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Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn bei einem informellen Treffen der NATO-Außenminister

© AFP/John MacDougall

Nato-Beitritt von Finnland und Schweden: Luxemburgs Außenminister wirft Erdogan „Basar-Mentalität“ vor

Der türkische Präsident knüpft sein Ja zum Nato-Beitritt von Finnland und Schweden an Bedingungen. Jean Asselborn sieht darin ein gefährliches Spiel.

Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn hat dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan wegen dessen Haltung zu möglichen Nato-Beitritten Finnlands und Schwedens eine „Basar-Mentalität“ vorgeworfen. Man wisse, wie Basare in der Türkei funktionierten, sagte Asselborn am Dienstag im ZDF-„Morgenmagazin“. „Und manchmal ist die Mentalität, vor allem von Erdogan, auch davon geprägt.“

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Schweden und Finnland streben infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine in die westliche Militärallianz. Erdogan hatte signalisiert, dass die Türkei eine solche Aufnahme kritisch sieht. Er warf beiden Ländern Unterstützung von „Terrororganisationen“ wie der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK vor.

Asselborns Meinung nach gehe es der Türkei gar nicht um die Kurdenfrage, sondern um die Lieferung von US-Kampfflugzeugen vom Typ F16 - in Washington ist ein solches Geschäft politisch umstritten. „Ich glaube, Erdogan will den Preis steigern und will damit Druck machen, dass das geschieht.“ Dies sei ein gefährliches Spiel.

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Anders sieht es die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht: Sie rechne nicht mit einer dauerhaften Blockade des Nato-Beitritts von Schweden und Finnland durch die Türkei, sagte die SPD-Politikerin am Dienstag am Rande eines Treffen der EU-Verteidigungsminister in Brüssel. „Am Ende ist es eine Bereicherung für die Nato, wenn zwei so starke EU-Staaten wie Finnland und Schweden der Nato beitreten. (...) Und ich bin fest davon überzeugt, dass auch die Türkei sich davon überzeugen lässt.“

Zugleich sprach sich Lambrecht dafür aus, die Bedenken und Argumente der Türkei ernst zu nehmen. Auf Nachfrage ließ sie offen, ob dies auch deutsche Zugeständnisse bedeuten könnte. So kritisiert Ankara, dass die vorige Bundesregierung nach dem Einmarsch der Türkei in Nordsyrien 2019 Rüstungsexporte teilweise gestoppt hatte. (dpa)

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