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Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD).

© dpa/Kay Nietfeld

Aufsichtratsmandate des Ex-Kanzlers: SPD-Spitze drängt Schröder zum Rückzug von Gazprom

Geschäfte „mit einem Kriegstreiber“ seien mit der Rolle eines Altkanzlers unvereinbar, sagt SPD-Chefin Saskia Esken. Andere fordern Schröders Parteiaustritt.

Die SPD-Spitze drängt den ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder, seine Posten in russischen Unternehmen abzugeben. "Rosneft und Gazprom sind nun Infrastruktur eines blutigen Angriffskrieges", twitterte SPD-Co-Chefin Saskia Esken am Wochenende mit Blick auf die Aufsichtratsmandate von Schröder. "Mit seinen dortigen Mandaten schadet Gerhard Schröder dem Ansehen Deutschlands und der Sozialdemokratie. Geschäfte mit einem Kriegstreiber sind mit der Rolle eines Altkanzlers unvereinbar."

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Ähnlich äußerte sich SPD-Co-Chef Lars Klingbeil. Er erwarte "unmissverständlich", dass Schröder geschäftliche Beziehungen zur russischen Führung aufgebe, schrieb er auf Facebook. "Gerhard Schröder muss sein Engagement in russischen Energieunternehmen beenden und damit die Anstrengungen der Bundesregierung unterstützen", twitterte zudem Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin und SPD-Vize Manuela Schwesig (SPD). Schwesig gehörte bisher zu den vehementesten Unterstützern der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2.

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Der linke SPD-Flügel hält sogar einen Parteiaustritt von Gerhard Schröder für unausweichlich, sollte sich der Altkanzler angesichts der russischen Aggression gegen die Ukraine nicht aus seinen Ämtern bei russischen Energiekonzernen zurückziehen. "Dann hat er seine Prioritäten geklärt und sollte sein Parteibuch freiwillig abgeben", sagte der Vorsitzende des Forums Demokratische Linke (DL), Lino Leudesdorff, dem "Handelsblatt".

Schröder selbst hatte Russland die Verantwortung für den Krieg gegeben, aber keine weiteren Schritte angekündigt. Er sitzt in Führungsgremien der Gaspipeline-Betreiberfirma Nord Stream und des russischen Energiekonzern Rosneft. Zudem soll der SPD-Politiker in Kürze in den Aufsichtsrat des russischen Energieriesen Gazprom einziehen. (Reuters)

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