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Die „Open Arms“ vor der Küste der italienischen Insel Lampedusa

© Alessandro SERRANO / AFP

Update

Verzweifelte Lage an Bord: Helfer von „Open Arms“ wollen nicht Spanien ansteuern

Spanien hat angeboten, die „Open Arms“ aufzunehmen. Doch eine mögliche tagelange Weiterfahrt sorgt für Verzweiflung an Bord, Migranten sprangen ins Wasser.

Die Flüchtlingshelfer des Rettungsschiffs "Open Arms" lehnen es ab, nach Spanien zu fahren. Der Vorschlag der Regierung in Madrid, die Hafenstadt Algeciras anzusteuern, sei angesichts der Notlage an Bord "vollkommen undurchführbar", sagte eine Sprecherin der Hilfsorganisation Proactiva Open Arms am Sonntag dem Radiosender Cope.

Der Gründer der NGO, Oscar Camps, verwies im Online-Dienst Twitter darauf, dass eine Fahrt von der italienischen Insel Lampedusa nach Algeciras mindestens fünf Tage dauern würde.

Zuvor hatte an Bord des Schiffes die Nachricht über eine mögliche Weiterfahrt nach Spanien zur Verzweiflung gesorgt. Einige Migranten sprangen am Sonntag ins Meer - offenbar um zu versuchen, die nahe gelegene italienische Insel Lampedusa schwimmend zu erreichen. „Wir haben seit Tagen davor gewarnt, die Verzweiflung hat Grenzen. Sie springen ins Wasser und Helfer versuchen, sie aufzuhalten“, twitterte Camps.

Das Angebot aus Spanien für das Rettungsschiff „Open Arms“, beinhaltete, Algeciras in Andalusien als sicheren Hafen anzulaufen. „Ich habe veranlasst, dass der Hafen von Algeciras für den Empfang der #OpenArms aktiviert werden soll“, twitterte der sozialistische Ministerpräsident Pedro Sánchez am Sonntag. „Spanien handelt immer in humanitären Notfällen.“

Augenzeugen zufolge war die Situation an Bord zuletzt immer angespannter geworden. Einige Migranten hatten demnach bereits damit gedroht, Selbstmord zu begehen oder über Bord zu springen.

Nachdem 27 unbegleitete Minderjährige am Samstag auf der italienischen Insel Lampedusa von Bord durften, harrten noch 107 Migranten auf dem Schiff der spanischen NGO aus. Seit Donnerstag liegt das Schiff in unmittelbarer Nähe von Lampedusa. Jedoch weigert sich Italiens rechter Innenminister Matteo Salvini strikt, die Menschen an Land zu lassen.

„Die unfassbare Reaktion der italienischen Behörden und insbesondere des Innenministers Matteo Salvini, alle Häfen zu schließen“, habe Spanien zur Öffnung von Algeciras veranlasst, heißt es in einer Mitteilung der Regierung in Madrid. Salvini reagierte auf Twitter: „Wer hart bleibt, gewinnt.“ (dpa, AFP)

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