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Putschversuch in der Türkei: Die dramatische Nacht von Istanbul und Ankara
Panzer, Schüsse und ein mutiges Volk: In der Türkei versuchte das Militär Präsident Recep Tayyip Erdogan zu stürzen. Vergebens. Lesen Sie die Ereignisse in unserem Live-Blog nach.
Stand:
- Türkischer Ministerpräsident erklärt Putschversuch für "weitgehend beendet"
- Erdogan wendet sich an seine Unterstützer und erklärt: "Regierung hat die Kontrolle"
- Über 40 Menschen kamen bei dem Putschversuch ums Leben
- Mehr als tausend Demonstranten in Berlin vor der türkischen Botschaft
(mit Agenturen)
Nach einer dramatischen Nacht - Wie geht es nun weiter?
Der Putsch gegen Erdogan ist weitgehend gescheitert. Nicht nur die Erdogan-Anhänger haben gegen die Militärs demonstriert, sondern auch viele, die im Prinzip nicht auf seiner Seite stehen, aber die Demokratie hochhalten wollen. Aber was passiert nun? Wird er mit noch härterer Hand regieren? Was passiert bei den Militärs. Aus diesem Live-Blog verabschieden wir uns von Ihnen und machen an anderer Stelle weiter. Zum Live-Blog, der den Tag danach begleitet geht es hier.
754 Militärangehörige festgenommen
Nach dem Putschversuch in der Türkei sind 754 Militärangehörige festgenommen worden. Dies teilte das Justizministerium in Ankara am Samstag mit.
Putschisten wollen weiter kämpfen
Die Putschisten erklären in einer Email, dass sie weiter kämpfen. Sie riefen die Bevölkerung auf, zu ihrer eigenen Sicherheit in Räumen zu bleiben. Die Gruppe nennt sich Bewegung für Frieden in der Heimat. Die Mail hat den Absender des Pressebüros des Generalstabs des Militärs.
Lufthansa, Eurowings und Air Berlin streichen Flüge
Mehrere Fluggesellschaften haben Türkei-Flüge gestrichen. Die Lufthansa, Eurowings und Air Berlin sagten in der Nacht Flüge aus dem Land und in das Land hinein ab. „Wir werden bis Samstagmittag 12 Uhr alle Verbindungen von und in die Türkei streichen“, sagte ein Lufthansa-Sprecher. „Danach werden wir sehen, wie sich die Lage weiterentwickelt.“
In den türkischen Ferienzentren war die Lage nach Angaben der Tui ruhig. Der Reiseveranstalter Thomas Cook forderte die Urlauber auf, „vorsichtshalber bis auf weiteres in ihren Hotels zu bleiben“.
Mindestens 60 Tote
Bei dem Putschversuch in der Türkei sind nach neuesten Angaben eines Regierungsvertreters mindestens 60 Menschen ums Leben gekommen. 336 Menschen seien festgenommen worden.
Stabschef des Militärs verschwunden
Regierungskreisen zufolge wurde Umit Dundar kommissarisch zum Stabschef des Militärs ernannt, da der Aufenthaltsort des eigentlichen Amtsinhabers unklar ist.
Hubschrauber abgeschossen
Dem Sender CNN Türk zufolge haben die türkischen Behörden einen Militärhubschrauber abgeschossen, der auf Büros des staatlichen Satellitenbetreibers Türksat feuerte.
Erdogan: Bleibt auf den öffentlichen Plätzen
Erdogan ruft seine Anhänger auf, die öffentlichen Plätze nicht zu verlassen, bis sich die Situation wieder normalisiert habe. In Ankara gebe es noch in geringem Ausmaß Widerstand von Putschisten, der aber hoffentlich bald niedergeschlagen sei.

Soldaten mit erhobenen Armen

Erdogan tritt in Istanbul auf
Unübersichtliche Lage
Die Lage war in der Nacht aber weiter unübersichtlich. Auf Fernsehbildern waren aufgebrachte Menschenmengen zu sehen, die auf Panzer kletterten und gegen einen Soldaten handgreiflich wurden. Es gab Berichte über schwere Explosionen in Istanbul und Ankara, dort unter anderem am Parlament. Einwohner berichteten im Rundfunk über tieffliegende Kampfjets. Erdogan habe den Abschuss von Flugzeugen der Putschisten befohlen, hieß es aus dem Präsidialamt.
Parlament in Ankara umkämpft
Die Angriffe auf das Parlament in Ankara hielten noch an, berichtet Reuters. Der örtliche Widerstand von Putschisten in Ankara und Istanbul werde aber bald beendet, teilten Regierungskreise der Nachrichtenagentur mit.
Flughafen unter Regierungskontrolle
Weiterhin Schüsse zu hören
Bei Zusammenstößen nach dem Putschversuch in der Türkei sind einem Medienberichten zufolge allein in der Hauptstadt Ankara dutzende Menschen getötet worden. Wie der Fernsehsender NTV am Samstag unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft im Stadtbezirk Gölbasi berichtete, gab es in Ankara mindestens 42 Tote, darunter Zivilisten und Polizisten. In mehreren Stadtvierteln waren am frühen Samstagmorgen weiterhin Schüsse zu hören.
Augenzeugen: Noch immer Gefechte in Istanbul
TV: Über 40 Tote
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