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Winfried Kretschmann (Bündnis 90/ Grüne), Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, spricht am Rande der Ministerpräsidentenkonferenz mit Medienvertretern.

© dpa/Sebastian Willnow

Update

„Er bringt alles mit“: Kretschmann würde Özdemir als Nachfolger begrüßen

Cem Özdemir möchte Ministerpräsident von Baden-Württemberg werden. Der grüne Noch-Amtsinhaber freut sich – sein Koalitionspartner von der CDU hingegen weniger.

Stand:

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir will Spitzenkandidat der Grünen in Baden-Württemberg werden und Ministerpräsident Winfried Kretschmann beerben. Dieser wird bei der Landtagswahl im Frühjahr 2026 nicht mehr antreten.

Kretschmann hält Özdemir nach eigener Aussage für einen sehr guten Nachfolger im Amt des Regierungschefs. „Cem Özdemir bringt alles mit, was Baden-Württemberg braucht“, teilte er nach dessen Verkündung mit. Özdemir habe Regierungserfahrung und sei eine über Parteigrenzen hinweg geschätzte Persönlichkeit.

„Als gebürtiger Schwabe ist er tief mit unserem Land verwurzelt und kennt die Anliegen und Bedürfnisse der Menschen – sowohl auf dem Land als auch in den Städten“, so Kretschmann. Der Ministerpräsident betonte, er sei überzeugt, dass Özdemir „mit seinem Weitblick und seiner Tatkraft ein sehr guter Ministerpräsident für unser Land sein kann“.

Lob von der Bundesebene

Auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hält ihren Kabinettskollegen Özdemir für geeignet, Baden-Württemberg zu führen. „Cem ist der Beste aus dem Ländle fürs Ländle“, sagte sie der „Bild“-Zeitung.

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Andere prominente Bundespolitiker der Grünen begrüßten die geplante Spitzenkandidatur Özdemirs ebenfalls. „Entschieden für BW. #2Ö26 kann kommen. Yes, we Cem!“, schrieb die Noch-Bundesvorsitzende Ricarda Lang auf der Plattform X.

Omid Nouripour, ebenfalls Noch-Parteivorsitzender, schrieb in dem Netzwerk: „Auch wenn er nicht dem einzig richtigen Fußballverein zujubelt: Der beste Spielmacher für Baden-Württemberg in der nächsten Legislatur ist unbestritten Cem Özdemir.“

Häme vom Koalitionspartner im Ländle

Der derzeitige Koalitionspartner der Grünen in Stuttgart, die CDU, reagierte hingegen mit Häme auf Özdemirs Ankündigung. „Vermutlich greift bei ihm – einem der Hauptdarsteller der Berliner Ampel – die pure Angst um sich, dass aus seinen Traumvorstellungen, Bundesminister zu bleiben, wohl doch nichts mehr wird“, sagte Nina Warken, Generalsekretärin der CDU Baden-Württemberg, dem Tagesspiegel.

Nach Innenministerin Nancy Faeser (SPD), die 2023 erfolglos in Hessen kandidierte, versuche die Ampel mit Özdemir nun „ihre zweite Fachkraft in die Landespolitik weg zu versorgen“. Dem erteilte Warken eine Absage: „Das B in Baden-Württemberg steht definitiv nicht für Plan B.“

Dessen ungeachtet wolle die CDU in Stuttgart „stabil mit Winfried Kretschmann bis zum Ende der Legislatur regieren“, stellte die Generalsekretärin klar. „Herr Özdemir wird daran nichts ändern.“

Der wohl aussichtsreichste Herausforderer Özdemirs wäre der neue Landes- und Fraktionsvorsitzende der CDU, Manuel Hagel. Der 36-Jährige ist der neue starke Mann der Partei im Ländle und löste Ende 2023 Landesinnenminister Thomas Strobl als Chef der Südwest-CDU ab.

Ihm werden gute Chancen in Aussicht gestellt. Einer Erhebung des Forschungsinstituts Kantar zufolge halten es 46 Prozent der Befragten für wahrscheinlich, dass Hagel die nächste Landtagswahl gewinnt. Özdemir trauen das nur 23 Prozent der Befragten zu, wie aus dem „Baden Württemberg Report“ für Oktober im Auftrag von Privat.Radio hervorgeht. (Tsp, dpa)

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