangriffs von einer russischen Drohne getroffen wird.
Eine verletzte ältere Frau schaut aus ihrem zerbrochenen Fenster, als ein Wohnhaus in Kiew während eines Luftangriffs von einer russischen Drohne getroffen wird.   Bild: dpa/AP/Efrem Lukatsky
Durch ein Fenster sieht man auch eine Frau, die ihren Hund beruhigt und telefoniert.
Durch ein Fenster sieht man auch eine Frau, die ihren Hund beruhigt und telefoniert.   Bild: dpa/AP/Efrem Lukatsky
Ein älterer Mann schaut ebenfalls aus seinem zerbrochenen Fenster, als das Wohnhaus in der ukrainischen Hauptstadt getroffen wird. 
Ein älterer Mann schaut ebenfalls aus seinem zerbrochenen Fenster, als das Wohnhaus in der ukrainischen Hauptstadt getroffen wird.    Bild: dpa/AP/Efrem Lukatsky
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Sven Lemkemeyer

Keine Hoffnung auf Weihnachtsfrieden – Russen nehmen strategisch wichtige Stadt ein

Die russischen Streitkräfte setzen das ukrainische Militär weiter stark unter Druck. Kiews Truppen mussten sich aus der strategisch wichtigen Stadt Siwersk im Norden der Region Donezk zurückziehen. Im Gebiet um den Ort tobten weiterhin heftige Kämpfe, teilte der Generalstab bei Facebook mit. Siwersk hatte vor Beginn des russischen Angriffskriegs vor fast vier Jahren mehr als 10.000 Einwohner. Lange Zeit galt der Frontabschnitt dort als relativ stabil, doch zuletzt hatte sich der Druck der russischen Angreifer verstärkt. Die Stadt gilt als strategisch bedeutend, weil sie Teil einer Verteidigungslinie ist, die den letzten großen von ukrainischen Kräften kontrollierten Ballungsraum im Donbass schützt. Russische Angreifer können nach dem Fall von Siwersk nun weiter in Richtung der Städte Slowjansk und Kramatorsk vorrücken.

Kremlchef Wladimir Putin hatte bereits vor knapp zwei Wochen bei einer teilweise übertragenen Besprechung mit Generalstabschef Waleri Gerassimow die Einnahme der Stadt verkündet. Kiew dementierte das damals. Nach schweren Angriffen auf die Region Tschernihiw, bei denen Infrastruktur zur Energieversorgung in Mitleidenschaft gezogen wurde, warf Selenskyj Russland Zynismus vor. „Natürlich versuchen die Russen auch dieses Fest und diesen heiligen Tag zu zerstören“, sagte er am Dienstag in seiner abendlichen Videobotschaft. Die Ukraine brauche daher Unterstützung, vor allem bei der Flugabwehr – sowohl an Feiertagen als auch an Wochentagen.

Die Ukraine feiert anders als in früheren Jahren Weihnachten inzwischen offiziell nach westlichem Brauch. Viele ukrainische Christen halten sich aber weiter an orthodoxe Traditionen, Weihnachten wie in Russland zum 7. Januar zu feiern. (dpa)
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Sven Lemkemeyer

Syrien und Russland wollen militärische Zusammenarbeit ausbauen

Syrien und Russland wollen ihre militärische und politische Zusammenarbeit ausbauen. Dazu trafen sich die syrischen Außen- und Verteidigungsminister am Dienstag mit dem russischen Präsidenten Wladimir ⁠Putin in Moskau. Bei dem Gespräch sei ‌es um eine strategische Zusammenarbeit in der Rüstungsindustrie sowie um die Modernisierung der syrischen Armee gegangen, meldete die staatliche ‍syrische Nachrichtenagentur Sana.
Zudem sei über eine engere politische Abstimmung und ​stärkere Wirtschafts- und Investitionsbeziehungen gesprochen worden. Russland hatte jahrelang den Vorgänger des heutigen syrischen Präsidenten Ahmed al-Scharaa, Baschar al-Assad, militärisch gegen Aufständische unterstützt. Assad wurde im ‌Dezember vergangenen Jahres ​von Rebellen ​unter ⁠der Führung von al-Scharaa gestürzt. Moskau gewährte Assad und ‌seiner Familie daraufhin Asyl. Al-Scharaa hatte bei einem Besuch in Russland im ‍Oktober zugesagt, alle früheren Abkommen zwischen Damaskus ‍und Moskau einzuhalten. (Reuters)
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Sven Lemkemeyer

