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Markus Söder (l.) und Armin Laschet beim digitalen Neujahrsempfang der NRW-CDU.

© Federico Gambarini/Reuters

Neuer CDU-Chef: Laschet will K-Frage gemeinsam mit Söder klären

NRW-Ministerpräsident wird neuer CDU-Vorsitzender + Gespräche mit CSU im Frühjahr „auf Augenhöhe“ + Merkel erteilt Merz Absage + Newsblog zum CDU-Parteitag.

Stand:

Der neu gewählte CDU-Vorsitzende Armin Laschet will die Frage der Kanzlerkandidatur im Frühjahr gemeinsam mit CSU-Chef Markus Söder entscheiden. Im Interview mit dem Sender ntv sagte Laschet, entscheidend werde sein, "dass wir den erfolgreichen Kurs der Mitte dann auch fortsetzen". Die Gespräche zwischen CDU und CSU würden "auf Augenhöhe" geführt, "das ist der Charakter der Union", sagte Laschet. "Aber natürlich hat der Vorschlag der CDU ein gewisses Gewicht." Er fügte hinzu: "Ich bin sicher, Markus Söder und ich werden einen gemeinsamen Vorschlag finden." Alle Ereignisse des digitalen Parteitags der CDU können Sie in unserem Newsblog noch einmal nachlesen.

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Sven Lemkemeyer

Laschet: Söder und ich finden einen gemeinsamen Vorschlag

Der neu gewählte CDU-Vorsitzende Armin Laschet will die Frage der Kanzlerkandidatur im Frühjahr gemeinsam mit CSU-Chef Markus Söder entscheiden. Im Interview mit dem Sender ntv sagte Laschet, entscheidend werde sein, "dass wir den erfolgreichen Kurs der Mitte dann auch fortsetzen". Die Aufgaben für die nächste Kanzlerschaft würden allerdings "in eine ganz schwere Zeit fallen - mit Wirtschaftsproblemen, mit Haushaltsproblemen, Europa zusammenhalten; also da beginnt was Neues".

Die Gespräche zwischen CDU und CSU würden "auf Augenhöhe" geführt, "das ist der Charakter der Union", sagte Laschet. "Aber natürlich hat der Vorschlag der CDU ein gewisses Gewicht." Er fügte hinzu: "Ich bin sicher, Markus Söder und ich werden einen gemeinsamen Vorschlag finden."

Wer Bundesvorsitzender der CDU werde, "muss auch bereit sein, dieses Amt zu machen", sagte Laschet mit Blick auf die Kanzlerschaft. Die Zeit, in der man wie einst Gerhard Schröder am Zaun des Kanzleramts gerüttelt und "Ich will da rein" gerufen habe, die sei vorbei. Es gehe um die Frage: "Wie finden wir einen guten Weg, dass nach 16 Jahren CDU-Kanzlerschaft der Nachfolger wieder aus der CDU kommt. Das muss gemeinsam besprochen werden."

Er habe sich gewünscht, dass Friedrich Merz für das CDU-Präsidium kandidiert, sagte Laschet. "Der Platz wäre da gewesen. Ich habe ihn gebeten, das zu machen. Er hat sich anders entschieden, das respektiere ich."

Merz hatte sich nach seiner Niederlage auf dem CDU-Parteitag als Wirtschaftsminister ins Spiel gebracht - im Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Auf Twitter hatte Merz erklärt, er habe Laschet "angeboten in die jetzige Bundesregierung einzutreten und das Bundeswirtschaftsministerium zu übernehmen". Ein

Regierungssprecher erklärte umgehend, die Kanzlerin plane keine Regierungsumbildung. Über die Unterredung mit Merz wollte Laschet nichts sagen, er berichte nicht aus persönlichen Gesprächen, sagte er. "Ich habe jedenfalls um ihn geworben." Nun werde man über andere Formen  nachdenken, "wie er weiter Rat geben kann", so Laschet.

Markus Söder (links) und Armin Laschet beim digitalen Neujahrsempfang der NRW-CDU.
Markus Söder (links) und Armin Laschet beim digitalen Neujahrsempfang der NRW-CDU.   Bild: Federico Gambarini/AFP
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Julia Weiss
Author Julia Weiss

Laschet will K-Frage nicht von Umfragewerten abhängig machen

Die Union wird die Entscheidung der Kanzlerkandidatur nach Angaben des neuen CDU-Chefs Armin Laschet nicht von den Umfragwerten möglicher Kandidaten abhängig machen. "Ich glaube nicht, dass Umfragen entscheiden, wer gewinnt", sagte Laschet am Samstag in der ARD-Sendung "Farbe bekennen". Entscheidend sei, dass CDU und CSU geschlossen in die Bundestagswahl gingen und was die beste Aufstellung sei. Er werde sich bald mit CSU-Chef Markus Söder zusammensetzen, eine Entscheidung werde wie geplant im Frühjahr fallen. "Den Vorschlag werden die Parteivorsitzenden machen. Ich werde dieses Recht wahrnehmen", kündigte Laschet an.

