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„Bild am Sonntag“ druckt freie Seite: Grünen-Kandidatin sagt Interview ab – „Das ist Ihre Seite, Frau Baerbock!“
Grünen-Kanzlerkandidatin Baerbock hatte angeblich keine Zeit für ein Interview mit der „Bild am Sonntag“. Nun reagierte das Blatt.
Stand:
Die „Bild am Sonntag“ (BamS) hat in ihrer aktuellen Ausgabe mehr als eine halbe Seite des redaktionellen Teils unbedruckt gelassen. Dort sollte nach Angaben der BamS ein Interview mit der Spitzenkandidatin und Co-Parteichefin der Grünen, Annalena Baerbock, stehen. Auf der Seite 8 der Zeitung steht die Überschrift: „Das ist Ihre Seite, Frau Baerbock!“
Darunter heißt es dann: „Die Kanzlerkandidatin der Grünen hätte hier erklären können, wie sie nach der Bundestagswahl regieren will, wie sie tickt, welche Werte sie prägen. Nach wochenlangem Zögern hat sie ein Interview abgelehnt – angeblich ließe sich kein Termin finden.“ Dann verweist das Blatt darauf, dass an den nächsten beiden Sonntagen an dieser Stelle Interviews mit den Kandidaten der Union, Armin Laschet (CDU), und der SPD, Olaf Scholz, geplant seien.
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Eine Sprecherin der Grünen teilte dazu der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag mit: „Es gibt eine Vielzahl von Anfragen. Leider lassen sich aus Termingründen nicht alle bedienen.“

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Unten auf der Seite hat die BamS schließlich noch zwei kleiner gedruckte Zeilen platziert. In roten Versalien steht dort „FUSSNOTE“ und dann: „Annalena Baerbock ist die erste grüne Spitzenkandidatin, die vor einer Bundestagswahl keine Zeit für ein Interview mit der ,Bild am Sonntag‘ hat. In der Vergangenheit hatten sich Joschka Fischer, Renate Künast, Jürgen Trittin, Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir diese Zeit genommen.“
Zum Start ihres TV-Senders hatte die „Bild“ eine „Kanzlernacht“ mit Interviews mit Olaf Scholz und Armin Laschet veranstaltet. Annalena Baerbock hatte Zeitungsberichten zufolge die Teilnahme abgelehnt.
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In der Grünen-Zentrale gab man sich am Sonntag unbeeindruckt von der BamS-Aktion. Baerbock hatte der BamS ein Interview gegeben. Sie wurde von den Zeitungen des Axel-Springer-Verlags besonders hart angegangen für ihre Ungenauigkeiten im Lebenslauf und wegen der Plagiatsstellen in ihrem Buch. Der „Bild“-Sender brachte Sondersendungen zu den Pannen und Fehlern der Kanzlerkandidatin Baerbock.
Generell haben die Grünen ein distanziertes Verhältnis zur „Bild“.
In den sozialen Medien fielen die Reaktion sehr unterschiedlich aus. Während etliche User bei Twitter Verständnis für Baerbock äußerten und Respekt für eine „tolle Haltung“ sowie „Schneid“ äußerten, schrieben andere von „Arroganz“ und „Überheblichkeit“. (Tsp)
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