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Die Winston-Churchill-Statue und die britischen Flaggen auf dem Parliament Square in London

© dpa/PA Wire/Dominic Lipinski

Partnersuche nach dem Brexit: Großbritannien will transpazifischem Handelspakt CPTPP beitreten

Die Briten müssen nach dem EU-Austritt neue Handelspartner finden. Nun wollen sie Mitglied einer Freihandelszone werden, zu der Australien und Kanada zählen.

Großbritannien treibt den Abschluss neuer Handelsabkommen nach dem Brexit weiter voran. Am Montag werde die Regierung offiziell den Beitritt zum transpazifischen Handelsabkommen CPTPP beantragen, kündigte die britische Ministerin für internationalen Handel, Liz Truss, am Samstag an.

Dem CPTPP gehören bislang elf Staaten an, die zusammen für 13,5 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung stehen. Die 2019 geschaffene Freihandelszone umfasst unter anderem die Märkte Australiens, Kanadas, Chiles, Mexikos und Japans. Die CPTPP-Vereinbarung war aus der Taufe gehoben worden, nachdem sich die USA unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump aus dem transpazifischen Freihandelsabkommen TPP zurückgezogen hatten.

Der britische Antrag auf die CPTPP-Mitgliedschaft erfolgt ein Jahr nach dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU und einen Monat nach dem Ausscheiden des Landes aus dem EU-Binnenmarkt.

Sein Land schmiede nun "neue Partnerschaften, die der britischen Bevölkerung enorme wirtschaftliche Vorteile bringen werden", sagte Premierminister Johnson. Großbritannien hatte im Oktober bereits mit Japan das erste größere Freihandelsabkommen nach dem Brexit besiegelt. Im Dezember folgten Abkommen mit Singapur und Vietnam.

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Auch Handelsministerin Truss verspricht sich "enorme Chancen" von einem Beitritt zu dem transpazifischen Handelsabkommen. Autohersteller und Whisky-Produzenten würden von niedrigen Zöllen profitieren. Zudem könnten neue Arbeitsplätze und größerer Wohlstand in Großbritannien geschaffen werden. Karan Bilimoria vom britischen Arbeitgeberverband CBI sprach von einem "neuen Kapitel für unsere unabhängige Handelspolitik".

Skeptischer äußerte sich die oppositionelle Labour-Partei. Nach den jahrelangen Brexit-Verhandlungen stelle sich die Frage, wieso sich die Regierung nun "ohne nennenswerte Einbeziehung der Öffentlichkeit gleich einem anderen Wirtschaftsblock am anderen Ende der Welt" anschließen wolle, sagte die Labour-Handelsexpertin Emily Thornberry. Es sei auch unklar, ob Großbritannien als CPTPP-Mitglied sein Veto gegen einen möglichen Beitritt Chinas zu dem Abkommen einlegen könnte. (AFP)

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