zum Hauptinhalt
Thema

Martin Schulz

Wahlpflicht und direkte Wahlen – nur zwei der neuen Ideen, um Euphorie für Europa zu wecken. Die Wahl des Kommissionspräsidenten wird aber auch ohne Reform spannend

Europawahl - Wahlparty SPD

Eigentlich, dachten sie bei der SPD, haben wir doch alles richtig gemacht: Einigkeit gezeigt, Kraft zum Krisenmanagement bewiesen. Und jetzt diese verheerende Niederlage. Am bittersten daran ist, dass niemand mit ihr gerechnet hat.

Von
  • Robert Birnbaum
  • Stephan Haselberger
280501_0_a71fc75f.jpg

Nach viertägigen Wahlen in den 27 Mitgliedsstaaten zeichnet sich am Sonntagabend ein erster Trend ab: Europa rutscht offenbar nach rechts. In mehreren EU-Ländern legten die Konservativen, aber auch die Europaskeptiker zum Teil deutlich zu.

Das haben wir immer schon so gemacht: So uninspiriert wie die Wahlkampagnen der politischen Parteien ist Europa hoffentlich nicht.

Tschechien gehört zu den Ländern, deren eigenständige politische Entwicklung erst nach 1989 möglich wurde. Das sollten westlich geprägte Europa-Politiker beachten. Gescheitert ist die tschechische EU-Präsidentschaft bislang nicht- und besserwisserische Arroganz nicht angebracht.

Russland will sich aus Georgiens Kerngebiet zurückziehen – allein dies gilt für die EU schon als Erfolg.

Von Albrecht Meier

Berlin - In den Europawahlkampf im kommenden Jahr will die SPD mit Martin Schulz als Spitzenkandidat ziehen. SPD-Chef Kurt Beck bezeichnete Schulz am Montag als eine „der profiliertesten Persönlichkeiten auf europäischer Ebene“.

Willig

Die Nominierung deutscher Schwimmer für die Paralympics erfolgt auf abenteuerliche Art und Weise - und könnte ein juristisches Nachspiel haben.

Von Frank Bachner

Martin Schulz ist Europapolitiker der SPD. Bei den Iren hat er sich unbeliebt gemacht. Denn die bekommen die Gretchenfrage in Sachen EU nicht gerne gestellt.

Von Thomas Gack

Nach dem Nein der Iren bei der Volksabstimmung über den EU-Vertrag von Lissabon wissen Außenpolitiker nicht so recht, was sie nun tun sollen. Eine Variante: Sie malen drastische Szenarien wie eine Neugründung der EU auf. Wäre so etwas möglich?

Es mag am verflixten Freitag, den 13. liegen: Schon Stunden vor Bekanntwerden der Ergebnisse der irischen Volksabstimmung rechnet in Brüssel niemand mehr ernsthaft mit einem "Ja" zum EU-Vertrag von Lissabon. Mit der Roten Karte aus Irland droht Europa eine schwere Depression.

Brüssel - Im Personalpoker um die Spitzenposten der EU ist die erste Entscheidung intern offenbar gefallen: Der ehemalige polnische Ministerpräsident Jerzy Buzek soll nach der Europawahl 2009 Präsident des EU-Parlaments werden und damit dem Deutschen Hans-Gert Pöttering (CDU) nachfolgen. Darauf haben sich nach Informationen des „Handelsblatts“ die Spitzen der beiden größten Fraktionen im Parlament, der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP) und der Sozialisten, verständigt.

Mit der Wahl Nicolas Sarkozys zum französischen Präsidenten sind nach Ansicht von Europapolitikern die Chancen von Angela Merkel gestiegen, den EU-Verfassungsprozess voranzubringen. Merkel legt im Juni einen neuen Vorschlag zur Rettung der EU-Verfassung vor.

Die EU-Kommission hat eine entschärfte Version ihrer Klimaschutzstrategie für Autos beschlossen. Der EU-Umweltkommissar Dimas musste sich deswegen von Umweltschützer vorwerfen lassen, er sei unter dem Druck der Autoindustrie eingeknickt.

Erstmals seit 13 Jahren gibt es im EU-Parlament wieder eine rechtsextreme Fraktion. Ihr gehören 20 Abgeordnete aus Frankreich, Italien, Belgien, Großbritannien, Österreich sowie den neuen EU-Staaten Bulgarien und Rumänien an.

Berlin - Außenpolitiker von Union und SPD haben die Forderung des britischen Premiers Tony Blair zur Einbindung Syriens und des Iran begrüßt. Eine Befriedung des Irak werde „nur innerhalb einer Gesamtstrategie zur Regelung der Krisen und Konflikte im größeren Nahen und Mittleren Osten gelingen“, sagte Unionsfraktionsvize Andreas Schockenhoff dem Tagesspiegel.

Von Hans Monath
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })