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Rishi Sunak, früherer britischer Finanzminister, ist auf dem Sprung in die Downing Street 10.

© Foto: dpa/Jane Barlow

Update

Nachfolge von Liz Truss: Rishi Sunak wird neuer britischer Premierminister

Seine einzige Rivalin hat ihre Kandidatur im parteiinternen Rennen zurückgezogen. Nun ist der Weg frei für den früheren Finanzminister.

| Update:

Ex-Finanzminister Rishi Sunak wird neuer britischer Premierminister. Seine einzige Rivalin, Penny Mordaunt, zog im parteiinternen Rennen um das Amt ihre Kandidatur zurück, wie sie am Montag bekanntgab. Sunak habe ihre volle Unterstützung, schrieb die amtierende Ministerin für Parlamentsfragen bei Twitter.

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Damit ist der Weg für den 42-jährigen Sunak frei. Als Sohn indischer Einwanderer wird der in Southampton geborene Sunak der erste britische Regierungschef, der einer ethnischen Minderheit in Großbritannien angehört. „Rishi Sunak ist zum Chef der Konservativen Partei gewählt worden“, bestätigte der Chef des zuständigen Fraktionskomitees, Graham Brady, in London.

Nach Zählung britischer Medien hatten sich bis Montagmittag mehr als 178 konservative Abgeordnete öffentlich für den 42-jährigen Sunak ausgesprochen - das ist mehr als die Hälfte der Fraktion.

Die Vorsitzende des Unterhauses, Penny Mordaunt.
Die Vorsitzende des Unterhauses, Penny Mordaunt.

© Foto: Tayfun Salci/ZUMA Press Wire/dpa

Am Morgen hatte sich Mordaunt noch nicht geschlagen geben wollen. Die BBC hatte unter Berufung auf Quellen aus Mordaunts Kampagnen-Team berichtet, die 49-Jährige werde definitiv in einer Stichwahl der Parteibasis antreten, sofern sie die nötige Unterstützung von 100 Tory-Abgeordneten bekomme. Öffentlich hatten sich nach Zählung verschiedener Medien jedoch erst etwa 25 Abgeordnete für Mordaunt ausgesprochen.

Bis 15 Uhr konnten Kandidaten für den Posten des Tory-Parteichefs und infolgedessen für das Amt des Premiers bewerben. In Frage kam aber nur, wer den Rückhalt von mindestens 100 der 357 Tory-Abgeordneten erhielt. Da Mordaunt nun aufgibt, bleibt nur noch Sunak übrig – und steht damit bereits als Premier fest.

Truss war nach beispiellos chaotischen Wochen zurückgetreten

Die Tory-Partei sucht zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate nach einer neuen Führung, nachdem Premierministerin Liz Truss nach sechs beispiellos chaotischen Wochen auf Druck ihrer Partei aus dem Amt ausgeschieden war. Danach hatte sich schnell Ex-Premier Boris Johnson für ein Comeback ins Gespräch gebracht, sich jedoch am Sonntagabend überraschend zurückgezogen.

Sunak inszenierte sich als Kandidat, der die Partei einen kann. Zuletzt hatten sich mit Handelsministerin Kemi Badenoch und Ex-Innenministerin Suella Braverman zwei führende Politikerinnen vom vom rechten Rand der Partei hinter ihn gestellt. Zugute kommt dem 42-Jährigen, dass er im parteiinternen Wahlkampf um die Parteiführung gegen Truss im Sommer vor exakt jenem Finanzchaos gewarnt hatte, das die amtierende Premierministerin in ihrer kurzen Amtszeit mit ihrer Wirtschaftspolitik anrichtete.

Allerdings weisen Experten darauf hin, dass auch Sunak bei Weitem nicht die gesamte Partei und Fraktion hinter sich hat. Viele Mitglieder werfen ihm vor, mit seinem Rücktritt als Finanzminister den Sturz des an der Basis beliebten Johnson ausgelöst zu haben.

Zudem weisen Kritiker auf das große Vermögen des wohl reichsten britischen Abgeordneten hin. Der frühere Investmentbanker ist mit der Tochter des Infosys-Gründers verheiratet, die einen Hunderte Millionen Pfund schweren Anteil an dem indischen IT-Giganten hält. (dpa)

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