
© dpa/Jens Kalaene/Archiv
Deutlicher Anstieg: Jobcenter erfassen 421 Fälle von „bandenmäßigem“ Bürgergeld-Missbrauch
Den Jobcentern zufolge ist der „bandenmäßige“ Bürgergeld-Missbrauch sprunghaft angestiegen. Die Grünen fordern in der Debatte mehr Sachlichkeit statt Polemik.
Stand:
Die Jobcenter in Deutschland haben einem Bericht der „Rheinischen Post“ zufolge im vergangenen Jahr 421 Fälle von „bandenmäßigem Leistungsmissbrauch“ beim Bürgergeld erfasst – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Wie die Zeitung in ihrer Montagsausgabe unter Berufung auf die Antworten der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion weiter schreibt, waren es im Jahr 2023 noch 229 Fälle gewesen.
Im Jahr 2024 führten laut „Rheinischer Post“ 209 Fälle von Bürgergeld-Missbrauch zu einer Anzeige, im Vorjahr waren es 52 gewesen. Insgesamt bezogen demnach zuletzt rund 5,5 Millionen Menschen Bürgergeld.
Innerhalb der Bundesregierung waren in den vergangenen Woche auf Seite der Unionsparteien Forderungen nach einer deutlichen Verschärfung der Regeln für den Bürgergeld-Bezug laut geworden. Vergangene Woche hatte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann auf eine komplette Streichung der Leistungen für Arbeitsunwillige gedrängt.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Timon Dzenius forderte in der Debatte um das Bürgergeld gegenüber der „Rheinischen Post“ indes „mehr Sachlichkeit statt polemischer Stimmungsmache“.
Der stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende Andreas Audretsch sagte, seiner Ansicht nach könne die Regierung beim Bürgergeld deutlich weniger einsparen als angekündigt. „Friedrich Merz und Carsten Linnemann wollten Milliarden im Bürgergeld einsparen“, sagte Audretsch und fügte an: „Die Bundesregierung hat dazu noch nicht mal Berechnungen angestellt. Das wird der nächste große Wortbruch.“ (AFP)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: