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„Niemand streitet intensiver für Meinungsfreiheit“: Außer Strack-Zimmermann will auch Kubicki FDP-Vize werden
Nach dem desaströsen Wahlergebnis hatten Strack-Zimmermann und Kubicki noch damit geliebäugelt, Vorsitzende der FDP zu werden. Nun streben sie beide Vize-Posten an.
Stand:
Der langjährige Vizevorsitzende der FDP, Wolfgang Kubicki, wird auf dem kommenden Parteitag im Mai wieder für diesen Posten kandidieren. Kubicki ist erster Stellvertreter des scheidenden Parteichefs Christian Lindner. Insgesamt gibt es drei Stellvertreter.
Kubicki sagte dem Tagesspiegel: „Seit zwölf Jahren bin ich erster Stellvertreter – und das soll so bleiben.“ Seine Kandidatur entspreche „auch dem Willen von Christian Dürr und seinen Vorstellungen eines schlagkräftigen Teams“. Der bisherige Fraktionsvorsitzende Dürr soll Nachfolger von Lindner werden.
Zur Begründung seiner nochmaligen Kandidatur sagte Kubicki außerdem, „wirklich sehr viele Parteifreunde“ hätten diesen Wunsch an ihn herangetragen. Er fügte hinzu: „Niemand hat während der Corona-Krise das Bild der FDP als Bürgerrechtspartei stärker geprägt als ich, niemand streitet intensiver für die Meinungsfreiheit.“
Eine Zeitlang hat es geheißen, Kubicki könne auch für den Parteivorsitz antreten. Allerdings hat sich der bald 73-Jährige mit der ebenfalls genannten Marie-Agnes Strack-Zimmermann (67), der Spitzen-Liberalen im Europäischen Parlament, darauf geeinigt, einem Jüngeren den Vortritt zu lassen. Dürr wird im April 48 Jahre.
Strack-Zimmermann soll Stark-Watzingers Platz einnehmen
Strack-Zimmermann soll ebenfalls als Parteivize kandidieren. Sie kann den Platz der früheren Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger einnehmen, die nicht mehr antritt und sich auch vom FDP-Landesvorsitz in Hessen zurückzieht. Weiterer Stellvertreter ist der bisherige Bundestagsabgeordnete Johannes Vogel (42). Er war für die Parteispitze im Gespräch, hatte aber abgewinkt.
Dürr hatte angekündigt, „ein Team aus neuen Köpfen und bekannten Gesichtern“ führen zu wollen und sich dabei ausdrücklich dafür ausgesprochen, dass die Europapolitikerin Strack-Zimmermann und der bisherige Bundestagsvizepräsident und Parteivize Wolfgang Kubicki Teil des neuen FDP-Präsidiums werden sollen. Laut dem „Spiegel“ hatte es in der vergangenen Woche auch ein klärendes Gespräch zwischen Dürr und Strack-Zimmermann gegeben.
Strack-Zimmermann war bereits von 2013 bis 2019 stellvertretende Parteivorsitzende der FDP. Dem Nachrichtenmagazin „Politico“ sagte sie Anfang März, die Führung der FDP solle nach dem Rückzug von Parteichef Christian Lindner „von jungen Menschen“ übernommen werden – „von der Generation, die ihre Zukunft noch deutlich weiter hat“. Allerdings äußerte sie auch die Ansicht, dass auch „ein paar Alte“ mitmischen und „ihre Erfahrung in einem Team einbringen“ könnten.
Der bisherige Parteichef Lindner hatte als Folge des Scheiterns seiner Partei an der Fünf-Prozent-Hürde bei der Bundestagswahl seinen Rückzug von der Parteispitze angekündigt. (mit AFP)
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