In den letzten Umfragen schnitt Laschet nicht gut ab. Laut ZDF-Politbarometer trauen ihm nur 28 Prozent der Befragten das Kanzleramt zu. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder kommt dagegen auf 54 Prozent Zustimmung. 
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Julia Weiss
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Bild: Reuters Pool

Laschet weist Kritik an Auftritt von Spahn zurück 

Der neue CDU-Chef Armin Laschet hat Kritik an einem umstrittenen Auftritt von Gesundheitsminister Jens Spahn auf dem digitalen Parteitag zurückgewiesen. „Ich fand das in Ordnung“, sagte Laschet am Samstag bei der Aufzeichnung der ARD-Sendung „Farbe bekennen“. Es habe sich um den Punkt „Aussprache“ gehandelt. Er habe gewusst, dass Spahn etwas sagen wollte. Der war im Kampf um den Parteivorsitz als „Teampartner“ von Laschet angetreten. (dpa)
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Julia Weiss
Author Julia Weiss

Zurück zur Männer-Partei

Gibt es in der CDU eigentlich nur noch Männer? Diesen Eindruck kann man nach dem zweiten Tag des Parteitages bekommen. Am Freitagabend hielt noch die nun ehemalige Parteivorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer ihre Rede, danach war von Frauen nicht mehr viel zu hören

Immerhin wurden mit Julia Klöckner und Silvia Breher zwei Frauen zu Vizevorsitzenden gewählt. Aber ein fairer Ausgleich ist das nicht. Das neu gewählte CDU-Präsidium besteht aus elf Männern und vier Frauen - und das im Jahr 2021. 

Auch bei der Fragerunde an die Kandidaten für den Parteivorsitz schien das Motto zu sein: Männer fragen Männer. Zugeschaltet wurden drei männliche Kommunalpolitiker - und Jens Spahn. 
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Julia Weiss
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Bild: David Hutzler/dpa 

Brinkhaus hofft nun auf neuen Zusammenhalt der CDU 

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) setzt nach der Wahl von Armin Laschet zum neuen Vorsitzenden auf Gemeinsamkeit in der CDU. Er sei überzeugt, dass Laschet die Aufgabe, jetzt die Partei zusammenzuführen und in den Bundestagswahlkampf zu führen, mit seinem Team hervorragend meistern werde, sagte Brinkhaus am Samstag in Berlin. Die Fraktion werde ihren Teil dazu beitragen, dass die Einheit und das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Union nun auch bei denjenigen da seien, die Anhänger unterlegener Kandidaten waren. (dpa)
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Julia Weiss
Author Julia Weiss

Laschet will K-Frage im Frühjahr besprechen

Der neue CDU-Vorsitzende Armin Laschet hält sich beim Thema Kanzlerkandidatur der Union bedeckt. "Die Frage stellt sich nicht, wir werden das im Frühjahr besprechen", sagt Laschet in der ARD-Sendung "Farbe bekennen". Er fügt aber hinzu, die CDU sei meist erfolgreich gewesen, wenn der Vorsitzende auch bereit sei, Kanzlerkandidat zu sein. Er werde offen in das Gespräch mit dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder gehen und die Frage fair erörtern, wenn sie anstehe. (Reuters)
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Georg Ismar
Author Georg Ismar

Kopfschütteln über Merz 

Im Bundeswirtschaftsministerium erntet der Versuch von Friedrich Merz, Peter Altmaier zu entmachten und statt seiner Bundeswirtschaftsminister zu werden, vor allem eins: großes Kopfschütteln. Und man fragt sich, welcher tiefere Sinn in dieser von der Kanzlerin abgebügelten Aktion stehen soll. "Is over", heißt es in Regierungskreisen mit Blick auf Merz. Zumal er noch in seiner Bewerbungsrede für den CDU-Vorsitz gesagt hatte, er sei in die CDU eingetreten, nicht in eine "Vermittlungsagentur für Regierungsämter". Nachdem er aber gegen Armin Laschet verloren hatte, versuchte er ein Regierungsamt vermittelt zu bekommen. 
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Julia Weiss
Author Julia Weiss

Laschet will mit anderen Parteien sprechen

In seinem Schlusswort vor dem CDU-Parteitag dankte der neu gewählte CDU-Vorsitzende Armin Laschet  am Samstag "den anderen demokratischen Parteien", die ihm zu seiner Wahl gratuliert hatten. "Ich werde bald das Gespräch mit allen suchen, weil gerade in der jetzigen Zeit Demokraten zusammenstehen müssen."

