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Er applaudierte dem Rivalen – und geht mit Stil: Jeremy Hunt mit Boris Johnson, nachdem am Dienstag dessen Sieg verkündet wurde.

© Stefan Rousseau/REUTERS

Newsblog zum Wechsel in Downing Street: Johnson entlässt Außenminister Hunt – der geht mit Stil

Die Queen hat Boris Johnson zum neuen Premier ernannt. Drei Minister sind aus Protest gegen Johnsons Amtsantritt zurückgetreten. Der Tag in London zum Nachlesen.

Stand:

  • Wechsel in 10 Downing Street: Der neue Tory-Chef Boris Johnson löste am Mittwoch die britische Premierministerin Theresa May in ihrem Amt ab.
  • May trat zum letzten Mal als Premierministerin bei der Fragestunde des Parlaments auf. Dabei lieferte sie sich einen Schlagabtausch mit Labour-Chef Corbyn.
  • Im Streit um den Brexit war May drei Mal mit ihrem mit der EU ausgehandelten Austrittsabkommen im Parlament durchgefallen - dann gab sie schließlich auf.
  • Königin Elizabeth II. empfing Johnson am Nachmittag im Buckingham-Palast und ernannte ihn zum Premier.
  • Anschließend hielt der Brexit-Hardliner vor dem Regierungssitz in der Downing Street eine Rede.
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Ingo Salmen
Author Ingo Salmen

Jeremy Hunt geht mit Stil - und unterstützt Johnson

Seine eigene Entlassung teilte der bisherige britische Außenminister am Mittwoch via Twitter mit. Er hätte sein Amt gern weitergeführt, aber verstehe, dass Johnson sein eigenes Team zusammenstellen müsse. Der habe ihm zwar "freundlicherweise" eine andere Rolle angeboten (die Hunt nicht nennt), aber nach neun Jahren im Kabinett und mehr als 300 Kabinettssitzungen sei die Zeit gekommen, wieder in den hinteren Reihen Platz zu nehmen. Von dort werde er den neuen Premier voll unterstützen. Dann wird Hunt noch emotional: "In jeder Stunde im Leben meiner drei Kinder war ich Minister", schrieb er weiter. Und obwohl er sich selbst für das Amt des Regierungschefs beworben habe, wolle er nun "die größte Herausforderung von allen" angehen: ein "guter Vater" zu sein.
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Ingo Salmen
Author Ingo Salmen

Ein spannender Tag in London geht zu Ende

Boris Johnson feuert zehn Minister, krempelt die Regierung um - und beruft manchen Brexit-Ultra. Ordnung in diesen Tag bringt unser Korrespondent Sebastian Borger. Seinen Bericht empfehlen wir Ihnen auch als Ausblick auf die kommenden Tage und Wochen. Wir bedanken uns für Ihr Interesse und wünschen eine angenehme Nacht!
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Ingo Salmen
Author Ingo Salmen

Neue Töne in 10 Downing Street

Eines ist schon einmal sicher: Der neue britische Premier Boris Johnson schlägt einen anderen Ton an als seine Vorgängerin Theresa May. Seine Ankündigung vor den Stufen des Amtssitzes in der Downing Street, Großbritannien „ohne Wenn und Aber" zum 31. Oktober aus der EU herauszuführen, kommt einer Kampfansage an die Gemeinschaft gleich. Lesen Sie hier den Kommentar unseres Europafachmanns Albrecht Meier.
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Ingo Salmen
Author Ingo Salmen

Dominic Raab folgt Hunt als Außenminister nach

Johnson macht den früheren Brexit-Minister Dominic Raab zu seinem Außenminister. Er tritt damit die Nachfolge von Jeremy Hunt an, wie die Regierung in London am Mittwochabend mitteilte. Raab war im November als Brexit-Minister zurückgetreten, weil er den Kurs der damaligen Premierministerin Theresa May in den Brexit-Verhandlungen mit der EU als zu nachgiebig empfand. (AFP)
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Ingo Salmen
Author Ingo Salmen

Sajid Javid wird neuer Finanzminister

Boris Johnson hat Ex-Innenminister Sajid Javid zu seinem Finanzminister ernannt. Der Ex-Banker übernehme den Posten von Philip Hammond, teilte die Regierung in London am Mittwochabend mit. Hammond hatte kurz vor Johnsons Amtsantritt seinen Rücktritt erklärt und dies mit dessen Entschlossenheit begründet, Großbritannien bis zum 31. Oktober wenn nötig auch ohne Brexit-Abkommen aus der EU zu führen. (AFP)
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Julia Weiss
Author Julia Weiss

Johnson nennt Backstop "Instrument der Einkerkerung"

Johnson hat den Backstop erneut strikt zurückgewiesen. Diese Garantieklausel soll verhindern, dass zwischen dem britischen Nordirland und dem EU-Mitglied Irland wieder Grenzkontrollen eingeführt werden müssen. Denn das könnte den alten Konflikt zwischen katholischen Befürwortern einer Vereinigung Irlands und protestantischen Loyalisten wieder schüren.

