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Johannes Kahrs (SPD) spricht am 6. September im Bundestag.

© Michael Kappeler/dpa

Blog Generaldebatte im Bundestag: SPD-Haushälter Kahrs: "Gegen die AfD hilft nur saubere Sacharbeit"

Mit dem Haushalt des Kanzleramts steht am Mittwoch die Politik von Angela Merkel im Bundestag auf dem Prüfstand. In der Generaldebatte bezieht die Kanzlerin Stellung - auch gegen die CSU. Der Blog zum Nachlesen.

Stand:

Die Wahl in Mecklenburg-Vorpommern hat in allen Parteien eine Debatte über den Umgang mit der AfD ausgelöst. Nachdem sie sich am Montag vom G-20-Gipfel in China zu Wort gemeldet hatte, hat die Bundeskanzlerin sich am Mittwoch im Bundestag zu ihrem weiteren politischen Kurs geäußert. Klar wird: amtsmüde ist sie nicht.

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Generaldebatte zu Rechtspopulisten und Flüchtlingspolitik

Die Generaldebatte wird anlässlich zum Bundeshaushalt geführt, aber genutzt wird sie meist zur Debatte (und auch mal Abrechnung) über die Regierungspolitik. An diesem Mittwoch ging es wie erwartet oft um die Rechtspopulisten der AfD sowie die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung. Die Koalitionspartner waren dabei überraschend nett zueinander. Wir beenden an dieser Stelle den Liveblog zur Generaldebatte und freuen uns über Ihr Interesse. 
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Vollverschleierung in der Generaldebatte

"Humanität, Begrenzung, Integration" - dieser Dreiklang gelte nach wie vor in der CSU und gleichberechtigt, sagt Gerda Hasselfeldt. Klar sei: Die Integrationskraft Deutschlands habe Grenzen. Dieser Teil der Gesellschaftspolitik sei "nicht mit einem Federstrich zu erledigen". 

Vollverschleierung sei kein Massenphänomen, aber für die Bevölkerung sei es ein "ernsthaftes Problem". Man könne nicht ignorieren, dass 80 Prozent der Deutschen keine Vollverschleierung haben wollen. Es passe nicht zur Integration, sondern sei ein Hindernis, und das müsse man doch sagen dürfen - sagt Hasselfeldt. Darf sie also. 
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Der Tagesspiegel

"Auf manche Fragen gibt es keine einfachen Antworten"

Gerda Hasselfeldt hat es als Merkel-Freundin und CSU-Politikerin nicht unbedingt einfach. Schließlich präsentiert sich CSU-Chef Horst Seehofer aktuell wieder als der größte Kritiker der Kanzlerin in der Politik. 

Hasselfeldt spricht nun vom "Erleben der Menschen im Land", die merken würden, "uns geht es gut in Deutschland. Die Beschäftigungslage war noch nie so gut, die Preise sind stabil, die Reallöhne sind gestiegen. Und das alles ist nicht nur gefühlt, sondern das ist Realität in unserem Land." 

Das alles sei "nicht auf Pump erreicht worden", sondern "mit einem seit Jahren soliden Bundeshaushalt". Noch keine Bundesregierung habe innerhalb einer Legislaturperiode keine neuen Schulden gemacht. Nicht zum Selbstzweck, "sondern in der Verantwortung gegenüber den Kindern und Enkelkindern". 

Und dann kommt das Aber: "Wir erleben auch die Sorgen und Ängste der Menschen, die ganz unterschiedlich sind, aber nachvollziehbar." Diese bezögen sich auf Globalisierung, Digitalisierung, Veränderungen im Alltag, die sich auch aus Kriegen und Krisen überall in der Welt ergeben würden. In ihrer Sorge, den eigenen Wohlstand und die eigenen Werte weiterzugeben, würden viele Menschen "schnelle und einfache Antworten erwarten", sagt sie im Blick auf die vielen AfD-Wähler. "Unsere Verantwortung als Politiker ist es", so Hasselfeldt, "deutlich zu machen: Schnelle und Einfache Antworten gibt es nicht, wir müssen etwas länger darüber nachdenken und wir müssen darum ringen. Applaus.  

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Der Tagesspiegel

"Gegen die AfD hilft nur saubere Sacharbeit"

Zur AfD sagt Kahrs: Die Partei sei nicht "auf der Sachebene unterwegs, sondern appelliert an den inneren Schweinehund. Sie schürt Neid und Missgunst, die mit der realen Situation nichts zu tun haben." 

Das einzige, was man da tun könne, sei "saubere Sacharbeit". Die Dinge aufzählen, die wir schon getan haben. Warum, und dann gibt es am Ende doch ein bisschen Kritik am Koalitionspartner, "müssen wir zum Beispiel mit der Steuerreform warten, die Wolfgang Schäuble für in einem Jahr verspricht"? 

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Der Tagesspiegel

Kahrs: "Im Ergebnis arbeiten wir wunderbar zusammen"

Volker Kauder hat seine Rede beendet, jetzt darf noch einmal ein SPD-Politiker ran. Der Haushaltspolitiker Johannes Kahrs war bei Rot-Grün mit dabei, und kann die Kritik nicht verstehen, dass die Koalition zu zerstritten sei. Bei den Grünen habe man sich auch ganz ordentlich gestritten, und eigentlich wichtig sei doch, "was am Ende bei rauskommt". Und dann zählt er auf, was alles beschlossen wurde. Das ist ziemlich viel, laut Kahrs "mehr als jede andere Regierung in den vergangenen 30 Jahren". Und: "Im Ergebnis arbeiten wir wunderbar zusammen." 
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Integration: Anpassungsleistungen sind notwendig

Beim Thema Integration räumt Volker Kauder ein, dass sich nicht alle Einzel-Erfahrungen übertragen lassen, vor allem auch nicht die dazu, "was nicht funktioniert". Wichtig sei aber dennoch: Wir müssen formulieren, was in unserem Land gelten soll. Das müssen diejenigen, die kommen, auch akzeptieren."

Kauder zielt dabei besonders auf die Schulen. Dort müsse ein Recht für alle gelten, Anpassungsleistungen seien notwendig. Kauder weiß sich dabei mit Cem Özdemir einig und zitiert ein Interview des Grünen mit der FAS. Und wieder demonstriert der CDU-Politiker Einigkeit mit einem Grünen.

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Der Tagesspiegel

Und was ist mit den sicheren Herkunftsstaaten?

"Ich bin ja mit einer ganzen Reihe von Ansichten der Kollegen aus der Fraktion der Grünen bei Menschenrechte einer Meinung", sagt Volker Kauder. Gerade mit Claudia Roth kreuzten sich oft seine Wege. Man müsse aber dann auch alles tun, um diejenigen das Handwerk zu legen, die mit verzweifelten Menschen Geld zu machen. Kauder meint damit die Schlepperbanden vor allem aus den Maghreb-Staaten. Deshalb geht nun seine Bitte an die Grünen, "Winfried Kretschmann, Grüner Ministerpräsident von Baden-Württemberg im Bundesrat über sichere Herkunftsstaaten entsprechend abstimmen zu lassen". 
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Der Tagesspiegel

Kauder: "Hart streiten, aber nichts falsches unterstellen"

Volker Kauder (CDU) ärgert sich über Behauptungen, die wider besseres Wissen aufgestellt werden - und attackiert jetzt auch: Dietmar Bartsch von der Linkspartei. Es sei einfach falsch, dass bei der inneren Sicherheit gespart worden sei. Im Gegenteil, hier seien viele neue Stellen geschaffen worden. Also bitte, als Erkenntnis aus dem vergangenen Sonntag: "Hart streiten, aber sich bitte nichts falsches unterstellen."
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Oppermann lässt Flüchtlingspolitik weitgehend aus

Thomas Oppermann, SPD-Fraktionschef, hat seine Rede in der Generaldebatte beendet - und hat sich dabei gezielt gar nicht mit der Flüchtlingspolitik der Regierung auseinandergesetzt. Auch hat er sich mit Kritik an der Union - bis auf den Finanzminister - ziemlich zurückgehalten. Das war anders erwartet worden. 
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Kritik am Umgang Berlins mit dem Dragoner-Areal

