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Karl Lauterbach (SPD, r), Bundesminister für Gesundheit, und Leif Erik Sander, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie der Charité.

© Kay Nietfeld/dpa

Trotz Abschwächung der Corona-Sommerwelle: Gesundheitsminister Lauterbach gibt noch keine Entwarnung

Aktuell fallen die Infektionszahlen, Lauterbach erwartet im Herbst aber wieder eine Steigerung. Die neue Impfkampagne könne „zeitnah“ starten.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht den Höhepunkt der Corona-Sommerwelle überschritten. Es gebe aktuell einen „robusten Rückgang der Fallzahlen“, sagte Lauterbach am Freitag in Berlin.

Ein Grund zur Entwarnung sei dies aber nicht, da im Herbst wieder „stark steigende Fallzahlen“ zu erwarten seien. Der Minister kündigte an, dass die Impfungen mit den speziell auf die Omikron-Variante zugeschnittenen Impfstoffen voraussichtlich am 28. September anlaufen könnten. Er wertete dies als „gute Nachricht“.

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Die Impfkampagne der Bundesregierung für die Omikron-Impfstoffe sei gerade in Vorbereitung und könne „zeitnah“ starten, sagte der Minister. Die Bundesregierung habe „genug Impfstoff“ bestellt. Anfang September werde sich die Europäische Arzneimittelbehörde mit den neuen Omikron-Impfstoffen befassen; die Zulassung in Deutschland werde voraussichtlich am 27. September abgeschlossen sein, so dass am 28. September mit der Auslieferung begonnen werden könne.

Die Fallzahlen sinken, aber die Dunkelziffer steigt

Lauterbach merkte an, dass es bei den Infektionszahlen derzeit eine steigende Dunkelziffer gebe. Auf Grundlage der verfügbaren Daten lasse sich aber mit Gewissheit sagen, dass die Fallzahlen „stetig sinken“.

Diese Entwicklung werde sich spätestens dann wieder wenden, wenn nach den Sommerferien die Kinder zurück in die Schule gingen und sich das Leben im Herbst wieder verstärkt in die Innenräume verlagere, wo das Infektionsrisiko höher sei.

Das Robert Koch-Institut hatte in seinem am Donnerstag vorgelegten Wochenbericht geschrieben, „dass der aktuelle Wellengipfel überschritten zu sein scheint“. Die Inzidenzwerte seien „im Vergleich zur Vorwoche in allen Bundesländern und allen Altersgruppen“ zurückgegangen.

„Übereinstimmend zeigen diese Daten, dass auch bei schwer verlaufenden Erkrankungen der Höhepunkt der aktuellen Welle überschritten scheint.“ Der Infektionsdruck sei aber nach wie vor hoch, von schweren Verläufen sei vor allem die Altersgruppe der über 80-Jährigen betroffen. (AFP)

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