Der Backstop sieht vor, dass Großbritannien so lange Teil einer Zollunion mit der EU bleibt, bis das Problem anderweitig gelöst ist. Für Nordirland sollen zudem teilweise Regeln des Europäischen Binnenmarkts gelten. Johnson sieht in der Klausel aber ein "Instrument der Einkerkerung" Großbritanniens in Zollunion und Binnenmarkt. Er will den Backstop streichen und die irische Grenzfrage erst nach dem Austritt in einem künftigen Freihandelsabkommen mit der EU lösen. (dpa)
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Julia Weiss
Author Julia Weiss

Spekulationen über Großbritanniens "First Girlfriend"

Als Johnson die erste Ansprache vor seinem künftigen Dienstsitz in der Downing Street hielt, blieb seiner Freundin Carrie Symonds der große Auftritt zunächst versagt. Die 31-Jährige ist seit Mittwoch Großbritanniens "First Girlfriend" - und reihte sich dennoch mit einigen Metern Abstand hinter Johnson in die Zuhörerreihen ein.

Die Beziehung der beiden hatte bereits im Vorfeld nicht nur für Stirnrunzeln, sondern auch für protokollarisches Kopfzerbrechen gesorgt. Nach 26 Jahren Ehe hatte sich Johnson im vergangenen Jahr von seiner zweiten Frau Marina Wheeler getrennt - die Scheidung läuft noch. Seitdem macht der 55-Jährige aus seiner Beziehung mit der deutlich jüngeren ehemaligen Kommunikationschefin seiner Konservativen Partei keinen Hehl. (AFP)
Boris Johnson Freundin Carrie Symonds
Boris Johnson Freundin Carrie Symonds   Bild: Imago
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Julia Weiss
Author Julia Weiss

Putin wirbt um einen Ausbau der Beziehungen

Russlands Präsident Wladimir Putin hat Johnson „viel Erfolg bei seiner verantwortungsvollen Arbeit“ gewünscht. In einem am Mittwoch vom Kreml in Moskau verbreiteten Glückwunschschreiben warb Putin für einen Ausbau der Beziehungen zwischen Moskau und London. Das würde den Interessen beider Länder und Völker entsprechen. (dpa)
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Julia Weiss
Author Julia Weiss

Boris Johnson klingt wie Bill Clinton

Journalisten der britischen Zeitung "The Guardian" erinnerte Boris Johnsons Antrittsrede an eine Rede des früheren US-Präsidenten Bill Clinton. Der sagte im Jahr 2012: "Ich liebe dieses Land so sehr. (...) Die Leute haben unseren Tod vorhergesagt, seit George Washington dafür kritisiert wurde, ein mittelmäßiger Landvermesser mit einem schlechten Satz falscher Holzzähne zu sein. Und bisher hat jede einzelne Person, die gegen Amerika gewettet hat, Geld verloren, weil wir immer zurückkommen "

Boris Johnson wählte nicht nur ähnlich pathetische Worte, sondern einen fast identische Argumentationsfigur: "Niemand, der in den letzten Jahrhunderten gegen die Ambitionen dieses Landes gewettet hat, hatte damit Erfolg. Und es wird ihnen auch heute nicht gelingen." Seinen Gegnern, gemeint waren die Brexit-Gegner sagte er den Kampf an. "Die Zweifler, Schwarzmaler und Pessimisten werden wieder falsch liegen", sagte Johnson. „Ich sage: Unterschätzt dieses Land nicht!“
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Julia Weiss
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Merkel gratuliert Johnson 

Bundeskanzlerin Merkel reiht sich ein in die Reihe der Gratulanten. Sie wünscht dem neuen britischen Premierminister Boris Johnson „eine glückliche Hand und viel Erfolg zum Wohl“ Großbritanniens . „Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit und die weitere Vertiefung unserer bilateralen Beziehungen“, schreibt Merkel nach Angaben der Bundesregierung. (dpa)
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Julia Weiss
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Tusks Glückwunsch-Schreiben fällt kurz aus

„Ich freue mich darauf, unsere Zusammenarbeit bei einem Treffen detailliert zu besprechen“, schreibt der EU-Ratspräsident. Den englischen Ausdruck „in detail“ setzt er in seinem Schreiben an Johnson zwischen Gedankenstriche - eventuell um zu betonen, dass die EU bislang nicht weiß, wie sich der neuen Premierminister die künftigen Beziehungen zwischen der EU und Großbritannien vorstellt. (mit AFP)
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Julia Weiss
Author Julia Weiss

Johnsons große Versprechen

Johnson gibt sich volksnah. Er wolle den Menschen im Land dienen. "Meine Aufgabe ist es, eure Straßen sicherer zu machen", sagt er. Er verspricht bessere Bildung und soziale Absicherung. Er wolle sich um die "Zurückgelassenen und Vergessenen" kümmern. Er erwähnt sogar das Wohl der Tiere, welche die Menschen so sehr in ihr Herz geschlossen hätten.

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Julia Weiss
Author Julia Weiss

Brexit "ohne Wenn und Aber"

In seiner Antrittsrede als neuer britischer Premierminister verspricht Boris Johnson eine „neue aufregende Partnerschaft mit der EU“. Er fühle sich aber gezwungen, einen EU-Austritt ohne Abkommen in Erwägung zu ziehen, sofern die EU nicht zu Nachverhandlungen bereit sei – auch wenn er den "No-Deal" nicht wolle. Großbritannien müsse sich dafür aber bereit machen. Außerdem strebe er Freihandelsabkommen mit der EU an. "Wir werden am 31. Oktober aus der EU herauskommen - ohne Wenn und Aber", bekräftigte er.

Die Vorbereitungen würden in allen Bereichen beschleunigt - von den Häfen über Banken bis zu den Krankenhäusern. Zugleich kündigte er für den Herbst an, ein Paket zum Ankurbeln der Wirtschaft vorzubereiten - unabhängig wie der Brexit verlaufen werde. (mit AFP)

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