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Jan van Aken, Aktivist für Greenpeace und Politiker (Die Linke). Er war von 2009 bis 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages. (Archivbild)

© Doris Spiekermann-Klaas TSP

„Gegen soziale Kälte, gegen Rechtsruck, gegen Krieg“: Jan van Aken will für Linken-Parteivorsitz kandidieren

Die Linken-Parteispitze tritt bald ab. Mit van Aken wirft nun ein Ex-Bundestagsabgeordneter und Aktivist seinen Hut als Nachfolger in den Ring. Auch die Publizistin Ines Schwerdtner will kandidieren.

Stand:

Schlechte Umfragewerte, interne Streitigkeiten und eine große Abspaltung in Form der neuen Partei BSW haben die Linke in die größte Krise seit ihrer Gründung geführt. Die Parteivorsitzenden Martin Schirdewan und Janine Wissler wollen auf dem nächsten Parteitag im Oktober nicht erneut antreten. Nun bringen sich mögliche Nachfolger in Stellung.

Ex-Parteichef Bernd Riexinger sprach sich gerade erst für den früheren Bundestagsabgeordneten Jan van Aken aus – der nun auf X seine Kandidatur angekündigt hat.

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Es brauche „eine starke linke Kraft (…), die die Interessen der Menschen vertritt. Gegen die soziale Kälte, gegen den Rechtsruck, gegen den Krieg“, schreibt van Aken.

Er bringe „eine echte, tiefe Zuversicht mit, dass wir gewinnen können“, so van Aken. Dies sei „ein Feuer, das hoffentlich ansteckend ist“. Der 63-Jährige verwies auf seine Erfahrung als Gentechnikexperte für Greenpeace und Biowaffeninspekteur für die Vereinten Nationen. Bei Greenpeace habe er „Kampagne gelernt und bei den Vereinten Nationen Diplomatie“, schreibt van Aken auf X.

Van Aken ist derzeit Referent für internationale Krisen und Konflikte bei der parteinahen Rosa-Luxemburg-Stiftung. Van Aken war von 2009 bis 2017 als Abgeordneter für die Linkspartei im Bundestag.

Auch Ines Schwerdtner kündigt Kandidatur an

Auch die Publizistin Ines Schwerdtner will Bundesvorsitzende der Linken werden. „Ich habe mich entschieden, auf dem kommenden Parteitag in Halle für den Vorsitz unserer Partei zu kandidieren“, erklärte die 1989 im sächsischen Werdau geborene Schwerdtner auf ihrer Website. Bei der Europawahl stand sie auf Listenplatz fünf der Linken, verpasste den Einzug ins Parlament jedoch.

Ines Schwerdtner bei einer Wahlkampfveranstaltung vor der Europawahl in Berlin.

© dpa/Sebastian Gollnow

Schwerdtner arbeitet als freiberufliche Journalistin und Publizistin. Sie engagierte sich unter anderem in der Initiative „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ und in einer Kampagne gegen steigende Preise. Nach Angaben des Linken-Landesverbands Sachsen-Anhalt ist Schwerdtner aktuell im Kreisverband Anhalt-Bitterfeld organisiert.

Es sei notwendig, eine neue politische Kultur in der Partei zu etablieren, so Schwerdtner. Nötig sei ein Umgang, der von gegenseitigem Vertrauen und einem Fokus auf die gemeinsamen politischen Ziele geprägt sei.

Thüringens Staatskanzleichef und Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff schloss eine Kandidatur ebenfalls nicht aus. „Diese Frage würde ich mir gegebenenfalls stellen, wenn ich aus der Partei heraus gebeten werden sollte“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Hoff gilt als versierter Stratege und enger Vertrauter von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke).

Serie von Wahlniederlagen für die Linke

Hintergrund für den Rückzug von Schirdewan und Wissler ist die wachsende Kritik an den beiden Vorsitzenden, auch die Abspaltung des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) schwächte die Partei. Mehrere Politiker der Linken hatten zuletzt strukturelle Veränderungen und eine bessere Einbindung der Landesverbände gefordert.

Die Linke hat eine Serie von Wahlniederlagen hinter sich, schon 2021 kam sie nur über eine Sonderregel mit drei Direktmandaten in den Bundestag. Bei der Europawahl im Juni erhielt die Linke nur noch 2,7 Prozent der Stimmen. (AFP/dpa/Tsp)

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