Es war ein deutliches Signal, das die Delegierten des Grünen-Parteitags am Wochenende aus Bielefeld gesandt haben: Die Partei will sich von niemandem vorschreiben lassen, wen sie bei der nächsten Bundestagswahl ins Rennen um die Nachfolge von Bundeskanzlerin Angela Merkel schickt – so es denn überhaupt eine Kanzlerkandidatur der Grünen geben wird.
Die Partei belohnte ihre beiden Vorsitzenden mit Rekordergebnissen: Es war auch der Dank dafür, dass Annalena Baerbock und Robert Habeck als Team der Partei zu neuer Geschlossenheit verholfen haben.
Auch grüne Frauen können Kanzler!
Dass Baerbock mit 97,1 Prozent noch einmal sieben Prozentpunkte vor Habeck landete, dürfte mehrere Gründe haben. Viele Frauen nervt es, dass Habeck deutlich häufiger genannt wird, wenn es um die K-Frage geht. Die Partei, die für Feminismus kämpft, wollte auf keinen Fall den Eindruck erwecken, am Ende könne auch bei den Grünen nur der Mann ein solches Amt übernehmen.
Parteitag der Grünen Wie die Basis vom Realismus-Kurs von Baerbock und Habeck überzeugt wurde

Hinzu kommt: Baerbock hat die deutlich bessere Bewerbungsrede gehalten, auch das wurde von der Partei honoriert. Wenn der Wahltermin näherrückt, werden die Grünen die K-Frage klären müssen. In der Partei rechnen viele damit, dass Baerbock und Habeck dann untereinander ausmachen, wer es wird. Doch noch ist es nicht so weit.
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