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Verkehrsminister Volker Wissing (FDP)

© dpa/Jan Woitas

Vorwurf der Vetternwirtschaft: Wissing löst Abteilungsleiter ab

Nach dem Fall im Bundeswirtschaftsministeriums trifft der es nun erneut die Bundesregierung. So entlässt der Verkehrsminister nach Berichten über fragwürdige Wasserstoff-Förderungen einen Spitzenbeamten.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat nach Vorwürfen der Vetternwirtschaft seinen Abteilungsleiter für Wasserstoff abgelöst. Wissing habe entschieden, Klaus Bonhoff mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben zu entbinden, erklärte Staatssekretär Stefan Schnorr am Donnerstag in Berlin.

„Das nötige Vertrauensverhältnis des Ministers zu dem Abteilungsleiter besteht nicht mehr fort.“ Zudem werde ein Referatsleiter innerhalb des Ministeriums versetzt.

Auslöser der Affäre waren Medienberichte, dass Bonhoff 2021 Wasserstoff-Projekte mit einer Millionen-Summe gefördert habe, wobei enge persönliche Verbindungen zu den Begünstigten eine Rolle gespielt haben könnten. Das Ministerium hatte daraufhin eine interne Untersuchung gestartet, deren Ergebnis Ende 2023 allerdings den Verdacht nicht bestätigt hatte. Aufgrund weiterer Medienberichte habe sich jedoch herausgestellt, dass die Abteilung nicht alle notwendigen Dokumente und E-Mails an die Innenrevision weitergeleitet habe, sagte Schnorr.

Das nötige Vertrauensverhältnis des Ministers zu dem Abteilungsleiter besteht nicht mehr fort.

Staatssekretär Stefan Schnorr

Erste Sichtungen dieser Dokumente hätten ergeben, dass es erhebliche Ungereimtheiten zu den übrigen Dokumenten gebe, sagte Schnorr. Die Prüfung dieser Unterlagen dauerten an. Klar sei aber, dass es die geforderte Transparenz nicht gegeben habe. Im konkreten Fall sei es um eine Förderung von gut einer Million Euro gegangen. Es würden nun aber weitere Vergaben überprüft.

Der Fall erinnert an den früheren Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Patrick Graichen. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte diesen im Frühjahr 2023 ebenfalls nach Vorwürfen der Vetternwirtschaft im Zusammenhang mit Förderprojekten entlassen. (Reuters)

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