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In den kommenden Tagen: Selenskyj erwartet Friedensplan der Koalition der Willigen
Russland meldet groß angelegten ukrainischen Drohnenangriff + Ukraine meldet 200 russische Soldaten in Pokrowsk + Trump stellt klare Bedingung für neuen Ukraine-Gipfel mit Putin + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem 24. Februar 2022 verteidigt sich die Ukraine gegen die Invasion Russlands. Aktuell rückt die russische Armee an zahlreichen Frontabschnitten vor allem im Osten der Ukraine vor. Die USA versuchen sich als Friedensvermittler. Mehr zur aktuellen Lage im Newsblog unten.
Hinweis: Angaben der Regierungen, Armeen und Bilder und Videos aus der Region lassen sich manchmal nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine zu vermitteln.
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Selenskyj erwartet Friedensplan der Koalition der Willigen
Atomwaffen: Putin kündigt Abkommen mit den USA zur Plutonium-Entsorgung auf
Der russische Präsident Wladimir Putin hat ein bereits außer Kraft gesetztes Abkommen mit den USA über die Plutonium-Entsorgung endgültig aufgekündigt. Der Kreml-Chef unterschrieb am Montag ein entsprechendes Gesetz, das zuvor bereits vom Parlament beschlossen worden war. Das nun aufgekündigte Gesetz sollte ursprünglich Moskau und Washington am Bau weiterer Atomwaffen hindern.
In dem im Jahr 2000 unterzeichneten und 2010 nochmals überarbeiteten Abkommen zum Umgang und zur Entsorgung von Plutonium verpflichteten sich Moskau und Washington, ihre riesigen Plutoniumvorräte aus der Zeit des Kalten Krieges deutlich zu reduzieren und für die Kernenergie zu nutzen. Nach US-Schätzungen sollte durch das Abkommen so viel Material eingespart werden, wie zur Herstellung von rund 17.000 Atomwaffen benötigt würde.
Putin hatte Russlands Teilnahme an dem Abkommen bereits 2016 ausgesetzt, als die Beziehungen zu Trumps Vorgänger Barack Obama angespannt waren. Nun kündigte der Kreml-Chef es mit seiner Unterschrift endgültig auf.
Putins Unterschrift erfolgte einen Tag, nachdem er den Abschluss von Tests eines neuartigen, nuklear angetriebenen Marschflugkörpers verkündet hatte. Zuvor hatten sich die Beziehungen zwischen dem Kreml-Chef und US-Präsident Donald Trump deutlich abgekühlt: Trump vertagte unter anderem am vergangenen Dienstag ein geplantes Treffen mit Putin in Budapest auf unbestimmte Zeit. (AFP)
Orban reist zu Gesprächen über russisches Öl nach Washington
Nach der Verhängung von US-Sanktionen gegen die zwei größten russischen Erdöl-Konzerne reist Ungarns Regierungschef Viktor Orban in der kommenden Woche zu Gesprächen mit US-Präsident Donald Trump. Orban werde „in der zweiten Hälfte der nächsten Woche in Washington die Gelegenheit haben, dieses Thema mit dem US-Präsidenten zu besprechen“, sagte der ungarische Außenminister Peter Szijjarto am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem israelischen Amtskollegen Gideon Saar.
Ungarn sei gerade dabei, die Folgen der jüngsten US-Sanktionen auszuwerten, fügte Szijjarto an. Am Wochenende hatte der US-Botschafter bei der Nato, Matthew Whitaker, in einem Fernsehinterview gesagt, sein Land erwarte von Ländern wie Ungarn, dass diese sich von russischen Energiequellen unabhängig machten.
In einem Interview mit der italienischen Zeitung „La Repubblica“ hatte Orban zu den Sanktionen gesagt, seine Regierung suche nach einem „Ausweg“. Zudem sagte er, die Sanktionen seien „aus ungarischer Sicht“ ein Fehler. Ohne Erdgas und Erdöl aus Russland würden die Energiepreise in seinem Land „in die Höhe schießen“.
Die USA hatten am Mittwoch vergangener Woche angesichts ausbleibender Fortschritte bei den Bemühungen um Ukraine-Friedensgespräche mit Russland die beiden größten russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil mit Sanktionen belegt. (AFP)
Bericht: 31 Tanker der russischen Schattenflotte in einer Woche vor Finnland festgestellt
In der Ostsee südlich von Finnland sind einem Medienbericht zufolge binnen einer Woche Dutzende Schiffe der sogenannten russischen Schattenflotte festgestellt worden. Wie die finnische Rundfunkanstalt Yle am Montag berichtete, identifizierte sie im Finnischen Meerbusen 31 Schiffe, die auf der gegen die Schattenflotte gerichteten Sanktionsliste der EU stehen.
Der Leiter der finnischen Grenzschutzbehörde, Mikko Hirvi, zeigte sich angesichts der Zahlen gegenüber der Nachrichtenagentur AFP nicht überrascht. Die russischen Schiffstransporte seien auf dem gleichen Niveau wie vor dem Beginn des Ukraine-Kriegs. „Das bedeutet, dass dieser Schiffsverkehr weitgehend über die Schattenflotte stattfindet“, sagte Hirvi weiter.