Ukraine greift Russland offenbar mit mehr als 170 Drohnen an

Die Ukraine greift in der Nacht Moskau ⁠und die südlich davon gelegene Region Tula mit ‌Drohnen an. In Tula bricht nach Angaben des Gouverneurs durch die Trümmer einer abgeschossenen Drohne ein Feuer in ‍einem Industriebetrieb aus. Über Moskau werden dem Bürgermeister Sergej Sobjanin zufolge mindestens drei Drohnen ​abgeschossen. Zwei der vier Flughäfen der Hauptstadt schränken vorübergehend ihren Betrieb ein. Das russische Verteidigungsministerium teilt mit, landesweit seien 172 ukrainische Drohnen zerstört worden. (Reuters)
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Sven Lemkemeyer

Zwei nordkoreanische Kriegsgefangene in der Ukraine wollen in Südkorea leben

Zwei in der Ukraine inhaftierte nordkoreanische Kriegsgefangene beabsichtigen, sich in Südkorea ein neues Leben aufzubauen. Dank der Unterstützung des südkoreanischen Volkes hätten sich „neue Träume und Hoffnungen“ ausgebreitet, heißt es in einem Brief der beiden Soldaten, der am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP vorlag. Frühere Berichte hatten darauf hingedeutet, dass die beiden Männer nach Südkorea überlaufen wollten. Doch der Brief ist das erste Dokument, in dem sie diesen Wunsch in eigenen Worten ausdrücken. 

Der Brief stammt von Ende Oktober. Er ist an eine Menschenrechtsorganisation mit Sitz in Seoul adressiert, die ihn in dieser Woche AFP zukommen ließ. In dem Brief danken die beiden Männer ihren Unterstützern dafür, „dass sie uns Mut gemacht und diese Situation nicht als Tragödie, sondern als Beginn eines neuen Lebens betrachtet haben“. 

„Wir sind fest davon überzeugt, dass wir niemals allein sind, und wir betrachten die Menschen in Südkorea als unsere eigenen Eltern und Geschwister und haben beschlossen, uns in ihre Arme zu begeben“, heißt es weiter. Der Brief ist von beiden Soldaten unterzeichnet.

Laut der südkoreanischen Verfassung gelten alle Nordkoreaner zugleich als südkoreanische Bürger. Die Regierung in Seoul hat erklärt, dass dies auch für in der Ukraine gefangene Soldaten gelte. 

Der Brief wurde während eines Interviews für einen Dokumentarfilm übergeben, an dessen Koordination die NGO Gyeore-eol Nation United beteiligt war, die sich für nordkoreanische Überläufer einsetzt. Das Interview fand Ende Oktober in Kiew statt, wo die beiden Kriegsgefangenen festgehalten werden. (AFP)

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Benjamin Reuter

Russland entzieht kritischem Journalisten Staatsbürgerschaft

Russland hat dem Journalisten Roman Anin wegen angeblicher Diskreditierung der Streitkräfte die Staatsbürgerschaft entzogen. Die Mitarbeiter der Einwanderungsbehörde hätten sich wegen der von Anin begangenen Verbrechen zu diesem Schritt entschieden, teilte das Innenministerium der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit.

