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Bundeskanzler Friedrich Merz spricht vor einer Pressekonferenz des jordanischen Königs im Kanzleramt in Berlin (Symbolbild).

© AFP/JOHN MACDOUGALL

„Als Abkehr von Israel gewertet“: Teilweises Waffenembargo führt bei Holocaust-Überlebenden zu Verunsicherung

Überlebende des Holocaust sehen die veränderte Haltung der Bundesregierung gegenüber der israelischen Regierung mit Sorge, mahnt das Internationale Auschwitz-Komitee.

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Die veränderte Haltung der Bundesregierung gegenüber der israelischen Regierung im Zuge des Nahost-Konfliktes führt bei Holocaust-Überlebenden zu Verunsicherungen. Darauf hat der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz-Komitees, Christoph Heubner, am Sonntag in Berlin verwiesen.

„Es entstehen ernste Zweifel, ob die Regierung und die Menschen in Deutschland sich bewusst sind, unter welch existentieller Bedrohung von verschiedenen Seiten Israel in diesen Tagen steht“, erklärte Heubner.

Es entstehen ernste Zweifel, ob die Regierung und die Menschen in Deutschland sich bewusst sind, unter welch existentieller Bedrohung von verschiedenen Seiten Israel in diesen Tagen steht.

Christoph Heubner, Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz-Komitees

Egal, wie ablehnend, kritisch oder zustimmend Überlebende des Holocaust der israelischen Regierung und den von ihr beschlossenen Maßnahmen gegenüberstünden, sie alle eine die Sorge um den Fortbestand ihres Staates. Dieser habe jüdischen Menschen nach dem Holocaust Sicherheit und eine Zukunft geboten.

„Jede Entscheidung gerade der deutschen Bundesregierung, die als Abkehr von Israel gewertet werden muss, empfinden Überlebende des Holocaust auf dem Hintergrund ihrer eigenen Geschichte als bedrohlich und deprimierend.“ Sie befürchteten durch die aktuelle Entscheidung eine Stärkung der Hamas, sagte Heubner weiter.

Der Blick auf Deutschland sei für Überlebende des Holocaust in den vergangenen Jahrzehnten „ein Blick der Zuversicht und der Verlässlichkeit“ gewesen. In diesen Tagen verdunkle sich ihr Blick auf Deutschland.

Die Bundesregierung hatte am Freitag mitgeteilt, bis auf Weiteres keine Rüstungsgüter mehr an Israel zu liefern, die im Gaza-Streifen zum Einsatz kommen können. Hintergrund sind die Pläne Israels, den Militäreinsatz auszuweiten und die Stadt Gaza einzunehmen. (epd)

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