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AfD-Chef Bernd Lucke: Griechenland geordnet aus dem Euro führen.

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Update

Euro-Aus für Griechenland?: AfD-Chef Bernd Lucke begrüßt "späte Einsicht" Merkels

Aus Sicht der Bundesregierung wäre ein möglicher Austritt Griechenlands aus der Eurozone offenbar verkraftbar. Das berichtet der "Spiegel". Von der "Alternative für Deutschland" kommt prompt Applaus.

AfD-Chef Bernd Lucke sieht sich durch einen Medienbericht über eine geänderte Haltung der Bundesregierung zu einem Euro-Austritt Griechenlands bestätigt. „Ich begrüße die späte Einsicht von Frau Merkel und Herrn Schäuble, dass ein Austritt Griechenlands aus dem Euro verkraftbar wäre“, sagte der Vorsitzende der eurokritischen Alternative für Deutschland am Samstag der Deutschen Presse-Agentur.

Die Bundesregierung habe jahrelang die Wähler irregeführt und Katastrophenszenarios für den Fall eines griechischen Euroaustritts an die Wand gemalt. Dabei sei es jedem Fachmann immer klar gewesen, dass es geeignete Sicherungsmechanismen gibt, um ein kleines Land wie Griechenland geordnet aus dem Euro zu führen, sagte Lucke.

Der "Spiegel" hatte berichtet, Berlin sei bereit, Griechenland entgegen der bisherigen Linie notfalls auch aus der Eurozone ausscheiden zu lassen. Ein Austritt des schuldengeplagten Staates sei aus Sicht von Kanzlerin Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble (beide CDU) mittlerweile verkraftbar, hieß es am Samstag in einer Vorabmeldung des Magazins unter Berufung auf Regierungskreise.

Grund dafür seien die Fortschritte in der Eurozone seit dem Höhepunkt der Schuldenkrise 2012. Die Ansteckungsgefahr für andere Länder sei mittlerweile begrenzt, Portugal und Irland saniert. Zudem stehe ein schlagkräftiger Rettungsmechanismus zur Verfügung.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)

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Austritt bei Wahlsieg der Opposition unausweichlich?

Laut “Spiegel“ ist ein Austritt Griechenlands aus Sicht der Bundesregierung nahezu unausweichlich, sollte die dortige Opposition bei der anstehenden Parlamentswahl am 25. Januar die Macht übernehmen. Zur stärksten Kraft könnte Umfragen zufolge das Linksbündnis Syriza werden, das die Vereinbarungen mit den internationalen Kreditgebern ändern und den Sparkurs lockern will. Griechenland wird seit 2010 mit Rettungsprogrammen in Höhe von 240 Milliarden Euro von den EU-Staaten und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über Wasser gehalten.

Weder Kanzleramt noch Finanzministerium wollten den "Spiegel"-Bericht am Samstag kommentieren. Ein Sprecher des Finanzministeriums verwies auf eine Äußerung Schäubles von Montag. Der CDU-Politiker hatte vor einer Abkehr vom Sparkurs gewarnt: „Wenn Griechenland einen anderen Weg einschlägt, wird es schwierig“, erklärte er. „Neuwahlen ändern nichts an den mit der griechischen Regierung getroffenen Vereinbarungen. Jede neue Regierung muss die vertraglichen Vereinbarungen der Vorgänger einhalten.“ (reuters/dpa)

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