Anin ist Chefredakteur des Internetportals „Waschnyje Istorii“ („Wichtige Geschichten“). Aufsehen erregten unter anderem Recherchen des Mediums über die mutmaßliche Tochter von Kremlchef Wladimir Putin und die Mitarbeit an dem internationalen Projekt zur Enthüllung von Steueroasen, bekannt als „Pandora Papers“. 

Die russischen Behörden haben „Waschnyje Istorii“ bereits 2021 als Auslandsagenten eingestuft. Kurz nach Beginn des Kriegs gegen die Ukraine 2022 setzten sie das Portal auf die Schwarze Liste unerwünschter Organisationen und verboten es damit praktisch. „Waschnyje Istorii“ arbeitet inzwischen von Lettland aus.

Anin selbst wurde 1986 in der damaligen Sowjetrepublik Moldau geboren und bekam erst 2006 die russische Staatsbürgerschaft. Im März 2025 verurteilte ein Moskauer Gericht ihn und eine weitere Journalistin des Mediums in Abwesenheit zu jeweils 8,5 Jahren Freiheitsstrafe wegen der „wissentlichen Verbreitung von Falschinformationen über die russischen Streitkräfte“. Als ein solches Vergehen werden in Russland alle Berichte über das Vorgehen der eigenen Armee im von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Krieg gegen die Ukraine verstanden, die nicht in Moskaus Narrativ passen. (dpa)
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Benjamin Reuter

Wahlen in Zentralafrika: Russische Paramilitärs wollen „Provokationen“ abwehren

Vor den Wahlen in der Zentralafrikanischen Republik haben russische Paramilitärs angekündigt, „jegliche Provokationen abzuwehren“. Bedrohungen der Wahlen nehme die Officers' Union for International Security (OUIS) „äußerst ernst“, sagte der Chef der Gruppe, Alexander Iwanow, der Nachrichtenagentur AFP. Seine Gruppe arbeite dafür, dass die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen am Sonntag in einer „friedlichen und sicheren Weise“ abliefen. 

OUIS gilt als Tarnname für die Wagner-Gruppe. Der von der EU und den USA mit Sanktionen belegte Iwanow behauptet, seine Organisation habe keine Verbindungen zu Wagner, die OUIS beschäftige aber „sehr erfahrene“ Wagner-Kämpfer.

Die paramilitärische Wagner-Gruppe war in mehreren afrikanischen Ländern im Einsatz. Nach dem Tod ihres Chefs Jewgeni Prigoschin, der im August 2023 nach einem Putsch-Versuch bei einem mysteriösen Flugzeugabsturz ums Leben kam, wurde die Gruppe jedoch aufgelöst und neu organisiert.

Die russischen Paramilitärs sind auf Wunsch von Präsident Faustin-Archange Touadéra in dem an Bodenschätzen reichen Land aktiv. Sie waren 2020 maßgeblich beteiligt, als Touadéra bei einer von Betrugsvorwürfen überschatteten Wahl erneut ins Amt gewählt wurde. Der Versuch mehrerer Rebellengruppen, die Regierung in Bangui zu stürzen, wurde durch das Eingreifen der ruandischen Armee und der russischen Kämpfer vereitelt.

Laut Iwanow bilden seine Kämpfer nicht nur die reguläre Armee der ehemaligen französischen Kolonie aus, sondern helfen auch bei der Entwaffnung von Milizen. (AFP)
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Benjamin Reuter

Russen verklagen Aufsichtsbehörde wegen WhatsApp-Blockade

Russische Internetnutzer haben wegen der Einschränkungen von Messengern eine Sammelklage gegen die Aufsichtsbehörde für Telekommunikation, Roskomnadsor, und das Ministerium für Digitalisierung in Moskau eingereicht. Die insgesamt 42 Kläger fordern vom Gericht, die teilweise Blockierung von Anrufen über WhatsApp und Telegram für illegal und unbegründet zu erklären, wie das russische Nachrichtenportal RBK berichtete. Die Einschränkungen würden die Rechte und Interessen russischer Bürger verletzen.

