
© REUTERS/Thilo Schmuelgen
NRW-Landtagswahl im Newsblog: Linke nicht im Landtag - Schwarz-Gelb möglich
Armin Laschet kann neuer Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen werden. Eine Koalition der CDU mit den Liberalen ist denkbar. FDP-Chef Lindner zeigt sich aber distanziert. Die Wahl zum Nachlesen im Newsblog.
- Matthias Meisner
- Armin Lehmann
- Ruth Ciesinger
- Ingo Salmen
Stand:
- Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat die Wahl im größten Bundesland verloren.
- Armin Laschet hat die CDU zum Wahlsieg geführt.
- Die FDP erzielt ihr bestes Ergebnis in Nordrhein-Westfalen.
(mit Agenturen)
Das war die Wahl
Alle Wahlkreise sind ausgezählt, fest steht: CDU-Spitzenkandidat Armin Laschet hat die Wahl gewonnen, die Sozialdemokraten unter Hannelore Kraft sind auf Platz zwei zurückgefallen, und die FDP mit Christian Lindner ist in NRW so stark wie noch nie. Die AfD hat es noch vor den Grünen in den Landtag geschafft, die Linke ist knapp nicht hinein gekommen, und auch die Piraten werden wie erwartet nicht mehr dem neuen Landesparlament angehören. Eine Koalition von CDU und FDP scheint möglich, aber nicht unbedingt gewollt, eine große Koalition hätte in jedem Fall eine komfortable Regierungsmehrheit.
Wir beenden an dieser Stelle unseren Newsblog von der Landtagswahl und bedanken uns für Ihr Interesse.
Alle Wahlkreise ausgezählt
Ausgezählt - fast
Nur noch ein Wahlkreis ist nicht ausgezählt, der mit der Nummer 94: Gütersloh I – Bielefeld III
124 von 128 Wahlkreisen sind ausgezählt
Anne Will zur Wahl und voll am Wähler vorbei
Schulz' Debakel ist Merkels Erfolg
Was 1995 in NRW als herbe SPD-Schlappe galt
Laschet gewinnt Direktmandat in Aachen
Das war knapp: Mit nur 567 Stimmen Vorsprung gegenüber SPD-Kandidatin Daniela Jansen hat CDU-Wahlsieger Armin Laschet seinen Wahlkreis Aachen II direkt gewonnen. Damit steht eine Wahl Laschets zum Ministerpräsidenten zumindest formal nichts im Wege. Denn der Regierungschef muss in Nordrhein-Westfalen zwingend dem Landtag angehören - was auf Armin Laschet damit schon einmal zutrifft.
Trost für Jäger
Der im Wahlkampf viel gescholtene SPD-Innenminister Ralf Jäger wird zumindest in seinem Wahlkreis in Duisburg gemocht. Dort liegt er aktuell mit rund 40 Prozent uneinholbar vor seinem direkten Verfolger von der CDU, Nicolas Back, der auf rund 23 Prozent kommt. 2012 kam Jäger in Duisburg III allerdings noch auf 58,4 Prozent der Erststimmen
Schwarz-Gelb derzeit bei 92 Sitzen
Oppermann: "Martin Schulz stand in NRW nicht zur Wahl"
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Thomas Oppermann versucht in den Tagesthemen, die bundespolitische Bedeutung der Wahl kleinzureden. Es sei vor allem um landespolitische Themen gegangen, zum Beispiel um Schulpolitik, und für die war ja auch Frau Löhrmann von den Grünen zuständig.
Zwar räumt Oppermann ein, dass die SPD "eine schwere, eine bittere Niederlage" erlebt hat. Etwas anderes kann er auch kaum sagen. Aber darüber hinaus soll jetzt auf keinen Fall am Kanzlerkandidaten gezweifelt werden. Sicher, für Martin Schulz wäre "ein Sieg heute Abend enormer Rückenwind gewesen", sagt er. Aber: "Wir werden mit unseren Themen für die Bundestagswahl Erfolg haben."
Dass diese inhaltlichen Pflöcke erst jetzt und nicht schon vor der NRW-Wahl eingeschlagen werden, nun, das sei "im Nachhinein betrachtet" ein "Fehler" gewesen. Aber da hätten eben die Kollegen aus NRW darum gebeten.
Und als Moderator Ingo Zamperoni gar nicht locker lassen will, sagt Oppermann: "Martin Schulz stand in NRW nicht zur Wahl. Er kandidiert als Bundeskanzler."
Hier hat die AfD besonders gut abgeschnitten
Barley wirft CDU "Wutbürgerwahlkampf" vor
SPD-Generalsekretärin Katarina Barley hat der CDU in Nordrhein-Westfalen eine Art „Wutbürgerwahlkampf“ vorgeworfen. „Da waren ja auch so ein paar Punkte drin, wo man schon fast von Fake News (deutsch: gefälschte Nachrichten) reden kann“, sagt Barley im ZDF-„heute-journal“. „Zum Beispiel die Wirtschaftskraft - Nordrhein-Westfalen steht da auf Platz sechs. Es wurde ja so getan, als wäre das quasi das Griechenland unter den Bundesländern.“
Die Hauptgründe für das SPD-Desaster bei der NRW-Landtagswahl sieht Barley aber in der Landespolitik von SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Vier der fünf wichtigsten Themen für die Bürger seien in der Landespolitik zu verorten. „Man muss wohl auch sagen, dass da einige Sachen schiefgelaufen sind. Hannelore Kraft hat ja auch die Konsequenzen gezogen, was ich ihr wahnsinnig hoch anrechne.“ Etwa im Sicherheits- oder auch im Bildungsbereich habe bei den Bürgern offensichtlich große Unzufriedenheit geherrscht.
Bei den drei von der SPD verlorenen Landtagswahlen dieses Jahres - neben NRW in zuletzt in Schleswig-Holstein und zuvor im Saarland - sei der Fokus auf den Wahlkämpfern im jeweiligen Land gelegen. „Jetzt werden die Karten neu gemischt. Jetzt heißt es wirklich: Martin Schulz oder Angela Merkel.“ Jetzt gehe der Bundestagswahlkampf los. (dpa)Der Erfolg des Christian Lindner
"Christian Lindner ist der Mann, dem die Erweckung einer scheintoten politischen Bewegung gelungen ist. Das freidemokratische Element zu stärken war vielen Menschen in einem Bundesland wichtig, das der nordrhein-westfälischen Variante von Rot-Grün offensichtlich überdrüssig geworden war." So kommentiert Gerd Appenzeller den Erfolg der Liberalen an Rhein und Ruhr. Und er meint: Die FDP hätte noch stärker sein können.
Laschet: "Politik ist kein Wunschkonzert"
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