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In Hannover sind Wahlplakate von Friedrich Merz und Olaf Scholz zu sehen.

© Imago/Andre Germar

FDP und Linke müssen zittern: Merz klettert mit Union wieder auf 30 Prozent – SPD stagniert

Einer neuen Umfrage zufolge deutet viel auf eine große Koalition hin, Schwarz-Grün hätte keine Mehrheit. Die AfD würde demnach größte Oppositionspartei im neuen Bundestag.

Stand:

Noch exakt vier Wochen sind es bis zur vorgezogenen Neuwahl des Bundestags am 23. Februar. Und die Union darf darauf hoffen, klar stärkste Kraft im Parlament zu werden.

CDU/CSU bauen in einer neuen Umfrage ihren Vorsprung vor den Mitbewerbern aus. Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Insa für die „Bild am Sonntag“ erhebt, kommt die Union mit ihrem Kanzlerkandidaten Friedrich Merz (CDU) wieder 30 Prozent der Stimmen der Befragten – das ist ein Prozentpunkt mehr als in der Vorwoche.

Unverändert bleibt die Zustimmung für die in Teilen als gesichert rechtsextremistisch geltende AfD mit 21 Prozent mit ihrer Spitzenkandidatin Alice Weidel. Die Sozialdemokraten von Bundeskanzler Olaf Scholz stagnieren auf Platz drei ebenfalls und erhalten 16 Prozent.

Aus heutiger Sicht kann man daraus folgern: Die CDU/CSU wird mit Abstand als stärkste politische Kraft aus der Bundestagswahl hervorgehen.

Hermann Binkert, Insa-Chef

Die Grünen mit ihrem Kanzlerkandidaten Robert Habeck verlieren der Befragung zufolge im Vergleich zur Vorwoche einen Prozentpunkt und stehen bei zwölf Prozent.

Im Bundestag vertreten wäre auch das BSW von Sahra Wagenknecht mit sieben Prozent. Nicht ins Parlament schaffen würden es die FDP mit Parteichef Christian Lindner (minus ein Prozent) und die Linke mit je vier Prozent. Sechs Prozent der Befragten würden eine der sonstigen Parteien wählen (plus ein Prozent).

Die Umfrage wurde von Montag bis Freitag durchgeführt, also zum großen Teil vor der Messer-Attacke in Aschaffenburg am Mittwochnachmittag. Insa befragte vom 20. bis zum 24. Januar 1203 Bürgerinnen und Bürger. Die mögliche Fehlerquote liegt bei plus/minus 2,9 Prozentpunkten.

Insa-Chef Hermann Binkert sagte dem Blatt: „Aus heutiger Sicht kann man daraus folgern: Die CDU/CSU wird mit Abstand als stärkste politische Kraft aus der Bundestagswahl hervorgehen und daraus einen Auftrag ableiten können, die nächste Bundesregierung anzuführen. Zweitstärkste Fraktion im Bundestag wird die AfD. Sie dürfte die Oppositionsführerin im neuen Bundestag sein.“

Die Ergebnisse im Überblick:

  • Union: 30 (+1)
  • AfD: 21
  • SPD: 16
  • Grüne: 12 (-1)
  • BSW: 7
  • Linke: 4
  • FDP: 4 (-1)
  • Sonstige: 6 (+1)

Binkert weiter: „Schwarz-Grün mit zusammen 42 Prozent würde eine parlamentarische Mehrheit verfehlen. Schwarz-Rot mit zusammen 46 Prozent erreicht jedoch wieder eine parlamentarische Mehrheit.“ Ein Bündnis mit der AfD schließt die Union aus.

Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.

Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. (lem)

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