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„Ich räume schon mal mein Büro auf“: Kubicki schrieb wohl Wut-Nachricht in FDP-Chat – und attackiert Abweichler
Nach dem Abstimmungsdebakel der FDP beim „Zustrombegrenzungsgesetz“ am Freitag sitzt der Frust offenbar tief. In einer wütenden Nachricht schreibt Wolfgang Kubicki seinen Fraktionskollegen.
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Angesichts miserabler Umfragewerte ist die FDP um Geschlossenheit kurz vor der Bundestagswahl in knapp drei Wochen bemüht – sollte man meinen. Die Abstimmung über das von Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz am Freitag im Bundestag eingebrachte „Zustrombegrenzungsgesetz“ endete für die FDP-Fraktion jedoch im Debakel: 23 Abgeordnete stimmten entweder dagegen, enthielten sich oder kamen gar nicht erst zur Abstimmung.
Ein Screenshot aus einer FDP-Chatgruppe, der von mehreren Medien aufgegriffen wurde, zeigt, wie tief der Frust bei manchen deswegen sitzt. „Wir verlieren gerade den gewaltigen Move von heute Nachmittag. Sehr schade“, heißt es da vom Vize-Parteichef Wolfgang Kubicki. Die FDP-Spitze hatte sich bis kurz vor der Abstimmung bemüht, zwischen Union, Grünen und SPD zu vermitteln – vergeblich.
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Weiter heißt es darin von Kubicki: „Ich schlage vor, dass jetzt Marie-Agnes [Strack-Zimmermann, Anm. d. Red.], Franziska Brandmann, Johannes Vogel und Konstantin Kuhle die Wahlkampfführung übernehmen.“ Am Freitagmorgen vor der Abstimmung kursierte eine Liste mit Namen, die Berichten zufolge fraktionsintern Stimmung gegen das Gesetz gemacht haben sollen. Die Nachricht ist offenbar eine Anspielung darauf. Die Nachricht endet mit den Worten: „Ich räume schon mal mein Büro auf“. Demnach ist die Angst, dass die FDP nach der Wahl aus dem Bundestag fliegt, groß.
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Über die Screenshots berichtete zuerst der „Stern“. Ob sie echt sind, wollte Kubicki weder bestätigen noch dementieren. „Zu vermeintlichen oder tatsächlichen internen Chat-Korrespondenzen äußere ich mich nicht“, sagte er dem Tagesspiegel.
In den Screenshots taucht auch der Name von Parteichef Christian Lindner auf. Er könne verstehen, dass es Enttäuschungen gebe. „Aber Abgeordnete sind frei in ihren Entscheidungen. Und es gibt ja auch Krankheitsfälle und unabweisbare Termine“, so Lindner. „Jetzt sollten wir uns in die Deutungsschlacht einschalten. Ich gebe jedenfalls nicht auf.“ (mit dfs)
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