Lafontaine kommt nicht für die Linke in den Bundestag – warum auch, er ist ja immer da
Gregor Gysi

Oskar Lafontaine wird nicht mehr für den Bundestag kandidieren. Das braucht er auch nicht – in der Politik der Linken ist er auch weiterhin allgegenwärtig.

Der Bundestag hat mit der Mehrheit der Regierungskoalition die Einführung gesetzlicher Frauenquoten für Aufsichtsräte abgelehnt. Gregor Gysi zur Debatte: "Es ist schlimm, dass sie heute Frauen zwingen, gegen Frauenrechte zu stimmen."

Ein pensionierter Richter und Hobby-Historiker kämpft gegen Geschichtsklitterung. Erst hat er sich Angela Merkel vorgeknöpft, nun Gregor Gysi angezeigt.

In einer Stellungnahme für die Hamburger Staatsanwaltschaft hat der Linken-Politiker Gregor Gysi bestritten, eine falsche eidesstattliche Versicherung zu seinen früheren Stasikontakten abgegeben zu haben. Die Behörde steigt jetzt erst so richtig in die Ermittlungen ein - Wahlkampf hin oder her.

Über die Zahl der früheren Inoffiziellen Mitarbeiter (IM) der Stasi ist unter Forschern ein Streit entbrannt. Warum gehen die Ansichten so weit auseinander – und welche Folgen hat das?

Das wäre geschafft. Aber das Wort "Stasi", man hat es Gregor Gysi am Sonnabend angesehen, kann er nicht mehr hören. Nur wird er es noch eine ganze Weile hören müssen - die Ermittlungen laufen erst an.

Lichtenberg war eine der drei Hochburgen der Linken. Doch der Bezirk wandelt sich durch Zuzügler und junge Familien. Plötzlich wanken die alten Milieus – das hat politische Folgen.

Gysi und die Stasi: Das Thema passt immer, denn die einen wollen die Linke raushaben aus dem Bundestag, die anderen rein. Deshalb ist die Geschichte noch längst nicht zu Ende.

Das musste ja so kommen: Gregor Gysi ist angeschlagen - und der frühere Linken-Bundesvorsitzende Oskar Lafontaine spielt mit dem Gedanken an ein Comeback.

Bislang fiel es Gysi leicht, sich der Medien zu erwehren – das könnte sich bald ändern

Bislang fiel es Gysi leicht, sich der Medien zu erwehren – das könnte sich bald ändern

Lothar Bisky hat seine Partei aufgefordert, sich für ein rot-rot-grünes Bündnis nach der Bundestagswahl und einen Kanzler Peer Steinbrück zu öffnen. Dazu müsse die Partei auch ihre außenpolitischen Vorstellungen korrigieren.

Erstmals nach den neuen Stasi-Vorwürfen hat sich Gregor Gysi selbst geäußert. An einen Rücktritt denkt er nicht. Seine Fraktion versicherte ihm "100-prozentige Unterstützung".

Die Linken-Vorsitzende Katja Kipping wollte Gregor Gysi gegen eine "Kampagne" verteidigen. Jetzt hat sie selbst Ärger - weil sie in den Angriffen auf den Fraktionschef auch einen "Abschlag bei der Würde" von Ostdeutschen sieht.

Die Stasi-Debatten um Gregor Gysi haben der Linken wie zuvor auch der PDS nie geschadet. Im Gegenteil, Angriffe von außen schweißen die Genossen zusammen. Das Problem, das die Partei mit ihrem Frontmann hat, ist ein ganz anderes.

Gregor Gysis Stasikontakte sind wieder Thema. Besonders im Wahljahr lässt sich dieser Fall gut erneut aufrollen. Auch weil sich der prominente Linke heute anders äußert als früher.
Gysis Stasikontakte sind wieder Thema, weil er sich heute anders äußert

Eine IM-Tätigkeit für die Stasi hat Gregor Gysi stets abgestritten. Über seine Kontakte zum DDR-Geheimdienst gibt es dennoch notwendigen Streit.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Gregor Gysi wegen Verdachts der eidesstattlichen Falschaussage. Eindeutig klären lassen sich die Stasi-Vorwürfe allerdings kaum. Helfen könnte jetzt vor allem der Chef der Stasi-Unterlagenbehörde.
„Schatten der Vergangenheit“ vom 11. Februar Wie Matthias Meisner im Tagesspiegel ganz richtig feststellte, hat der Immunitätsausschuss des Bundestages schon 1998 „eine inoffizielle Tätigkeit des Abgeordneten Dr.

Für die einen war der DDR-Rechtsanwalt Gregor Gysi mutig, als er sich im Februar 1989 mit dem "Spiegel" zum Interview verabredet hat. Andere würden den Linken-Politiker gern jagen, weil er sich mit der Stasi über diese Begegnung unterhalten hat.

