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Die Staatsministerin für Sport und Ehrenamt, Christiane Schenderlein, bei einer Debatte im Bundestag Mitte September.

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Exklusiv

„Kein Schauplatz für politischen Streit“: Bundesregierung gegen Ausschluss Israels von Fußball-WM

Sie lehne einen Ausschluss israelischer Sportler sowie Teams von Wettbewerben ab, sagt Christiane Schenderlein (CDU), Staatsministerin für Sport und Ehrenamt.

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Die Bundesregierung hat sich gegen einen Ausschluss Israels von der Teilnahme an internationalen Fußballveranstaltungen positioniert. „Es würde den Sport auf Dauer zerstören, wenn man alle politischen Krisen und Konflikte eins zu eins auf ihn durchschlagen ließe“, sagte Christiane Schenderlein (CDU), Staatsministerin für Sport und Ehrenamt im Bundeskanzleramt, dem Tagesspiegel.

Sie lehne einen Ausschluss israelischer Sportlerinnen und Sportler sowie Teams von Sportveranstaltungen ab, sagte Schenderlein. Dabei sie ihr bekannt, dass derartige Forderungen in internationalen Gremien wie der UEFA und auf internationaler Ebene erhoben würden. „Meine Überzeugung ist, dass der sportliche Wettbewerb als solcher grundsätzlich nicht als Schauplatz für politische Auseinandersetzungen herhalten sollte“, sagte die CDU-Politikerin.

Dabei sei klar, dass der Sport nie unpolitisch war und ist, sagte Schenderlein: „Der Sport nimmt für sich in Anspruch, wichtige gesellschaftliche Werte zu verkörpern, und muss sich deshalb auch immer wieder Diskussionen stellen. Dafür gibt es viele Gelegenheiten und Foren. Das Spielfeld muss dafür aber nicht herhalten.“

Israel soll nach einer Forderung mehrerer vom UN-Menschenrechtsrat bestellten Experten von der Teilnahme an internationalen Fußballveranstaltungen ausgeschlossen werden. Sie riefen in der vorigen Woche den Fußball-Weltverband FIFA und die Europäische Fußball-Union UEFA auf, entsprechende Schritte vorzunehmen. Dies sei ihrer Auffassung nach als Reaktion auf Israels Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen, wo Hunderttausende Zivilisten auf der Flucht sind, nötig.

Der türkische Fußball-Verband forderte als erstes UEFA-Mitglied öffentlich den Ausschluss Israels von internationalen Wettbewerben. Verbandspräsident Ibrahim Haciosmanoglu nannte in einem Brief an die Europäische Fußball-Union und den Weltverband die Situation in Gaza „unmenschlich und inakzeptabel“, wie die Nachrichtenagentur Anadolu schrieb. „Es ist Zeit für die FIFA und die UEFA, zu reagieren.“ (mit dpa)

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