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Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) trägt jetzt Bart (Archivbild).

© IMAGO/Panama Pictures/Dwi Anoraganingrum

„Könnte auch ich sein“: Söder erklärt sich erneut bereit für Kanzlerkandidatur – und liegt in Umfrage vorn

Bayerns Ministerpräsident wird schon länger als möglicher Kanzlerkandidat der Unionsparteien bei der nächsten Bundestagswahl gehandelt. Nun hat sich Markus Söder erneut dazu geäußert.

Stand:

Markus Söder ist weiterhin grundsätzlich bereit, sich von den Unionsparteien als Kanzlerkandidat für die im nächsten Jahr anstehende Bundestagswahl aufstellen zu lassen.

„Ich habe nur erklärt, dass einer von beiden infrage kommt. Das könnte auch ich sein, aber eben auch Friedrich Merz, der es natürlich genauso kann“, sagte der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef im ZDF „heute journal“ am Donnerstagabend auf die Frage, ob er Ansprüche auf die Kandidatur anmelde.

Die CDU hätte allerdings eine „entscheidende Rolle“ in der Frage, wer für die Unionsparteien den Wahlkampf führe, sagte Söder. In der Union hätte man mehrere „sehr gute Kandidaten“. Aktuell sei man noch in der Entscheidungsphase. „So absurd ist die Idee auch nicht, dass man überlegen könnte, dass wir mehrere gute Kandidaten haben.“

Entscheidendes Ziel der Union sei es, die Ampel abzulösen. „Das steht an oberster Stelle und da bin ich bereit dazu, ob als Ministerpräsident oder Kanzlerkandidat, eins von beiden. Am Ende werden wir das geschlossen und gut miteinander machen – „unabhängig von Eitelkeiten und Egos“.

Für mich ist Ministerpräsident das schönste Amt, aber ich würde mich nicht drücken, Verantwortung für unser Land zu übernehmen.

Markus Söder, bayerischer Ministerpräsident und CSU-Chef, beim Volksfest Gillamoos

Bereits am Montag beim Volksfest Gillamoos im bayerischen Abensberg ließ Söder seine Ambitionen durchblicken. „Für mich ist Ministerpräsident das schönste Amt, aber ich würde mich nicht drücken, Verantwortung für unser Land zu übernehmen“, sagte er im Festzelt.

Söder in Umfragen vorn

Wer am Ende für die Unionsparteien die Kanzlerkandidatur übernimmt, müssen CDU und CSU unter sich ausmachen. In der Bevölkerung gibt es allerdings eine eindeutige Präferenz.

Nach dem ARD-Deutschlandtrend halten die Wahlberechtigten CSU-Chef Markus Söder noch am ehesten für geeignet für eine Kandidatur. Auch unter den Unionsanhängern liegt Söder vor CDU-Chef Friedrich Merz und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU).

Bei den 1309 befragten Wahlberechtigten insgesamt überwiegt allerdings bezüglich aller drei Anwärter die Skepsis. Ein guter Kanzlerkandidat für die Union zu sein, trauen Söder 41 Prozent zu, 3 Prozentpunkte mehr als im August (Nein: 48 Prozent), wie Infratest-dimap für die ARD ermittelte. Wüst trauen es 33 Prozent zu (minus drei Punkte; Nein: 35, Rest unsicher). Bei Merz sind es nur 23 Prozent (minus vier; Nein: 63).

Bei den Unionsanhängern ist die Reihenfolge auf den hinteren Plätzen eine andere, aber Söder dennoch vorn. 57 Prozent sehen in ihm einen guten Kanzlerkandidaten für CDU/CSU (Nein: 37), bei Merz sind es 48 Prozent (Nein: 43), bei Wüst 43 Prozent (Nein: 32, Rest unsicher).

Merz und Söder haben verabredet, die Frage im Spätsommer zu entscheiden, nach den Landtagswahlen in Ostdeutschland, von denen Brandenburg am 22. September noch aussteht. Merz sagte am Donnerstag: „Markus Söder und ich werden in naher Zukunft darüber sprechen.“ Es werde selbstverständlich auch mit den Landesvorsitzenden der CDU gesprochen. „Und am Ende des Tages machen die beiden Parteivorsitzenden von CDU und CSU einen gemeinsamen Vorschlag, den sie dann auch gemeinsam durchtragen.“ (Tsp, dpa)

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