Das in den großen Städten bezahlbarer Wohnraum gebraucht wird, ist jetzt nicht ganz neu, was aber interessant ist. Oppermann kritisiert als Beispiel für schlechte Wohnraumpolitik den Umgang in Berlin mit dem Dragoner-Areal. Ob sich da Bausenator Andreas Geisel (ebenfalls SPD) angesprochen fühlt? 
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Der Tagesspiegel

Auch Oppermann kritisiert Bartsch bei der Rente

Und was kommt jetzt, im (vorerst) letzten Jahr der großen Koalition? Thomas Oppermann verweist auf ein Konzept zur Betriebsrente, das auch "für kleine und mittelständische Unternehmen attraktiv" sei. 

Die Angleichung der Renten sei überfällig, sagt er, und keilt dann wie schon zuvor Angela Merkel gegen den Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch: Was der zu Beginn der Debatte gesagt habe, zeuge "nicht davon, dass man Regierungsverantwortung übernehmen könne". Angleichung bedeute, "dass auch die rentenrechtliche Aufwertung von Arbeitnehmereinkommen zu Ende gehen müsse." Da ist man sich in der großen Koalition also mal einig. 

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Der Tagesspiegel

Viel Geld, wenig Bildung?

Oppermann will das Kooperationsverbot im Grundgesetzt aufheben. Denn: "Deutschland hat enorme Steuerüberschüsse, aber auch massive Mängel im Bildungssystem." Jede zweite Schule sei sanierungsbedürftig, was mit den Haushaltsüberschüssen nicht zusammen passe. Zudem seien die Bildungschancen viel zu ungleich verteilt. Man brauche noch viel mehr gut ausgebildete Fachkräfte im dualen System. Da brauche es die Möglichkeit zur besseren Zusammenarbeit der verschiedenen Ebenen.
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Der Tagesspiegel

Wahlkampf Berlin, Teil II

Und auch jetzt merkt man, dass bald in Berlin gewählt wird: Thomas Oppermann dankt CDU-Innenminister Thomas de Maizière, seinen Parteikollegen und Berliner Innensenator Frank Henkel "bei dem Bestreben nach einem Burka-Verbot in die Schranken gewiesen" zu haben. Das habe nichts mit innerer Sicherheit zu tun. Probleme zu definieren, für die dann keine Lösungen gefunden werden, der trage Angst und Unsicherheit weiter in die Gesellschaft und stärke somit letztlich die AfD.

Und dann betätigt sich der SPD-Politiker Oppermann noch als Lokalpolitiker und fragt sich, warum es auf dem Alexanderplatz nicht endlich eine Polizeiwache gibt ähnlich der Davidswache in Hamburg.  
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Der Tagesspiegel

Oppermann: Starke AfD Gefahr für unser Zusammenleben

Im Blick auf die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern sagt der SPD-Politiker Oppermann: Der erneute Einzug einer Partei wie die AfD in ein Landesparlament sei eine Gefahr für "unser Zusammenleben und die Gesellschaft in Deutschland". Man könne den Rechtspopulisten am ehesten das Wasser abgraben mit einem starken Staat, "der rasch für soziale und generelle Sicherheit" sorge. "Die Bekämpfung von Kriminalität, Gewalt und Terror" identifiziert er deshalb als wichtige Aufgabe.  

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Der Tagesspiegel

Zwischenfrage Volker Beck von den Grünen:

"Welche Rolle spielt in ihren Erwägungen beim Festhalten am Flüchtlingsabkommen die Einschätzung unserer Sicherheitsbehörden, dass die Türkei eine Plattform terroristischer Vereinigungen und deren Aktivitäten in Nahost ist?" will Volker Beck wissen. Erfordere dies keinen Kurswechsel?

Antwort Thomas Oppermann: "Das ist nichts neues, das wissen wir seit Jahren."

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