Laschet sagte zugleich, er stelle sich auf harte Wahlkämpfe vor den Landtagswahlen und der Bundestagswahl ein. "Alle werden gegen uns sein", sagte er. Besonders von der AfD erwarte er einen "aggressiven" Wahlkampf. (AFP)
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Julia Weiss
Author Julia Weiss
Bild: dpa/Michael Kappeler

FDP-Chef Lindner hofft auf schwarz-gelb im Bund

FDP-Chef Christian Lindner macht sich nach der Wahl von Armin Laschet zum neuen CDU-Vorsitzenden Hoffnungen auf eine schwarz-gelbe Koalition im Bund. Lindner sagte der „Bild am Sonntag“ mit Blick auf die CDU-FDP-Regierung in Nordrhein-Westfalen: „Mit Armin Laschet hat der erfolgreiche Ministerpräsident einer schwarz-gelben Koalition gewonnen.“ Die FDP erlebe jeden Tag, dass er ein fairer Partner sei. „Deshalb war mit Armin Laschet 2017 im größten Bundesland möglich, was im Bund mit Frau Merkel nicht möglich war. Sein Parteivorsitz verändert deshalb die Ausgangslage in diesem Wahljahr erheblich.“ Die Bundestagswahl ist im Herbst. (dpa)
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Julia Weiss
Author Julia Weiss
Bild: Imago/Sepp Siegl

Söder und die K-Frage

CSU-Chef Markus Söder hat Armin Laschet zur Wahl zum CDU-Vorsitzenden gratuliert, sich aber nicht direkt zu eigenen Ambitionen auf die Kanzlerkandidatur der Union geäußert. „Armin Laschet und ich werden, da bin ich ganz sicher, für alle weiteren Fragen, die mal anstehen, eine gemeinsame, kluge und geschlossene Lösung finden“, sagte der bayerische Ministerpräsident am Samstag in seiner Heimatstadt Nürnberg, ohne die Kandidaten-Frage konkret anzusprechen. 

Armin Laschet bot er eine gute und enge Zusammenarbeit an. Indes müsse sich auch die "neu aufgestellte CDU komplett geschlossen" zeigen. An erster Stelle stehe für die Bürger die Bewältigung der Corona-Krise, sagte Söder. (dpa)
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Georg Ismar
Author Georg Ismar

Hackerangriffe auf CDU-Parteitag 

CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak hat von diversen Versuchen von Hackern berichtet, das digitale Abstimmungssystem der CDU anzugreifen und zu manipulieren. „Das ist verboten und strafbar“,  sagte er zum Abschluss des virtuellen Parteitags. Die Partei hatte extra Server anmieten lassen und ein vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifiziertes System entwickelt. „Wir haben uns gewehrt und waren vorbereitet“, betonte Ziemiak mit Blick auf die nicht erfolgreichen Hackerangriffe, die die Wahl des neuen Vorsitzenden hätten torpedieren und ungültig machen können. Der neue Vorsitzende Armin Laschet sagte mit Blick auf eine dann möglicherweise ungültige Wahl und unzureichenden Hackerschutz: „Die Häme wäre uns gewiss gewesen“. Er dankte Ziemiak, dass das Experiment sicher und so gut geklappt hat. 

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Julia Weiss
Author Julia Weiss

Merz will Wirtschaftsminister werden - Merkel plant keine Regierungsumbildung

Der in der Wahl zum CDU-Chef unterlegene Friedrich Merz lässt keine Zeit verstreichen. Wie der Sprecher von Merz dem Tagesspiegel bestätigt, hat Merz dem neuen CDU-Vorsitzenden Laschet angeboten, in die jetzige Bundesregierung einzutreten und das Bundeswirtschaftsministerium zu übernehmen.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) erteilte ihm allerdings eine Ansage. Sie will ihr Kabinett nicht umbilden. „Die Bundeskanzlerin plant keine Regierungsumbildung“, sagte ein Regierungssprecher am Samstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Auch Armin Laschet reagierte zurückhaltend auf Merz' Angebot. Mit Friedrich Merz habe er verabredet nochmal zu sprechen, wie sein Beitrag „für unsere Partei aussehen kann", sagte Laschet auf dem Parteitag. 

Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters begründete Merz zudem, warum er nicht für das CDU-Präsidium kandidiert hat. "Die CDU kann nicht nur von Männern aus Nordrhein-Westfalen geführt werden", sagte Merz. "In das Präsidium wären bei meiner Bewerbung noch weniger Frauen gewählt worden. Ich habe mich deshalb entschlossen, zugunsten der Frauen auf eine Kandidatur zu verzichten." 
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Maria Fiedler
Author Maria Fiedler
Bild: dpa

Was der stummgeschaltete Delegierte Adams sagen wollte

Der Delegierte Hans-Werner Adams aus Rheinland-Pfalz ist zum heimlichen Star des Online-Parteitags der CDU avanciert. Der erste Beigeordnete der Stadt Sinzig kämpfte bei der Fragerunde vor dem ersten Wahlgang mit den Tücken der Technik. Auf die Aufforderung der Moderatorin: „Herr Adams, Sie können sprechen“ folgte Schweigen. Eine erneute Aufforderung: „Ja, Herr Adams, Sie können reden“ blieb ebenfalls erfolglos. Friedrich Merz und Norbert Röttgen kommentierten die vergeblichen Versuche des Parteifreundes mit Lächeln.

Was ist da schiefgelaufen? Anruf bei Adams in Sinzig. „Beim Ton-Test mit der Parteitagstechnik hat alles noch super funktioniert“, erklärt der 63-Jährige. Dann sei er aber in den digitalen Plenarsaal geschaltet worden. Und plötzlich habe man ihn nicht mehr hören können.

Adams wollte eigentlich eine Art Appell an die drei Bewerber richten. „In meiner ingenieurwissenschaftlichen Ausbildung habe ich gelernt, die Dinge ganzheitlich zu sehen“, heißt es in seinem vorbereiteten Statement. „Auf die Politik übertragen heißt das, für die Parteiarbeit und beim Regieren muss um 3 Komponenten gerungen werden: eine gute Wirtschaftspolitik, verbunden mit einer guten Sozialpolitik und guten Umweltpolitik.

Für wen er gestimmt hat, will Adams nicht verraten. Er sei aber mit Laschet als neuem Parteivorsitzendem zufrieden, sagt der CDU-Mann, der schon seit 25 Jahren in der Politik ist. 

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Michael Schmidt

Kommentar von Kai Wegner (Berlin-CDU) zur Laschet-Wahl: Hoffe, dass Merz und Röttgen an Bord bleiben

„Ich habe mich für Friedrich Merz ausgesprochen, dann ist es klar, dass ich ihn natürlich auch wähle", sagte Kai Wegner dem Tagesspiegel am Samstag. "Aber auch wenn ich einen anderen Favoriten hatte, kann ich mit Armin Laschet als neuem CDU-Vorsitzenden sehr gut leben, ich kenne ihn ja auch sehr gut. Ich denke, er wird gut führen, gut zuhören und es schaffen, den konservativen, den liberalen und den sozialen Flügel der Partei zusammenzubringen.
 Nach diesem spannenden und sehr fairen Wettstreit hat sich aber auch gezeigt, dass alle drei Kandidaten viele Unterstützer haben und viele Menschen im Land begeistern konnten, deshalb hoffe ich, dass Friedrich Merz und auch Norbert Röttgen an Bord bleiben. Nur so bleibt die CDU die starke Partei, die jetzt die Bundesregierung anführt.“ 

Bei der Frage, ob damit für ihn auch klar sei, dass Armin Laschet Kanzlerkandidat der Union im kommenden Bundestagswahlkampf werde, verwies Wegner am Sonnabend auf die Ambitionen von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU): „Das entscheidet die CDU ja nicht ganz allein. Wir haben ja auch eine starke und sehr selbstbewusste Schwesterpartei in Bayern, und bei der Frage der Kanzlerkandidatur wird sich zeigen müssen, ob Armin Laschet oder Markus Söder mehr Unterstützung in der Bevölkerung finden.“ Er persönlich habe bereits einen Favoriten, werde diesen aber noch nicht verraten, so Wegner. „Ich glaube, dass die Menschen gerade ganz andere Dinge interessieren: Der Gesundheitsschutz, die Situation der Ärzte und Pfleger in den Krankenhäusern, die Frage, wie wir einen Neustart in der Wirtschaft hinbekommen und Arbeitsplätze sichern und schaffen können. Das sollte auch uns als Partei in Regierungsverantwortung jetzt mehr bewegen als die Frage nach der Kanzlerkandidatur.“ (tsp)
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Georg Ismar
Author Georg Ismar

