
© REUTERS/Michael Kappeler
Leichte Umfrageverschiebungen: SPD und Linke legen im „Politbarometer“ zu – Grüne verlieren
Im „Politbarometer“ von ZDF und Tagesspiegel führen CDU/CSU mit unverändert 30 Prozent. Die SPD verbessert sich im Vergleich zur Vorwoche um einen Prozentpunkt.
Stand:
Eine Woche vor der Bundestagswahl legen in einer Umfrage SPD und Linke leicht zu – mit großem Abstand vorn ist aber weiterhin die Union.
Im „Politbarometer“ von ZDF und Tagesspiegel vom Freitag führen CDU/CSU mit unverändert 30 Prozent, dahinter wird die AfD mit ebenfalls gleich gebliebenen 20 Prozent gesehen. Die SPD verbessert sich im Vergleich zur Vorwoche um einen Prozentpunkt und liegt jetzt bei 16 Prozent.
Die Grünen verlieren einen Punkt und kommen auf 14 Prozent; die Linken können einen Punkt zulegen, auf jetzt sieben Prozent. FDP und BSW stehen bei unverändert vier Prozent und wären damit nicht im nächsten Bundestag vertreten.
Damit gäbe es aktuell eine Mehrheit für Schwarz-Rot, für Schwarz-Grün würde es bei einem solchen Ergebnis nur noch ganz knapp reichen.
Bemerkenswert – und ein Indikator für viel Beteiligung am 23. Februar – ist das besonders hohe Interesse an der anstehenden Bundestagswahl. 87 % der Deutschen, und damit deutlich mehr als in den vergleichbaren Zeitfenstern vor den letzten Bundestagswahlen. Nur 12 % aller Befragten haben weniger (10 %) bzw. gar kein (2 %) Interesse an dieser Wahl.
In der Woche nach dem TV-Duell in ARD und ZDF gibt es sowohl beim Ansehen von Olaf Scholz als auch von Friedrich Merz ein Plus. An den grundsätzlich schwachen Imagewerten der Kanzlerkandidaten und der auch ganz allgemein kritischen Grundstimmung in dem Politbarometer-Top-Ten hat sich derweil wenig geändert: Wurden gut eine Woche vor der letzten Bundestagswahl nur zwei der zehn damals wichtigsten Politikerinnen und Politiker negativ bewertet, sind dies heute sieben von zehn.
Nur Boris Pistorius und Hendrik Wüst sind beliebt
In der Gesamtheit positiv eingestuft werden Mitte Februar 2025 nur Boris Pistorius, der auf der +5/-5-Skala im Schnitt 1,9 erreicht, sowie Hendrik Wüst mit 1,0. Markus Söder, der genau wie fünf weitere der heutigen Top-Ten-Politiker auch unmittelbar vor der letzten Bundestagswahl im Ranking vertreten war, liegt heute bei 0,0.
Im Kanzlerkandidaten-Quartett gibt es fast keine Bewegung: Wenn sich die Deutschen zwischen den Protagonisten von SPD, Union, Grünen und AfD entscheiden müssten, hätten 33 % aller Befragten am liebsten Friedrich Merz als Bundeskanzler (+1 Prozentpunkt im Vergleich zur Vorwoche), 24 % (+/-0) sind für Robert Habeck, 17 % (-1) wünschen sich Olaf Scholz, 14% (+1) wollen Alice Weidel als Bundeskanzlerin und 12% (-1) legen sich nicht fest.
Bei der vorgabenfreien Frage nach den wichtigsten Problemen in Deutschland dominieren – bei bis zu zwei Antwortoptionen – weiterhin die Bereiche Wirtschaftslage (43 % der Nennungen) und Asyl/Zuwanderung/Flucht/Integration (42 %).
Die Forschungsgruppe Wahlen befragte für das „Politbarometer“ vom 11. bis 13. Februar 1348 zufällig ausgewählte Wahlberechtigten telefonisch und online. Die mögliche Fehlerquote der repräsentativen Befragung liegt im Bereich von zwei bis drei Prozent. (Trf, AFP)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: