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Nach Drohnen-Vorwurf von Selenskyj: Orban sieht die Ukraine nicht als „souveränen Staat“
Ukraine will russischen Hubschrauber mit Billig-Drohne abgeschossen haben + Russland zieht sich aus europäischer Antifolter-Konvention zurück + Selenskyj schlägt Europäern gemeinsamen Luftabwehrschild vor + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem 24. Februar 2022 verteidigt sich die Ukraine gegen die Invasion Russlands. Aktuell rückt die russische Armee an zahlreichen Frontabschnitten vor allem im Osten der Ukraine vor. Die USA versuchen sich als Friedensvermittler. Mehr zur aktuellen Lage im Newsblog unten.
Hinweis: Angaben der Regierungen, Armeen und Bilder und Videos aus der Region lassen sich manchmal nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine zu vermitteln.
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Orban tut mutmaßlich ungarische Drohnen über der Ukraine als nebensächlich ab
Ungarns Regierungschef Viktor Orban hat die Sichtung mutmaßlich ungarischer Drohnen über der Ukraine als nebensächlich abgetan. „Ob zwei, drei oder vier ungarische Drohnen die Grenze überquert haben oder nicht, ist nicht das Thema“, sagte Orban in einem am Montag veröffentlichten Podcast des Sprechers seiner Partei. Die Ukraine solle sich stattdessen auf die russischen Drohnen an seiner östlichen Grenze konzentrieren.
Er glaube seinem Verteidigungsminister Kristof Szalay-Bobrovniczky, der die Vorwürfe Kiews zurückgewiesen hat, erklärte Orban und fügte hinzu: „Sagen wir, sie wären ein paar Meter in das Land geflogen: Und jetzt?“ Die Ukraine sei kein „unabhängiges Land“, sie solle sich daher „nicht verhalten, als sei sie ein souveräner Staat“, sagte Orban. Der Westen halte Kiew mit seinen Waffenlieferungen über Wasser, fügte er hinzu. Würde der Westen Kiew kein Geld mehr geben, „würde die Ukraine untergehen“.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte Ungarn am Freitag vorgeworfen, Aufklärungsflüge mit Drohnen über ukrainischem Territorium vorgenommen zu haben. Budapest wies den Vorwurf umgehend zurück. Selenskyj lasse sich von seiner „anti-ungarischen Besessenheit mitreißen“, schrieb der ungarische Außenminister Peter Szijjarto in Onlinediensten. (dpa)
Vorwurf: In Donezk müssen Kinder Wasser statt Schulbücher tragen
Studie: Gas-Export in EU beschert Putin Milliardeneinnahmen
Russland profitiert einer Studie der Umweltschutzorganisation Greenpeace zufolge noch immer in erheblichem Maße von Energiegeschäften mit Unternehmen aus Deutschland und anderen EU-Staaten. Allein in den ersten acht Monaten dieses Jahres seien 12,8 Milliarden Kubikmeter (bcm) russisches Flüssigerdgas (LNG) in die EU importiert worden, heißt es in einer kurz vor einem EU-Gipfel in Kopenhagen veröffentlichten Untersuchung.
Im ganzen Jahr 2021, also vor dem Beginn von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine, seien es 15,9 Milliarden Kubikmeter LNG gewesen. Deutlich zurückgegangen sind demnach nur die Lieferungen von Pipeline-Gas aus Russland.
Nach Schätzungen von Greenpeace hat allein das russische Unternehmen Yamal LNG in den Jahren zwischen 2022 und 2024 insgesamt 40 Milliarden US-Dollar (34 Mrd. Euro) eingenommen und davon rund 9,5 Milliarden US-Dollar an Gewinnsteuer in die russische Staatskasse abgeführt. Als wichtigste Kunden in der EU nennt die Organisation den französischen Ölkonzern Total, das bundeseigene deutsche Energieunternehmen Sefe sowie die spanische Naturgy. (dpa)
Von der Leyen: Ukraine-Kredit aus russischen Geldern für Waffenkäufe
Nato-Chef Rutte: Europäisches Drohnen-Abwehrsystem „notwendig“
#Nato-Chef Mark Rutte hat sich hinter Pläne für den Aufbau eines europäischen Drohnen-Abwehrsystems gestellt. „Wir müssen unseren Luftraum schützen“, sagte Rutte am Dienstag bei einem gemeinsamen Auftritt mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel. Ein solches Projekt sei „angemessen und notwendig“, betonte Rutte. Es solle in Zusammenarbeit mit der Nato umgesetzt werden.
EU-Verteidigungskommissar Andrius Kubilius hatte am Freitag einen sogenannten „Drohnenwall“ angekündigt, der „fortschrittliche Erkennungs-, Verfolgungs- und Abfangfunktionen“ beinhalten und russische Drohnen abschrecken soll. Die Pläne sind demnach Teil eines größeren Projekts zur Überwachung der EU-Ostflanke.
