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Steinbrücks Neuer: Rolf Kleine, Ex-Bild und Ex-Immobilienlobbyist, ist neuer Sprecher für den SPD-Kanzlerkandidaten Rolf Kleine.

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Update

Umstrittener Post: Steinbrück-Sprecher Kleine zieht Facebook-Notbremse

Rolf Kleine, der neue Sprecher von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, soll eigentlich Fettnäpfchen aus dem Weg räumen. Jetzt ist er mit einem alten Facebook-Eintrag erstmal selbst in eines getreten und hat nun die Notbremse gezogen.

Mit holprigen Starts kennt man sich im Team des SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück mittlerweile aus. Der Chef selbst ist schließlich nicht gerade sturzfrei ins Kandidatenrennen gegangenen. Seitdem taumelt er mehr als das er sprintet. Nun hat er am Montag seinen bisherigen Sprecher Michael Donnermeyer gefeuert, um ihn durch Rolfe Kleine zu ersetzen. Der leitete mehrere Jahre das Hauptstadtbüro der "Bild"-Zeitung. Zuletzt war er Lobbyist des größten deutschen Wohnungsunternehmens, der Deutschen Annington, was bereits Fragen nach seinem Standpunkt zur von Steinbrück propagierten Mietpreisbremse aufwarf.

Kleine soll seinen neuen Chef vor Fettnäpfchen bewahren. Doch bevor es soweit kommt, tritt Kleine erstmal selbst in eines. Denn ein Facebook-Post sorgte kurz nach seiner Vorstellung für Wirbel. Am Tag der Niedersachsen-Wahl Anfang des Jahres postete er auf seiner Seite ein Bild des vietnamesischen Generals und Guerillakämpfers Võ Nguyên Giáp mit der Bildunterschrift "Die FDP ist wieder da." - eine Anspielung auf Philipp Röslers vietnamesische Wurzeln.

Die FDP reagierte verärgert. Der Chef der Jungen Liberalen, Lasse Becker, warf Kleine "Alltagsrassismus" vor und forderte prompt seine Entlassung.

Soweit hat es Steinbrück bis jetzt nicht kommen lassen. Aber das Profil von Kleine auf Facebook ist nicht mehr öffentlich einsehbar - das war es am Montag noch. Kleine selbst wollte sich auf Tagesspiegel-Anfrage bisher nicht dazu äußern und erklären, warum er sein Profil gelöscht oder zumindest für die Öffentlichkeit nicht mehr einsehbar gemacht hat. Gegenüber Spiegel-Online hingegen entschuldigte sich Kleine mit den Worten: "Wenn ich damit jemandem zu nahe getreten bin, dann tut mir das leid. Das war nicht beabsichtigt." Der ehemalige Journalist fügte seiner Entschuldigung die Begründung bei, er sei nicht so computeraffin.

Für Steinbrück ist der Fall nicht unproblematisch, denn auch ihm wurde bisher keine große Netzkompetenz zugewiesen und ein eher verkrampfter Umgang mit den sozialen Netzwerken attestiert.

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