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Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron (links) und der US-Klimabeauftragte John Kerry am Freitag beim Ozean-Gipfel in Brest.

© Ludovic Marin/dpa

Ozean-Gipfel in Brest: USA schließen sich Initiative gegen Plastikmüll an

Die Verschmutzung mit Plastikmüll wird immer mehr zur Belastung für die Ozeane. Im französischen Brest schließen sich die USA einer Initiative der EU an.

Mit eindringlichen Worten hat der US-Klimaschutzbeauftragte John Kerry in der französischen Hafenstadt Brest auf die Bedeutung der Ozeane hingewiesen. Die Weltmeere produzieren mehr als die Hälfte des gesamten Sauerstoffs, es gebe „eine untrennbare Verbindung zwischen dem Klimaschutz und dem Schutz der Ozeane“, erläuterte Kerry am Freitag in der Bretagne in seiner Rede vor dem „One Ocean Summit“. „Wir können es nicht beim Reden belassen“, forderte der frühere US-Außenminister.

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Zu den Bereichen, in denen die Weltgemeinschaft unter Handlungsdruck steht, zählt der Schutz der Hochsee. Das sind die Gebiete jenseits der 200-Meilen-Zonen vor den Küsten – also der Großteil der Weltmeere. Hier herrscht weit gehend ein Zustand der Gesetzlosigkeit, weil nur wenige internationale Abkommen bestehen. Die Folge: Die Hochsee wird überfischt, Plastikmüll zerstört die hohe See und ihre Artenvielfalt.

Seit 2018 verhandelt die Weltgemeinschaft unter der Führung der Vereinten Nationen deshalb über ein Abkommen zum Schutz der hohen See. Wegen der Pandemie wurden die Verhandlungen zeitweilig unterbrochen. In Brest haben sich nun die 27 EU-Staaten und 13 weitere Länder – darunter Großbritannien, Indien und Australien – zusammengetan, um einen möglichst raschen Abschluss der Vereinbarung zum Schutz der Artenvielfalt in den Weltmeeren voranzubringen. Wie EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen erläuterte, will die in Brest geschmiedete Staatenallianz auf eine Unterzeichnung des Abkommens in diesem Jahr hinarbeiten.

„Die USA und Frankreich stehen Seite an Seite beim Schutz der Umwelt für die künftigen Generationen“, sagte Kerry bei dem Gipfel in Brest, der vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron organisiert worden war. Die USA kündigten in Brest ihre Unterstützung für eine Initiative der EU und rund zehn weiterer Staaten an, die Verhandlungen über ein Abkommen gegen den Plastikmüll in den Ozeanen zum Ziel hat. Ein solches Abkommen soll unter der Aufsicht der Vereinten Nationen zu Stande kommen.

Programm zur Regenerierung der europäischen Meere

EU-Kommissionschefin von der Leyen kündigte ein Programm zur Regenerierung der fünf Meere an, die den europäischen Kontinent umgeben. Es soll ein Volumen von 500 Millionen Euro bis zum Jahr 2030 haben. Zudem müsse die Digitalisierung in den Dienst der Erforschung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Ozeane gestellt werden, forderte von der Leyen. Prozesse wie die Änderung der Meeresströmung um die Antarktis sollen daher nach ihren Worten auf einer Plattform erfasst werden, die Wissenschaftlern ab 2024 weltweit zugänglich sein soll.

Aktivisten demonstrieren gegen Konferenz

In Brest nahmen 150 Personen an einer von der Umweltschutzorganisation Greenpeace organisierten Demonstration teil.  Die Demonstranten warfen den Organisatoren des „One Ocean Summit“ vor, mit der hochrangigen Konferenz „Blue Washing“ für eine mangelnde Umweltpolitik der teilnehmenden Staaten zu betreiben.

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