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Keine Mehrheit für Schwarz-Rot: Union fällt unter 30 Prozent – FDP legt leicht zu
Die Union steht in einer neuen Umfrage klar vorn und deutlich vor der SPD – doch der Trend zeigt nach unten. Die Liberalen dürfen hoffen. Mit diesen Werten würde eine Regierungsbildung schwierig.
Stand:
Noch exakt fünf Wochen sind es bis zur für den 23. Februar geplanten vorgezogenen Neuwahl des Bundestags. Und die Union mit ihrem Kanzlerkandidaten Friedrich Merz (CDU) fällt in einer aktuellen Umfrage seit längerem erstmals wieder unter die Marke von 30 Prozent.
Wie das Institut Insa für die „Bild am Sonntag“ („BamS“) ermittelte, stehen CDU/CSU jetzt bei 29 Prozent – das ist ein Punkt weniger als in der Umfrage vergangener Woche. Zuletzt unterschritt die Union bei diesem Institut die 30-Prozent-Marke im April 2024.
Zweitstärkste Kraft bleibt in der neuen Umfrage die AfD mit Kanzlerkandidatin Alice Weidel. Die in Teilen als gesichert rechtsextrem geltende Partei erhält 21 Prozent (minus 1 Punkt).
Die FDP ist etwas stärker geworden. Das geht zulasten der Union, weil es große Schnittmengen innerhalb beider Partei-Anhängerschaften gibt.
Hermann Binkert, Insa-Chef
Unverändert sind die Werte der SPD mit ihrem Kanzlerkandidaten und Amtsinhaber Olaf Scholz. Die Sozialdemokraten liegen weiter bei 16 Prozent. Die Grünen von Kanzlerkandidat Robert Habeck stagnieren ebenfalls und kommen auf 13 Prozent.
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) erreicht sieben Prozent (plus ein 1 Punkt). Auch die Linke legt einen Prozentpunkt zu, würde aber mit vier Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.
Hoffen darf die FDP von Parteichef Christian Lindner: Dieser Umfrage zufolge dürfen die Liberalen nach mehreren Wochen erstmals wieder mit fünf Prozent auf den Wiedereinzug ins Parlament hoffen (plus 1 Punkt). Fünf Prozent der Befragten würden eine der sonstigen Parteien wählen (minus 1 Punkt).
Insa-Chef Hermann Binkert sieht einen Zusammenhang zwischen der schwächelnden Union und dem Plus bei der FDP. „Die FDP ist etwas stärker geworden. Das geht zulasten der Union, weil es große Schnittmengen innerhalb beider Partei-Anhängerschaften gibt. Das macht aber auch eine eigene Mehrheit für Schwarz-Gelb so schwierig, weil beide Parteien um die gleichen Wählergruppen werben“, sagte er „Bams“.
Diesen Umfragewerten zufolge reiche es nicht einmal für eine Koalition aus Union und SPD. „Es bräuchte entweder Grüne oder FDP, um eine Regierungsmehrheit zu erreichen“, sagte Binkert.
Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.
Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. (lem)
- AfD
- Alice Weidel
- BSW
- CDU
- Christian Lindner
- CSU
- Die Grünen
- Die Linke
- FDP
- Friedrich Merz
- Olaf Scholz
- Robert Habeck
- SPD
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