Linken-Bundesgeschäftsführer Matthias Höhn sagt im Interview, warum Gregor Gysi manche nervt - und die Stasi-Debatte für die meisten Wähler "längst abgehakt" sei.

Der SPD-Kanzlerkandidat gibt sich wählerisch: Beim TV-Duell mit Kanzlerin Angela Merkel will er sich nicht von ProSieben-Moderator Stefan Raab befragen lassen. Die Sender machen dagegen deutlich: Sie wollen sich von dem Politiker nicht die Moderatoren vorschreiben lassen.

Bereits seit letztem Jahr befassen sich die Ermittler erneut mit Gregor Gysi und den IM-Vorwürfen gegen ihn. Über seine Stasikontakte wird immer wieder gestritten – womöglich nutzt ihm das aber sogar.

Der Spitzenkandidat der Linken, Gregor Gysi, wird beschuldigt, über sein Verhältnis zur Stasi gelogen zu haben – und das auch noch an Eides statt. Er selbst bestreitet den Vorwurf.
Das Gesetz vom Umschlagen von Quantitäten in eine neue Qualität kennt Gregor Gysi vermutlich seit 1966. Da begann er sein Studium der Rechtswissenschaften an der Humboldt-Uni, und das Grundgesetz des dialektischen Materialismus wurde den Studenten im ersten Semester „Grundlagen des Marxismus-Leninismus“ eingetrichtert.

Jahrelang konnte Gregor Gysi allen Vorwürfen, er habe mit der Stasi kooperiert, mit juristischen Mitteln entgegengetreten. Nun aber geht es um den Vorwurf einer eidesstattlichen Falschaussage. Deshalb werden die Richter sprechen müssen.

Gregor Gysi hat auf Facebook dem Vorwurf widersprochen, er habe über seine angeblichen Stasi-Kontakte gelogen. Die Vorwürfe gegen ihn werden ja nicht zum ersten Mal erhoben, doch bisher hat er sich immer juristisch dagegen gewehrt.

Acht sind besser als einer: Nach diesem Motto hat die Linkspartei ihr Spitzenteam für den Wahlkampf aufgestellt und damit auch einem Solo von Gregor Gysi eine Absage erteilt. In einem Brief an die Mitglieder verteidigen die Parteivorsitzenden dieses Konzept.

Gescheiterte Bündnispolitik: Keiner will ein Bündnis mit Gysi und Co und die wissen langsam nicht mit wem sie zusammen arbeiten sollen. Jetzt kann nur noch Angela Merkel die Partei retten, meint Matthias Meisner.
Keiner will ein Bündnis mit Gysi und Co. Jetzt kann nur noch Merkel die Partei retten

Seit ihrem Amtsantritt im Juni haben die Linken-Vorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger SPD und Grünen immer wieder Angebote für eine "handfeste Zusammenarbeit" gemacht - auch im Bund. Nach dem Wahldebakel der Partei in Niedersachsen gibt's jetzt ein Umdenken.

Die früheren DDR-Staatslenker Egon Krenz von der SED und Lothar de Maizière von der CDU auf einem Empfang - so hat die Linkspartei am Montag den 85. ihres Genossen Hans Modrow gefeiert.

Der Verfassungsschutz überwacht außer 25 Bundestagsabgeordneten auch vier Europaabgeordnete der Linken. Die Debatte über diese Praxis geht weiter - auch die Bundesländer sind sich nicht einig, ob sie dem neuen Kurs von Innenminister Friedrich folgen sollen.

"Völlig indiskutabel" sei die Überwachung einiger seiner Fraktionsmitglieder durch den Verfassungsschutz, so Gysis Meinung - auch seine Beobachtung müsse nachweislich eingestellt werden.

Krach um Strategie für die Bundestagswahl: Linker Flügel der Linken legt sich mit Spitzengenossen an
In der Linkspartei gibt es Krach um die Wahlstrategie. Der linke Parteiflügel attackierte die Spitzenfunktionäre, weil sie zuletzt regelmäßig ein rot-rot-grünes Regierungsbündnis im Bund ins Spiel gebracht haben. Indirekt gibt es sogar Vorwürfe gegen Ex-Parteichef Lafontaine.

Die Linkspartei hat sich auf Gregor Gysi als Solo-Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl nicht einigen können. Nun hat sie ein Team mit acht Bewerbern.

Gleich acht Leute sollen das Spitzenteam der Linken im kommenden Bundestagswahlkampf bilden. Nicht zum Team gehören die beiden Parteivorsitzenden, die aber anderweitig helfen wollen.

Mehr Boulevard war nie bei den Linken: Die Wähler in Niedersachsen verpassen Sahra Wagenknecht einen Dämpfer. Ob sich das Risiko für die stellvertretende Parteivorsitzende trotzdem gelohnt hat?