Die russischen Behörden gehen seit geraumer Zeit gegen die Freiheit des Internets vor. Tausende Seiten wurden blockiert, die Geschwindigkeit von Youtube gedrosselt. Die Behörden begründen das damit, dass die Anbieter gegen geltendes Gesetz verstießen, indem sie etwa Kundendaten nicht auf russischem Gebiet speicherten. Kritiker sehen hingegen einen Versuch, die Verbreitung von unabhängigen Informationen über den von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Krieg gegen die Ukraine einzuschränken.

Drosselung nimmt zu

Auch ausländische Messenger sind in dem Zusammenhang zunehmend unter Druck geraten. Die Blockierung von Anrufen ist seit Sommer in Kraft. Inzwischen sind die Einschränkungen weiter fortgeschritten, die Übertragungsgeschwindigkeit wurde gedrosselt, während gleichzeitig die Verbreitung des einheimischen Messengers Max forciert wird, etwa indem Schulen oder Behörden verpflichtet werden, ihre Chats auf den Messenger umzustellen. 

In den vergangenen Tagen klagten Russen in vielen Regionen über eine fast vollständige Drosselung von WhatsApp. Ohne Einschaltung eines virtuellen privaten Netzwerks (VPN) klappt vielerorts nicht einmal mehr die Versendung einfacher Nachrichten. (dpa)
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Benjamin Reuter

Serbien verlängert Vertrag über russische Gaslieferungen um drei Monate

Serbien hat einen Vertrag über den Import von russischem Gas um drei weitere Monate verlängert. Der Vertrag laufe nun bis Ende März, erklärte der serbische Präsident Aleksandar Vucic am Dienstag. Der Gasliefervertrag zwischen Belgrad und Moskau aus dem Jahr 2022 lief ursprünglich im Mai aus und wurde nun zum dritten Mal verlängert. Verhandlungen über ein neues langfristiges Abkommen blieben bislang erfolglos. 

Serbien ist stark von russischem Gas abhängig und unterhält trotz seines Status als EU-Beitrittskandidat weiterhin enge Beziehungen zu Russland. Anders als die EU hat Belgrad selbst keine Sanktionen gegen Moskau verhängt. 

Gegen Russland verhängte US-Strafmaßnahmen haben indes auch das vom russischen Gazprom-Konzern kontrollierte serbische Ölunternehmen NIS hart getroffen. NIS ist der Betreiber der einzigen Ölraffinerie in Serbien, die wegen der Sanktionen Ende November geschlossen wurde. Derzeit laufen Gespräche über den Verkauf der russischen Beteiligung an dem Ölunternehmen. (AFP)
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Benjamin Reuter
Autos fahren am 23. Dezember 2025 in Moskau an einer riesigen Werbetafel vorbei, die russischen Soldaten gewidmet ist und auf der „Unsere Verteidiger” zu lesen ist.
Autos fahren am 23. Dezember 2025 in Moskau an einer riesigen Werbetafel vorbei, die russischen Soldaten gewidmet ist und auf der „Unsere Verteidiger” zu lesen ist.   Bild: Alexander NEMENOV / AFP

Russland führt Krieg auf Kosten armer Regionen: Putin schont die Elite

Russland setzt im Krieg gegen die Ukraine weiterhin vor allem auf Personal aus wirtschaftlich schwachen Regionen. Zu diesem Schluss kommt ein aktueller Lagebericht des britischen Militärgeheimdienstes.

Rekrutiert werden vor allem Angehörige ethnischer Minderheiten, während die politische und wirtschaftliche Elite weitgehend von Kampfeinsätzen verschont bleibt. Ethnische Russen aus Metropolen wie Moskau oder St. Petersburg stellen demnach weiterhin einen unverhältnismäßig kleinen Anteil der Soldaten, entsprechend unterrepräsentiert sind sie bei den Toten und Verwundeten.

