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CSU-Politiker will mehr Tierwohl: Künftiger Agrarminister Rainer möchte mehr sein als der „Schwarze Metzger“
Mit dem Label, das ihm Söder verpasst hatte, ist der 60-jährige Bayer nicht glücklich. Er habe einen großen Verantwortungsbereich, den er komplett abdecken wolle, so Rainer.
Stand:
Dieser Titel schmeckt dem designierten Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) nicht: CSU-Chef Markus Söder hatte seinen Parteikollegen bei der Vorstellung des Personaltableaus für das Bundeskabinett als „schwarzen Metzger“ nach seinem „grünen, veganen“ Vorgänger Cem Özdemir präsentiert.
Den Zeitungen der Mediengruppe Bayern sagte der 60-Jährige nun: „Ich will nicht reduziert werden auf den ,Schwarzen Metzger’. Als Bundeslandwirtschaftsminister werde ich einen sehr großen Verantwortungsbereich haben, den ich komplett abdecken will.“
Wir müssen verantwortungsvoll mit den Nutztieren umgehen.
Alois Rainer, designierter Bundeslandwirtschaftsminister (CSU)
Rainer, gelernter Metzgermeister, will sich in seiner Amtszeit für mehr Tierwohl einsetzen. Das sei ihm „sehr, sehr wichtig“, sagte er weiter. „Wir müssen verantwortungsvoll mit den Nutztieren umgehen, das wollen im Übrigen auch die Verbraucher.“ Dabei könne auch einiges besser gemacht werden.
„Wir brauchen Tierwohlställe“, so Rainer. „Dafür werden wir, so ist es angedacht, anderthalb Milliarden Euro zur Verfügung stellen.“ Auch bei der Transparenz zur Tierhaltung seien Verbesserungen nötig. Grundsätzlich sei er „der festen Überzeugung, dass Tierhaltung und Schlachtung in großen Teilen richtig läuft“ in Deutschland. „Leider gibt es schwarze Schafe. Die müssen wir finden und das abstellen.“ Rainer warnte: „Es bringt nichts, wenn die Tierhaltung aus Deutschland abwandert. Das macht nichts besser.“
Der künftige Minister hatte mit seiner Ablehnung von höheren Steuern auf Fleisch in den vergangenen Tagen bereits für Diskussionen gesorgt.
Rainer betonte, er stehe in Sachen Ernährung nicht für eine Kehrtwende. „Da können alle ganz beruhigt sein. Die Leute sollen doch essen, was sie wollen“, sagte er. „Wichtig ist doch erst einmal, dass es schmeckt und die Qualität stimmt. Und Tierwohl spielt bei mir eine große Rolle, genauso wie eine ausgewogene und gesunde Ernährung.“
Jeder solle sich so ernähren, wie er es am besten findet, sagte Rainer. Die Politik solle sich da nicht einmischen. „Was die Politik aber schon soll, ist zu informieren, was gut ist für die Gesundheit und was nicht.“
Er wolle niemandem vorschreiben, dass er nicht sieben Tage in der Woche Schweinebraten essen darf. „Aber ich finde es richtig, den Leuten zu sagen, dass es möglicherweise nicht gerade das Beste für die Gesundheit ist, jeden Tag Schweinebraten zu essen“, so der CSU-Politiker aus Straubing.
Er selbst esse auch manchmal vegetarisch oder vegan, sagte er auf eine entsprechende Nachfrage. Milchreis sei allerdings nichts für ihn. (lem)
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