In den vergangenen Wochen hatten die Nato-Länder Polen, Estland und Rumänien das Eindringen russischer Drohnen oder Militärflugzeuge in ihren Luftraum gemeldet. Die Nato wertete dies als gezielte Provokationen Moskaus, der Kreml wies die Vorwürfe zurück. In Dänemark führten mehrere Drohnen-Vorfälle zur vorübergehenden Schließung von Flughäfen. In der Nacht zum Freitag waren laut Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) „Drohnen-Schwärme über Schleswig-Holstein festgestellt“ worden. (AFP)
Russischer Drohnenangriff tötet Familie mit zwei Kindern
Durch einen Drohnenangriff ist eine vierköpfige Familie im nordostukrainischen Gebiet Sumy getötet worden. Die Eltern und ihre vier und sechs Jahre alten Kinder seien tot aus den Trümmern ihres Hauses geborgen worden, teilte Militärgouverneur Oleh Hryhorow auf Telegram mit. Getroffen wurde das Dorf Tschernetschtschyna im Süden des Gebietes Sumy.
Der Luftalarm wegen russischer Drohnen dauerte im Norden der Ukraine bis in den Morgen an. Die ukrainische Luftwaffe berichtete, dass die russische Armee über Nacht 65 Kampfdrohnen verschiedener Typen eingesetzt habe. Davon seien 46 Drohnen ausgeschaltet worden. An 6 Orten habe es aber Einschläge durch 19 Drohnen gegeben. (dpa)
Ukrainische Behörden: Vierköpfige Familie bei Drohnenangriff in Region Sumy getötet
Ukraine: Russischer Hubschrauber mit Drohne abgeschossen
Das ukrainische Militär hat eigenen Angaben zufolge einen russischen Hubschrauber mit einer ferngesteuerten Drohne abgeschossen. Es habe sich dabei um einen Mi-8-Helikopter gehandelt, teilte der Chef der ukrainischen Drohnentruppen, Robert Browdi, bei Telegram mit.
Nach Auskunft der 59. Brigade erfolgte der Abschuss im Bereich der Ortschaft Kotljariwka im ostukrainischen Gebiet Donezk. Mehrzweckhubschrauber des sowjetischen Typs Mi-8 werden seit den 1960er Jahren produziert.
Die Frontlinie verläuft nur wenige Hundert Meter von dem Dorf entfernt. Eingesetzt worden sei dabei eine ferngesteuerte Kamikaze-Drohne des US-amerikanischen Typs „Shrike“, deren Herstellung nach Medienberichten nur wenige Hundert US-Dollar kostet. (dpa)
Krim rationiert Benzin und friert Preise ein
Die von Russland kontrollierte Krim reagiert mit einer Rationierung von Benzin und eingefrorenen Preisen auf Engpässe. Autofahrer auf der 2014 annektierten Halbinsel dürfen nur noch 30 Liter Kraftstoff auf einmal kaufen, wie der regionale Gouverneur Sergej Aksjonow mitteilt. Zudem sollen die gegenwärtigen Preise für Diesel und Benzin für 30 Tage eingefroren werden. Aksjonow rief die Bevölkerung auf, von Hamsterkäufen beim Sprit abzusehen. Die Engpässe sind die Folge einer Reihe ukrainischer Drohnenangriffe auf russische Ölraffinerien. (Reuters)
Russland zieht sich aus europäischer Antifolter-Konvention zurück
Die UN werfen Russland die Folter von ukrainischen Zivilisten und Kriegsgefangenen vor. (AFP/Tsp)
Putin lässt 135.000 Soldaten zum Wehrdienst einziehen
US-Beauftragter nennt Option von ukrainischen Angriffen mit US-Waffen tief in Russland
Auf die Nachfrage, ob Donald Trump solche Angriffe mit US-Waffen genehmigt habe, bezog sich Kellogg auf Äußerungen, die er von Trump, von Vizepräsident JD Vance und Außenminister Marco Rubio „gelesen“ habe und sagte: „Die Antwort ist ja“.
Ukrainisches Militär will russischen Hubschrauber mit Drohne abgeschossen haben
Das Besondere: Der Abschuss soll mit einer ferngesteuerten Kamikaze-Drohne erfolgt sein. Erstmalig gelang ein solcher Treffer offenbar im August 2024.
Selenskyj: Europa darf kein Land aufgeben
Russland hat Fragen zu möglicher US-Lieferung von Tomahawk
Manche Tomahawks können mehr als 2000 Kilometer weit fliegen. Damit wäre der Kreml in Reichweite. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj drohte jüngst mit Angriffen auf die russische Führung in Moskau. (Reuters/Tsp)
Pistorius: Russland wird für Nato mehr und mehr zur Gefahr
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