Als Schattenflotte werden die oft veralteten und unter fremder Flagge fahrenden Schiffe bezeichnet, mit denen Russland Sanktionen umgeht, unter anderem das Öl-Embargo. Seit Februar hat die EU bereits mehr als 400 dieser Schiffe auf ihre Sanktionsliste gesetzt.
Dem finnischen Grenzschutz-Leiter Hirvi zufolge steigt mit dem gehäuften Einsatz von Schiffen aus der Schattenflotte die Gefahr von Umweltkatastrophen. Wegen des „schlechten Zustands“ der veralteten Schiffe und der Tatsache, dass die Kapitäne der Schiffe immer wieder ihre Satellitennavigationssysteme ausschalteten, sei die Gefahr für die Umwelt „eindeutig hoch“, insbesondere in den Gewässern des Finnischen Meerbusens. (AFP)
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Die russische Armee hat nach eigenen Angaben einen großangelegten ukrainischen Drohnenangriff abgewehrt, der sich auch gegen die Hauptstadt Moskau richtete. Im Umland der Metropole seien 40 Kampfdrohnen abgefangen worden, „von denen 34 nach Moskau flogen“, teilte das Verteidigungsministerium mit.
Zwei der vier Flughäfen der Stadt, Domodedowo und Schukowski, wurden wegen der Luftangriffe vorübergehend geschlossen, wie die Luftfahrtbehörde Rosawiazija mitteilte.
Zu Treffern und Schäden wurde nichts bekannt. Anwohner der Städte Domodedowo, Podolsk, Dubna, Ramenskoje und Troizk im Moskauer Umland berichteten von Explosionen, wie der russische Telegramkanal „Mash“ schrieb. Bilder gab es indes nur von einer Rauchsäule bei dem Ort Kommunarka.
Insgesamt wurden nach Militärangaben in der Nacht 193 ukrainische Drohnen über russischem Gebiet ausgeschaltet. Solche Informationen sind nicht unabhängig überprüfbar, sie lassen aber Rückschlüsse auf den Umfang eines Angriffs zu. In den Grenzgebieten Belgorod und Brjansk wurde nach örtlichen Angaben je ein Mensch durch die Drohnen getötet.(Reuters/dpa)
Ukraine meldet 200 russische Soldaten in Pokrowsk – dementiert jedoch Einkesselung der Stadt
Nach monatelangen Sturmangriffen gegen ukrainische Stellungen rund um Pokrowsk am Rande des Donbass ist es russischen Soldaten nach Darstellung aus Kiew gelungen, in die schwer umkämpfte Stadt einzudringen. Die russischen Streitkräfte hätten mehrere kleinere Infanteriegruppen unter Umgehung der ukrainischen Linien in die Stadt eingeschleust, teilte der Generalstab in Kiew auf Facebook mit. Die rund 200 russischen Soldaten hätten sich festgesetzt und lieferten sich schwere Gefechte mit den ukrainischen Einheiten. Beide Seiten setzten dabei auch Kampfdrohnen ein.
Nach Darstellung der ukrainischen Generalität sind die Kämpfe „von hoher Dynamik und Intensität geprägt“. Die russische Armee versuche unterdessen, die ukrainischen Verteidigungslinien mit Kampfpanzern und Schützenpanzern zu durchbrechen.
Der Generalstab widersprach unterdessen russischen Behauptungen von der kompletten Einkesselung ukrainischer Truppen in Pokrowsk. Vielmehr seien größere Gebiete rund um die Stadt zurückerobert worden. Damit habe sich die Lage in dem Abschnitt sowie an den Zufahrtswegen zu Pokrowsk stabilisiert.
Pokrowsk und das benachbarte Myrnohrad sind seit Monaten umkämpft und von einer Einschließung bedroht. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als dreieinhalb Jahren gegen eine russische Invasion. (dpa)
Russland meldet 16 Verletzte durch ukrainische Drohnen in Region Belgorod
In der westrussischen Region Belgorod sind nach Behördenangaben 16 Menschen durch ukrainische Drohnenangriffe verletzt worden. Die ukrainischen Streitkräfte hätten die Ortschaft Maslowa Pristan beschossen und dort zehn Zivilisten, unter ihnen zwei Minderjährige, verletzt, schrieb Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow auf seinem Telegramkanal. Zwei private Wohnhäuser seien durch die Sprengsätze stark beschädigt worden.Etwas später informierte er über sechs weitere Opfer an anderer Stelle. So sind Gladkows Angaben nach in der Gebietshauptstadt Belgorod selbst drei Verletzte zu beklagen, darunter ein Angehöriger des Militärs. In der Ortschaft Dorogoschtsch im an die Ukraine grenzenden Landkreis Graiworon traf es drei weitere Personen, darunter einen 14-Jährigen. (AFP)
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