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Franziska Brandmann

© dpa/Michael Kappeler

„Brauchen jetzt junge, frische Köpfe”: Vorsitzende der Jungen Liberalen kündigt Rücktritt an

Nach dem verheerenden Wahlergebnis der FDP kündigt die Vorsitzende der JuLis, Franziska Brandmann, in einem Interview ihren Rücktritt an.

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Die Vorsitzende der Jungen Liberalen (JuLis), Franziska Brandmann, kündigt nach der schweren Wahlniederlage der FDP bei der Bundestagswahl ihren Rücktritt an. In einem Interview mit dem „Handelsblatt“ kündigte sie an, im September nicht erneut für das Spitzenamt der Jugendorganisation kandidieren zu wollen. Der gesamte Bundesvorstand der JuLis werde zurücktreten, um einen personellen Neuanfang zu ermöglichen.

„Für mich ist völlig klar, dass auch die Jungen Liberalen sich hinterfragen und neu aufstellen müssen“, sagte Brandmann dem Blatt. „Ich bin seit 15 Jahren Mitglied der Jungen Liberalen und seit 2021 Bundesvorsitzende. Vor allem aber bin ich 30 Jahre alt. Die Jungen Liberalen brauchen jetzt junge, frische Köpfe.

In dem Gespräch kritisierte sie die Verzögerung bei der Neubesetzung der Parteispitze zwar nicht direkt, betonte aber, dass Gründlichkeit wichtiger sei als Schnelligkeit. Die bisher gehandelten Kandidaten Christian Dürr, Wolfgang Kubicki und Marie-Agnes Strack-Zimmermann seien erfahrene Politiker, stünden aber nicht für einen konsequenten Neuanfang.

„Sowohl Kubicki als auch Strack-Zimmermann sprechen eine bestimmte Wählergruppe gut an. Andere stoßen sich an ihnen. Ich hoffe, dass beide beim Comeback der FDP eine Rolle spielen. Beide haben aber auch gesagt, dass sie nicht die personelle Erneuerung der Partei sind. Ich finde, das stimmt“, sagte sie.

Die Ausrichtung der Partei auf die Person Christian Lindner kommentiert sie kritisch. Die FDP habe sich zu sehr auf Lindner fokussiert und nicht ausreichend für eine breitere Repräsentation gesorgt. „Es war eine Schwäche der FDP, sich nicht breiter aufzustellen. Das gilt auch für die Ansprache von Frauen. Natürlich fühlen sich Frauen nicht ausreichend angesprochen von einer Partei, die zwar Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Bettina Stark-Watzinger in der ersten Reihe hat, aber sonst fast nur von Männern in ähnlich aussehenden Anzügen repräsentiert wird“, so Brandmann.

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