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Unionsfraktionsvize Jens Spahn (CDU) möchte erreichen, dass das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung gekoppelt wird.

© IMAGO/Xander Heinl/photothek.de

Spahn zu Rentendebatte: „Für jedes Jahr länger leben einen Monat später in Rente“

Müssen die Deutschen länger arbeiten? In der von Kanzler Scholz ausgelösten Rentendebatte werden die Vorschläge der Union immer konkreter.

In der Debatte um die Erhöhung des Renteneintrittsalters werden die Vorschläge aus der Union immer konkreter. „Wir werden immer älter. Das Rentenalter sollte künftig an die Lebenserwartung gekoppelt werden. Für jedes Jahr länger leben einen Monat später in Rente“, sagte Unionsfraktionsvize Jens Spahn (CDU) dem Tagesspiegel. Die Rente mit 63 sei ein großer Fehler der GroKo gewesen. „Viele Hunderttausende Fachkräfte fehlen alleine deswegen“, kritisierte Spahn.

Zuvor hatten sich bereits Unionsfraktionsmanager Thorsten Frei und CDU-Vize Carsten Linnemann für eine Kopplung der Lebensarbeitszeit an die durchschnittliche Lebenserwartung ausgesprochen. Neu ist, dass Spahn nun benennt, wie der Mechanismus aussehen könnte: Pro Jahr längere Lebenserwartung würde sich das Renteneintrittsalter einen Monat nach hinten verschieben.

Für die Union in der Opposition ist die Rente ein heikles Thema. Zwar haben CDU und CSU die Weiterentwicklung der sozialen Sicherungssysteme als eines ihrer Zukunftsthemen identifiziert. Gleichzeitig ist eine längere Arbeitszeit in der Bevölkerung kein populäres Thema, das beim Gewinnen von Wahlen hilft. Auch in der Union wissen sie: Schon ein falscher Satz kann große Empörung auslösen.

Derzeit arbeitet die CDU unter der Leitung von Carsten Linnemann an einem neuen Grundsatzprogramm. Der 45-Jährige sagt: Eine Krankenschwester oder ein Dachdecker könnten nicht bis 67 arbeiten. Sie bräuchten Unterstützung. „Aber wer noch fit ist und noch kann, der wird in Zukunft länger arbeiten müssen.“

Erarbeitet werden sollen die Details des neuen Rentenkonzepts der CDU in der Fachkommission „Soziale Sicherung“. CDU-Chef Friedrich Merz hat der Ampel vergangene Woche Gespräche über eine große Reform der Rentenversicherung im kommenden Jahr angeboten.

Wieder aufgeflammt war die Rentendebatte, nachdem sich Kanzler Olaf Scholz (SPD) in einem Interview dafür ausgesprochen hatte, dass mehr Menschen tatsächlich bis zum geltenden Renteneintrittsalter arbeiten sollten. Das Regelalter für den Renteneintritt wird in Deutschland schrittweise von 65 auf 67 Jahre angehoben. Immer mehr Menschen machen allerdings von der abschlagsfreien Rente mit 63 Gebrauch.

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In der „Bild am Sonntag“ sagte nun Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD), das Renteneintrittsalter dürfe nicht weiter nach oben gesetzt werden. „Nicht das gesetzliche Renteneintrittsalter muss steigen, sondern das tatsächliche.“ Firmen dürften ältere Menschen nicht aufs Abstellgleis schieben. Unternehmen müssten mehr Menschen über 60 beschäftigen.

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