Den britischen Einschätzungen zufolge könnte die Zahl der Getöteten und Verwundeten in der russischen Armee allein in den Jahren 2024 und 2025 mehr als 400.000 Personen erreicht haben.

Der Bericht verweist zudem auf Recherchen des unabhängigen russischen Mediums „Projekt“ hin, wonach weniger als ein Prozent der russischen Staatsbeamten Angehörige haben, die am Krieg gegen die Ukraine teilgenommen haben. Dies werten Analysten als Hinweis auf eine gezielte Strategie des Kreml, die politischen und wirtschaftlichen Eliten aus dem Krieg herauszuhalten und die Hauptlast des Krieges sozial schwächeren Bevölkerungsgruppen aufzubürden.

Nach Einschätzung des britischen Geheimdienstes ermöglicht die Rekrutierung in armen Regionen eine effektivere Nutzung finanzieller Anreize und reduziert zugleich die politischen Risiken für die Führung in den großen Städten. 

Präsident Wladimir Putin und die russische Führung seien demnach bereit, dauerhaft hohe Verluste hinzunehmen, solange diese weder die Unterstützung der Bevölkerung noch die Loyalität der Elite ernsthaft gefährden. (Yulia Valova)
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Benjamin Reuter
Krater nach einem Luftangriff auf Kiew. 
Krater nach einem Luftangriff auf Kiew.    Bild: Genya SAVILOV / AFP

Russischer Nachtangriff: F-16 fangen Großteil der Raketen ab – Luftverteidigung fehlt Munition

Bei einem nächtlichen russischen Raketenangriff am 23. Dezember haben die ukrainischen Luftstreitkräfte den Großteil der anfliegenden Marschflugkörper mithilfe von Kampfjets abgefangen. Eine Schlüsselrolle spielten dabei F-16-Kampfflugzeuge, die seit Sommer 2024 im Einsatz der ukrainischen Streitkräfte sind. Dies erklärte der Sprecher der Luftstreitkräfte, Jurij Ihnat, im ukrainischen TV; zudem seien MiG-29, Su-27 und Mirage-Flugzeuge an der Abwehr beteiligt gewesen.

Gleichzeitig verwies Ihnat auf die angespannte Ressourcenlage: Die ukrainische Luftverteidigung leide unter akutem Mangel an Flugabwehr- und Luft-Luft-Raketen. Diese Munition sei „ein knappes Gut“, weil die Liefermengen der Partner den tatsächlichen Anforderungen des Krieges nicht entsprächen. (Yulia Valova)
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Benjamin Reuter
Ukrainische Soldaten bereiten sich darauf vor, russische Stellungen an der Frontlinie an einem nicht genannten Ort in der Region Donezk zu beschießen.
Ukrainische Soldaten bereiten sich darauf vor, russische Stellungen an der Frontlinie an einem nicht genannten Ort in der Region Donezk zu beschießen.   Bild: Roman Chop/AP/dpa 

Ukraine verkündet Rückzug aus Stadt Siwersk in der Region Donezk

Die ukrainische Armee hat am Dienstag ihren Rückzug aus der Stadt Siwersk in der Region Donezk verkündet. „Um das Leben unserer Soldaten und die Kampffähigkeit unserer Einheiten zu erhalten, haben sich die ukrainischen Verteidiger aus dem Ort zurückgezogen“, teilte der Generalstab der ukrainischen Armee im Onlinedienst Telegram mit. Die russische Armee hatte die Einnahme der ostukrainischen Stadt am 11. Dezember verkündet.

Die russischen Soldaten konnten „dank ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit und des ständigen Drucks durch kleine Sturmtrupps unter schwierigen Wetterbedingungen vorrücken“, erklärte der ukrainische Generalstab weiter. Die Truppen Moskaus verfügten über einen „erheblichen Vorteil bei Personal und Ausrüstung und setzen trotz hoher Verluste ihre Offensivoperationen fort“. 