Scholz: "Glück auf", Armin Laschet 

Im Lager des SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz halten sie Armin Laschet, sollte er Unions-Kanzlerkandidat werden, für den Gegner, der am einfachsten zu stellen sei. Der Finanzminister will dann vor allem mit seiner Seriosität punkten. Allerdings hat Laschet nun geschafft, was Scholz nicht gelang, Vorsitzender seiner Partei zu werden. Auf Tagesspiegel-Anfrage zum Erfolg Laschets, betont Scholz: " Erstmal einen ganz herzlichen Glückwunsch zur Wahl zum neuen CDU-Vorsitzenden" Er wünsche ihm ein glückliches Händchen für diese Aufgabe. "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit, insbesondere im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Es ist gut, dass die Führungsfrage innerhalb der CDU nun erstmal geklärt ist. Glück auf!"
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Maria Fiedler
Author Maria Fiedler

Schwächstes Ergebnis für Spahn

Die CDU-Delegierten stimmten auch über die stellvertretendern Parteivorsitzenden ab. Von allen fünf Stellvertretern bekam Jens Spahn das schlechteste Ergebnis - obwohl er als Gesundheitsminister einer der beliebtesten Politiker Deutschlands ist. Erklären lässt sich das Ergebnis wohl einerseits damit, dass viele Merz-Anhänger enttäuscht sind. Das bekam Spahn als Mitglied im Team Laschet zu spüren. Andererseits dürfte das Ergebnis auch Folge der fragwürdige Video-Intervention von Spahn beim Parteitag sein: Er hatte sich vorhin in der Kandidaten-Fragerunde zugeschaltet. Und zwar nicht um eine Frage zu stellen, sondern um noch einmal für Laschet zu werben. Das haben viele als unfair empfunden. Dennoch ist Jens Spahn als CDU-Vizechef jetzt gewählt. 
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Georg Ismar
Author Georg Ismar
Bild: Odd Andersen/AFP
Merz und Röttgen versprechen Unterstützung 

Es war die große Sorge vor dem Parteitag: Dass die Wahl die Partei spalten könnte. Friedrich Merz und Norbert Röttgen zeigen sich als faire Verlierer, akzeptieren die Wahl; Röttgen verspricht, Laschet zu unterstützen. In Corona-Zeiten gibt's von Merz eine Glückwunsch-Faust für Laschet, keine Handschläge, keine Umarmungen, keine Blumen. 

Und Laschet dankt in seiner Rede nochmal ganz besonders Annegret Kramp-Karrenbauer, das sei in der auf 15 Minuten begrenzten Bewerbungsrede zu kurz gekommen. 2018 sei es im Asylstreit fast zum Bruch der Fraktionsgemeinschaft von CDU und CSU, sie und Markus Söder hätten das abgewendet und die Schwesterparteien miteinander versöhnt. „Das wird Dir die CDU Deutschlands nie vergessen.“ Nun muss Laschet sich mit Söder ins Benehmen setzen, über die Kanzlerkandidatur der Union. 
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Michael Schmidt

Und jetzt...?

Eine Frage hat die CDU heute beantwortet: Nachfolger von Annegret Kramp-Karrenbauer als CDU-Chef wird Armin Laschet.
Jetzt konzentriert sich alles auf die zweite Frage, die die Union aus CDU und CSU beantworten müssen: Wer soll als Kanzlerkandidat in die Bundestagswahl 2021 gehen, um möglicher Nachfolger von Kanzlerin Angela Merkel zu werden? 
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Georg Ismar
Author Georg Ismar
Bild: Imago/Sepp Spiegl

Laschet und die Bergmanns-Marke

Es war einer der wenigen emotionalen Momente des virtuellen CDU-Parteitags, geschickt von Armin Laschet. Eingangs hatte er ja von seinem Vater, einem Bergmann erzählt. Wenn alle wieder wohlbehalten wieder über Tage waren, dann hätten sie ihre Erkennungsmarke wieder an den Nagel gehängt. Der Vater hat sie bis heute am Schlüsselbund, als Symbol des gegenseitigen Vertrauens, wenn man unter Tage arbeitet. Er hatte sie Laschet mitgegeben und er hielt die goldene Marke mit der Nummer 813 dann am Ende der Rede in die Kamera, als Zeichen dafür, dass die Menschen auch ihm vertrauen können.


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