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Der britische Premierminister Boris Johnson

© AFP/Timothy A. Clary

Vorstoß für neues Atomabkommen: Johnson plädiert für „Trump-Deal“ mit Iran

Der britische Premier überrascht mit einem Vorschlag zur Iran-Politik. US-Präsident Trump sei der Richtige, um eine bessere Atomvereinbarung zu erreichen.

Der britische Premierminister Boris Johnson hat sich überraschend für ein neues und von US-Präsident Donald Trump ausgehandeltes Atomabkommen mit dem Iran ausgesprochen. Am Rande der UN-Vollversammlung in New York sagte Johnson dem US-Sender NBC nach dessen Angaben vom Montag: „Lasst uns einen besseren Deal machen.“ Dann fügte er hinzu: „Ich denke, es gibt einen Typen, der einen besseren Deal machen kann (...), und das ist der Präsident der Vereinigten Staaten. Ich hoffe, dass es einen Trump-Deal geben wird.“

Trump war im Mai vergangenen Jahres einseitig aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen. Deutschland, Frankreich und Großbritannien gehören zu den Unterzeichnerstaaten, die das Abkommen bislang retten wollten. Johnson scheint mit seinen Aussagen nun aus dieser europäischen Front auszuscheren.

Der US-Präsident fordert ein umfassenderes Abkommen, was der Iran ablehnt. Trump ist ein enger Verbündeter Johnsons und hat den Briten nach einem Austritt aus der EU ein Handelsabkommen mit den USA in Aussicht gestellt.

Die Bundesregierung sowie die britische und die französische Regierung bekannten sich am Montag in einer gemeinsamen Erklärung zum derzeitigen Atomabkommen mit dem Iran. Zugleich riefen sie das Land aber dazu auf, in Verhandlungen für ein langfristiges Abkommen einzutreten, das neben dem Atomprogramm auch Themen der regionalen Sicherheit umfassen müsse - etwa das iranische Raketenprogramm. Trump fordert ebenfalls ein neues Abkommen, das solche Punkte beinhaltet.

In der gemeinsamen Erklärung machten Deutschland, Frankreich und Großbritannien ebenso wie zuvor die USA den Iran für die Angriffe auf wichtige Ölanlagen in Saudi-Arabien verantwortlich. „Für uns ist deutlich, dass der Iran Verantwortung für diesen Angriff trägt“, hieß es. „Es gibt keine andere plausible Erklärung.“ Die Führung in Teheran hat jede Verantwortung für die Angriffe in Saudi-Arabien zurückgewiesen, zu denen sich die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen bekannten. (dpa)

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