Vor dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine wohnten in Siwersk rund 11.000 Menschen. Die Stadt gilt als einer der letzten wichtigen von der Ukraine gehaltenen Orte vor den strategisch bedeutsamen Städten Kramatorsk und Slowjansk. Die beiden Städte sind wiederum die letzten von der Ukraine gehaltenen Großstädte in der ostukrainischen Region Donezk. (AFP)
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Benjamin Reuter

Geplante Anschläge im Auftrag Russlands: Verdächtiger aus der Schweiz überstellt

Sieben Monate nach dem Auffliegen von mutmaßlich in russischem Auftrag geplanten Anschlägen auf den Güterverkehr in Deutschland ist ein im Mai in der Schweiz festgenommener Mann nach Deutschland überstellt worden. Der Haftbefehl gegen den ukrainischen Staatsbürger Yevhen B. sei vom Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs in Vollzug gesetzt worden, teilte die Bundesanwaltschaft am Dienstag in Karlsruhe mit. 

B. gehört zu drei tatverdächtigen Ukrainern, die im Mai festgenommen wurden. Zwei von ihnen wurden in Deutschland gefasst und kamen dort in Untersuchungshaft, B. wurde im Schweizer Kanton Thurgau festgenommen und saß seitdem dort in Untersuchungshaft. Die Männer sollen nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft geplant haben, an Empfänger in der Ukraine Pakete mit Sprengsätzen zu schicken, die sich beim Transport entzünden sollten.

Der Vorwurf gegen sie lautet Agententätigkeit zu Sabotagezwecken. Außerdem sollen sie sich dazu bereit erklärt haben, schwere Brandstiftung zu begehen und eine Sprengstoffexplosion herbeizuführen – und zwar gegenüber einem oder mehreren Menschen, die mutmaßlich im Auftrag russischer staatlicher Stellen handelten.

Der nun überstellte Yevhen B. soll der Auftraggeber für zwei Testpakete gewesen sein, die Ende März dem Auskundschaften von Transportwegen dienten. In den in Köln aufgegebenen Paketen befanden sich nach den Ermittlungen unter anderem GPS-Tracker. (AFP)
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Jean Mikhail
Martin Jäger, Präsident des Bundesnachrichtendienstes.
Martin Jäger, Präsident des Bundesnachrichtendienstes.   Bild: Kay Nietfeld/dpa

WDR: Offenbar Telefonat zwischen BND-Chef und russischem Geheimdienstchef

Der neue Präsident des Bundesnachrichtendienstes, Martin Jäger, soll nach Informationen des WDR in der vergangenen Woche mit dem Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR, Sergei Naryshkin, telefoniert haben. Dies würde einen selten gewordenen, direkten Kontakt zwischen hochrangigen deutschen und russischen Regierungsstellen darstellen. 

Ein BND-Sprecher wollte den Bericht weder bestätigen noch dementieren. In der vergangenen Woche hatte die russische Nachrichtenagentur TASS gemeldet, dass Naryshkin mit der neuen Direktorin des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 gesprochen hatte. (jmi)
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Christopher Stolz
Author Christopher Stolz
Die Schutzhülle in Tschernobyl. 
Die Schutzhülle in Tschernobyl.    Bild: Tetiana DZHAFAROVA / AFP

AKW-Leiter in Tschernobyl warnt vor Einsturzgefahr der Schutzhülle

Im havarierten Atomkraftwerk Tschernobyl ist ukrainischen Angaben zufolge die wichtige Reaktor-Schutzhülle im Fall eines russischen Angriffs einsturzgefährdet. Ein Raketen- oder Drohnenangriff in der Nähe des Kraftwerks würde ausreichen, um ein Mini-Erdbeben auszulösen, sagte Kraftwerksleiter Serhij Tarakanow im Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Niemand könne garantieren, dass die durch einen russischen Angriff bereits beschädigte Schutzhülle „danach noch stehen bleibt“. Dies sei derzeit „die größte Gefahr“. (AFP)
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